Metropolis Crimes im Test

Nintendo DS
Metropolis ist eine dieser Orte, an denen man nach Mitternacht nicht unbedingt mehr sein möchte: Völlig verbaut, mit dunklen, engen und stickigen Gassen. Nicht zu vergessen Kriminalität. Viel Kriminalität. Und mittendrin ihr in der Rolle des Privatdetektivs Red Johnson...
Und Red Johnson hat jede Menge zu tun, denn die Polizei von Metropolis ist etwas tollpatschig und nicht wirklich an ihrer Arbeit interessiert. Also müsst ihr ran und bei den fünf Mordfällen in Metropolis Crimes bei der Aufdeckung des Verbrechens helfen. Jeder der Fälle wurde übrigens vorab als stimmige Kurzgeschichte verfasst und erst dann für das Nintendo DS exklusive Krimi-Adventure adaptiert, was für besondere Qualität bürgen soll.


Metropolis Crimes (Nintendo DS)


Und nicht nur dies macht Metropolis Crimes recht einzigartig: Auch die düstere Optik mit ihrer Anlehnung an die 20er / 30er Jahre des vergangenen Jahrtausends samt entsprechendem Charakterdesign war so bislang noch nirgendwo zu bewundern. Arbeitslose Alkoholiker, die neben einem geschlossenen Theater hausen oder ein mafiöser Profikiller im schwarzen Anzug passen perfekt in das ungewöhnliche Szenario. Und wenn dann zu Beginn eines jeden Falls das Intro startet, hat man fast das Gefühl sich in einer entsprechenden TV-Serie zu befinden.

Die Ermittlungen gestalten sich indes spielerischer, wenn auch nicht weniger unterhaltsam. Auch wenn der Aufbau ähnlich linear ist. Jedenfalls erledigt ihr jene Aufgaben, die jeder gute Kommissar im Schlaf bewältigt: Zeugen befragen, Tatort untersuchen, Beweise analysieren und natürlich kombinieren. Anders als bei Spielen wie z. B. CSI: Dark Motives hebt sich Metropolis Crimes aber tatsächlich durch seine DS-Exklusivität ab. Und dies nicht nur in Sachen Vermarktung, sondern allein die Steuerung!


Metropolis Crimes (Nintendo DS)


Denn statt einfach wie blöd Pixel für Pixel abzutasten, nutzt ihr den Stlyus-Pen auf intelligente Weise: Zeichnet ihr einen Kreis, erscheint eine Lupe, mit der sich der Screen absuchen lässt. Ein Viereck am unteren Rand lässt euch hingegen das Notizbuch zücken, während ein auf Personen gezeichnetes Fragezeichen das Verhör beginnt. Da intuitiv, sind die Kommando zur Untersuchung der Tatorte flott einstudiert und werden fortan problemlos angewendet.

Etwas herausfordernder wird es dann beim Fund von Beweismitteln. Hier wird dann auf den Gegenstand gezoomt, den ihr in 3D in verschiedene Richtungen drehen könnt. Um etwa in einem Bilderrahmen versteckte Geldscheine zu finden, müsst ihr das Bild zunächst umdrehen, die hinteren vier Verschlüsse öffnen und die Abdeckung entfernen. Das funktioniert auch ganz gut, wenn auch allerdings der Stylus nicht immer gleich direkt reagiert. Der Anspruch der Rätsel ist dabei ungeachtet der USK-Prüfung (ab 6 Jahre) durchaus eher für Erwachsene und erfahrene Ermittler geeignet - speziell im späteren Spielverlauf gilt es die grauen Hirnzellen schon ordentlich zu mobilisieren, um z. B. den Code eines Safes zu entschlüsseln.




Metropolis Crimes (Nintendo DS)


Habt ihr schließlich alle Beweise zusammengetragen, geht es an den Abschlussbericht. Hier müsst ihr die gestellten Fragen dann richtig beantworten, um den Fall zu lösen und entsprechende Punkte sowie ein gutes Ranking einzuheimsen. Das ist deshalb wichtig, weil man sich prinzipiell für die ersten vier Fälle theoretisch unglaublich viel Zeit lassen kann, sich der letzte und fünfte Fall aber erst bei einem entsprechend gutem Ranking der Vorgängerfälle freischaltet. Da heißt es dann notfalls noch einmal von Beginn zu starten und die Ermittlungen perfekt abzuschliessen.

Denn gerade bei den zahlreichen Dialogen und Befragungen der Zeugen und Verdächtigen lässt man auch mal gern ein paar Punkte auf der Strecke liegen. Und der Faktor Zeit spielt schließlich auch eine Rolle bei der Bewertung, wobei sich übrigens keine Pausefunktion aktivieren lässt. Wie im richtigen Leben tickt die Uhr unaufhörlich. Wer länger benötigt, kassiert auch weniger Punkte. Was auch für die verwendete Anzahl an Versuchen beim z. B. entschärfen eines Alarms angeht. Perfektionisten finden hier eindeutig eine Herausforderung Metropolis Crimes mit A-Ranking durchzuspielen.


Metropolis Crimes (Nintendo DS)


Auch bei der Präsentation kann sich Metropolis Crimes sehen lassen, schrammt aber an der Grenze zum "genial!" knapp vorbei. Subtrahiert man nämlich mal das wirklich geniale Flair der düsteren Optik, bleibt eine eher funktionelle & übersichtliche Darstellung übrig, die stark an Animationen und sonstigem Eye Candy spart. Die Musik ist hingegen ein richtiger Ohrwurm und auch die Effekte sind ganz okay. Nicht das Gelbe vom Ei, aber sagen wir mal orange...

Sebastian meint:

Sebastian

Adventure-Rätselkost für den Nintendo DS kann es praktisch nie zu viel geben - wenn sie dann wie im Fall von Metropolis Crimes auch noch gut ist, freuen sich bundesdeutsche Hobby-Detektive. Zwar hätten es abgesehen von den herausragenden Qualitäten ruhig noch ein paar Fälle mehr sein dürfen, aber was solls? Wer für das Genre etwas übrig hat und dennoch nicht die Ermittlungen aufnimmt, sollte wegen Justizbehinderung verknackt werden!

Positiv

  • Cooles TV-Serie Flair
  • Innovative Stylus Steuerung
  • Knackige Rätsel

Negativ

  • Stylus reagiert nicht immer perfekt
  • Nur ca. 10 Stunden Spielzeit
  • Nichts für blutige Anfänger...
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Metropolis Crimes Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 01. Oktober 2009
Vermarkter Ubisoft
Wertung 8
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neXGam YouTube Channel
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