
Na, ist das keine gute Einstimmung?
Spieltechnisch findet der erwartungsvolle NASCAR-Fan im Hauptmenü altbekannte Punkte wieder. Neben dem Schnelleinstieg, dem Multiplayer per Splitscreen oder online über Playstation.NET sowie der Dodge Challenge, für Zeitreisende die große Rennen vergangener Tage noch einmal nachspielen wollen, gibts natürlich auch wieder den vielgelobten Karrieremodus. Ganz dem American Way of Life entsprechend arbeitet ihr euch hier vom tellerwaschenden Nobody durch konstant guter Leistungen immer weiter nach oben und rafft soviel Kohle ran wie nur möglich. Doch nix mit Villa, Pool und Bunnies - das herangeschaffte Geld darf gleich in einen eigenen Rennstall investiert werden, den ihr fortan dann als Cheffe im eigenen Büro leitet. Bei den Sponsoren- oder Fahrerverhandlungen ist dann durchaus Fingerspitzengefühl gefragt, denn nicht nur das Fahrergehalt sollte entscheidend sein. Können sich eure zwei Fahrer beispielsweise überhaupt nicht ausstehen, so kann es durchaus zum Worst-Case kommen - einer schubst den anderen an und beide landen im Aus...
Apropos anschubsen - es macht richtig Spaß sich mit der fähigen KI der Computerfahrer zu duellieren. Nicht nur, daß diese auch mal die Ideallinie verlassen um Kampflinie zu fahren, auch persönliche Feindschaften können sich hier entwickeln. Wer sich häufig auf den gleichen Gegner einschiesst, braucht sich nicht wundern wenn der Kerl einige Runden später von hinten auftaucht und euch an die nächste Wand zu drücken versucht...

Bei der Cockpit-Perspektive kommt so richtig Stimmung auf...
Grafisch wurde das Spiel gut auf die mittlerweile betagte Playstation 2 umgesetzt. Alle Autos sind den Originalen nachempfunden und verfügen über ein ausgefeiltes Schadenmodell, daß bei den engen Rennen mit teilweise über 40 (!) Fahrzeugen so richtig zur Geltung kommt. Trotz des übergroßen Fahrerfelds kam es übrigens nicht einmal beim Test zu Ruckelorgien oder gar Einbrüchen der Framerate. An dieser Stelle als ein dickes Lob an die Verantwortlichen, die auch durch Details wie unterscheidbare Asphaltierungen und die US-typische Bandenwerbung für visuelle Abwechslung sorgen. Auch die voll animierte Boxencrew macht eine gute Figur und so hat mir das Gezeigte ehrlich doch sehr gut gefallen.

Ein dichtes Fahrerfeld, doch die Engine verspricht Stabilität..
Auch beim Sound - traditionell eine Stärke der EA Games - gibt man sich keine Blöße. Ein rockiger Soundtrack heizt auf der Strecke so richtig ein, dazu gibts dann noch englische Sprachausgabe und das tiefe Dröhnen der Motoren. Motorsportfreaks werden sich hier sofort heimisch fühlen oder um es mit Tim Taylor, dem Heimwerkerking zu sagen: "Ho ho ho" ^_^
Leider gibt es aber auch eine nicht ganz so schöne Sache. So könnt ihr als aktiver Fahrer eurem Kollegen per rechten Analogstick Kommandos wie "Windschatten fahren", "Los in die Box" oder "Hilf mir" geben, wobei man in der Hektik des Rennens gern auch schon mal versehentlich das falsche Kommado ausgibt bzw. überhaupt versehentlich ein Kommando gibt. Das kann mitunter schon etwas ärgerlich sein. Zudem sind 200-Runden-Rennen auf dem Papier eine feine Sache, aber tut sich jemand soetwas wirklich in der Realität auch an? Ich habe da irgendwie so meine Zweifel...

Das Schadensmodell kann sich durchaus sehen lassen..
Ihr seid Motorsporfan? Die NASCAR Serie vermochte euch schon immer zu begeistern? Wie, nein? Egal - wer sein Herz für alles mit Motor erwärmen kann sollte sich diesen Titel unbedingt mal genauer ansehen, denn abgesehen vom sonstigen Rallye & F1 Einerlei bekommt ihr hier wirklich mal wieder etwas Abwechslung geboten. Ich persönlich war begeistert - und werde wohl gleich noch mal eine Runde in Daytona drehen. Gentlemen, start your engines...