Killzone Liberation im Test

PSP
Einst vollmundig als Halo-Killer angekündigt, entpuppte sich Killzone als eher durchschnittliche Baller-Kost. Dennoch konnte Guerilla Games PS2-Premiere durch ein geniales Charakterdesign und einer bedrückenden Kriegsatmosphäre punkten. Während die Entwickler mit Hochdruck an einer PlayStation 3-Variante werkeln, können sich Hosentaschensöldner mit dem Sequel Killzone Liberation für PSP vergnügen.
Zeitlich setzt Killzone Liberation direkt nach den Geschehnissen des Vorgängers an, erneut müsst ihr in die Rolle des Kriegshelden Templar schlüpfen und die feindlichen Helghast-Schergen von eurem Heimatplaneten Vektra vertreiben. Anstatt es jedoch bei einem uninspirierten Port des Spielsystems zu belassen, haben sich die Entwickler sichtlich Gedanken gemacht, wie man Gameplay-technisch das Optimum aus Sonys Kleinstem kitzelt. So emanzipiert sich Liberation von der Egoperspektive des Vorgängers, stattdessen erlebt ihr das Abenteuer aus einer Art Vogelperspektive.

Wer jetzt ein kurzweiliges 2.5D Geballer erwartet, wird jedoch eines Besseren belehrt! Zwar nietet ihr von Zeit zu Zeit feindliches Fußvolk zu Dutzenden um, wer jedoch gottgleich durch die Kampfzonen rennt, darf die Radieschen recht bald von unten bewundern. Eure knapp kalkulierte Energieleiste, kombiniert mit einem stetigen Munitionsmangel, zwingt euch die Begebenheiten des Designs intelligent zu nutzen und euch mit einer gewissen Strategie durch die Gräben zu schleichen. Unauffällige Soldateska können so vielen überflüssigen Scharmützeln aus dem Weg gehen oder das Gelände für eine effektive Deckung nutzen.



Noch mehr taktische Tiefe erlangt die ambitionierte UMD durch virtuelle Kameraden in späteren Missionen. Diese lassen sich je nach Wunsch übers Schlachtfeld befehligen, wer seinen Waffenbruder jedoch nicht regelmäßig medizinisch versorgt, steht der feinlichen Übermacht bald allein gegenüber. Aufgelockert wird das Hide & Shoot-Prinzip von verschiedenen Aufgabenstellungen (Mal will eine feindliche Basis infiltriert oder ein Kriegsgefangener befreit werden) und zünftigen Bossfights.

Dennoch liegt das Hauptaugenmerk klar auf süffiger Action – zu einem Taktikshooter ala Splinter Cell verkommt Liberation zu keinem Zeitpunkt. Dabei schafft es der Shooter – trotz des SciFi-Settings – eine düstere Weltkriegsatmosphäre zu entwickeln, verbunden mit Panzerschlachten, Schusswechseln in Gräben und MG-Feuer über Stacheldraht. Der Wehrmachts-Look der Helghast tut sein Übriges.


(click to enlarge)

Abgeschmeckt wurde das neue Killzone mit einem durchdachten Multiplayer-Mode. Neben rudimentären Deathmatch-Schlachten für bis zu sechs Spieler, sticht hier vor allem die spaßige Koop-Variante ins Auge, bei der ihr im Team den Helghast ordentlich zusetzt. Die Engine zaubert ein wahres Feuerwerk auf euer Handhelddisplay, stimmige Texturen paaren sich mit beeindruckenden Partikeleffekten und einer konstanten Framerate. Das stetige Grau/Braun wirkt auf Dauer jedoch eintönig und verhindert einen Einzug in den Grafik-Olymp.

Kai meint:

Kai

Es geht doch! Spierlisch und optisch liefern Guerilla Games hier ein Meisterwerk ab, dass den PS2-Vorgänger locker deklassiert. Trotz der komplexen Steuerung erwartet den Action-Junkie ein schnelles Baller-Epos, gewürzt mit einer Idee Taktik. Für einen etwaigen Nachfolger wünsche ich mir mehr jedoch Abwechslung und einen Online-Mode.

Positiv

  • Komplexe aber durchdachte Steuerung
  • Ausgereiftes, schnelles Gameplay

Negativ

  • Könnte Anfänger überfordern
  • Eintönige Präsentation
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Killzone Liberation Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 6
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 7. November 2006
Vermarkter Sony
Wertung 8.7
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