Medal of Honor Airborne im Test

PlayStation3
Mit Medal of Honor Airborne ist EA's Weltkriegsshooter auch auf der PS3 angekommen. Wieder einmal heißt es den bösen Feind aus Nazideutschland zurückzuschlagen und sich dabei die „Medal of Honor“ zu verdienen. Wir schnürten den Fallschirm und sprangen waghalsig aus dem Flugzeug…
Wie der Titel schon verrät hat der diesjährige Teil vom Medal of Honor die Airborne Division der US Army zum Thema. Ihr spielt den tapferen Fallschirmjäger Boyd Travers, der sich aufmacht in sechs langen und harten Missionen Europa von der Terrorherrschaft der Nazis zu befreien. Dabei macht Medal of Honor Airborne von der Fallschirmthematik geschickt Gebrauch. Da ihr zu Beginn jeder Mission über dem Einsatzgebiet abspringt habt ihr selber die Wahl, wo ihr landet und wo ihr starten wollt. So könnt ihr an sicheren Plätzen landen, die von euren Kameraden mit grünem Rauch gekennzeichnet worden sind, oder ihr könnt direkt in der feindlichen Linie landen und hoffen, dass ihr lang genug überlebt um den Fallschirm abzulegen und das Sturmgewehr zu schultern. Diese Neuerung macht das Ganze abwechslungsreich und eröffnet eine interessante Vielfalt von möglichen Vorgehenstaktiken. In jedem Missionsgebiet gibt es unterschiedliche Teilmissionen zu erledigen. Entgegen anderer Egoshooter ist die Reihenfolge dieser Teilmissionen bei Medal of Honor Airborne nicht festgelegt, so dass ihr in den freien Arealen selbst entscheiden könnt, ob ihr erst die Benzintanks sprengen wollt, oder ob zuerst das Munitionslager in die Luft gehen soll.


Medal of Honor Airborne führt euch von Italien über Frankreich, Holland nach Deutschland. Die einzelnen Missionen gestalten sich abgesehen vom Fallschirm-Feature wie ein 08/15 Weltkriegsshooter. Ihr werft Granaten hinter Barrikaden, schleicht euch durch Sandsackgräben und räumt MG Nester. Meistens habt ihr bei euren Teilmissionen die Unterstützung von mehreren Kameraden, die regelmäßig Feuerschutz verlangen. Leider ist sowohl deren KI, als auch die KI der Gegner nicht die beste. Öfters rennen eure Kameraden einfach ins offene Feuer, um im Anschluss von einer MG Salve niedergestreckt zu werden. So bleibt die „Drecksarbeit“ im Endeffekt doch wieder an euch hängen. Den traurigen Höhepunkt in diesen Belangen macht die Mission Market Garden, wo es gegen Ende gilt, die Brücke nach Arnheim zu sichern, damit der Panzerkonvoi passieren kann. Eure Kameraden bleiben dabei seltsamerweise in anliegenden Häusern stehen, oder sollten sie neben euch auf der Brücke landen, treten sie sofort den Rückzug an. Man stellt sich also die Frage warum man allein zwei Tiger-Panzer und mehrere mit Raketenwerfern ausgestattete Deutsche besiegen muss, wenn ganze acht eigene Panzer zur Verfügung stehen. Hier hätte der Titel auch „Medal of Honor – Allein gegen die Wehrmacht“ heißen können.


Trotz der niedrigen KI gibt sich Medal of Honor Airborne spannend und beklemmend. Ständig fliegt euch irgendwas um die Ohren oder geht zu Bruch. Die Gegner sind wie gesagt nicht sonderlich intelligent, aber dafür recht aggressiv. So passiert es euch des Öfteren, dass ein panischer SS Offizier euch seinen Gewehrkolben über den Schädel zieht und ihr die Mission neu starten müsst. Die Steuerung ist ebenfalls gut gelöst und lässt sich einwandfrei bedienen. Lediglich die Belegung der Sprintfunktion auf Druck des linken Analogsticks hat öfter mal zu Problemen geführt. So habt ihr bei Druck auf die L2 Taste die Möglichkeit an euer Ziel zu zoomen und bei Bewegung des linken Analogsticks nach links oder rechts aus eurer Deckung herauszuschauen, was sich als äußerst praktisch gestaltet. Eine weitere Neuerung ist die Möglichkeit eure Waffen zu leveln. Habt ihr beispielsweise eine Reihe von Gegnern getötet, gibt es eine Auszeichnung zur Belohung und eure Waffe wird aufgewertet. Das können z.B. größere Magazine, kürzere Nachladezeiten oder höhere Präzision beim Zielen sein.

Der Schwierigkeitsgrad von Medal of Honor Airborne ist nicht ohne, so dass ihr an den 6 Missionen auf höherem Schwierigkeitsgrad ordentlich zu knabbern habt, was für Langzeitmotivation sorgen sollte. Ebenfalls mit von der Partie ist ein Online-Modus, der ebenfalls die Möglichkeit bietet, seine Waffen aufzuleveln und alle möglichen Ranglisten einzusehen. Online können Deathmatches gespielt, oder Flaggen gesammelt werden.

Grafisch ist Medal of Honor Airborne keine Offenbarung. Die Umgebung besteht aus üblichen Kriegsschauplätzen, die alle ein wenig wie aus dem Editor aussehen. Lediglich die Häuserschlacht von Nimwegen macht optisch was her. Leider leidet die PS3 Version unter Kantenflimmern, besonders auf SDTVs, sowie teilweise starken Rucklern, wenn man aus dem Flugzeug abspringt. Da beim Test aber keine Vergleichsmöglichkeit mit der 360-Version möglich war, kann hier aber nicht gesagt werden, ob diese Probleme bei der 360 nicht auftreten. Im Übrigen wurden in der vorliegenden deutschen Version Hakenkreuze und sonstige Zeichen entfernt, auch jegliches Blut viel der Schere zum Opfer. Akustisch gibt es das volle 5.1 Soundpaket, was das Kriegsfeeling extrem verstärkt. Man kann Schüsse orten und bekommt zu spüren wenn ein Panzer im Anmarsch ist. Hier wurde also gute Arbeit geleistet und man hat das Gefühl mittendrin statt nur dabei zu sein.

Heiko meint:

Heiko

Medal of Honor Airborne ist teilweise ein typischer Weltkriegsshooter, aber durch das Abspringen mit dem Fallschirm werden nette taktische Elemente gesetzt. So seid ihr einige Zeit damit beschäftigt zu überlegen, was denn die richtige Vorgehensstrategie ist. Auch wenn sechs Missionen wenig klingen, so seid ihr aufgrund des kernigen Schwierigkeitsgrades länger beschäftigt. Europa von den Nazis zu befreien war ja schließlich auch kein Sonntagsspaziergang…

Positiv

  • Gutes Fallschirmfeature
  • Frei wählbare Missionsreihenfolge
  • Waffen auflevelbar

Negativ

  • Grafik nur Durchschnitt
  • Gelegentliche Rucker
Userwertung
10 1 Stimmen
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Medal of Honor Airborne Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 22. November 2007
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8
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