Juiced 2: Hot Import Nights im Test

PSP
Ein Mitternachtsrenner! Nein ich spreche nicht von den verzweifelten Fans aller Altersgruppen die auf der Jagd nach dem letzten Band von Harry Potters Abenteuer sind, sondern der PSP Umsetzung des Nachfolgers von Juiced, einem Tuningracer bei dem die Rennen erwartungsgemäß nachts ausgetragen werden. Da man als Redakteur grundsätzlich von nackten Autos und schnellen Frauen träumt wagte ich mich ohne mit der Wimper zu zocken ins Cockpit und sprang dabei nicht gerade ins kalte Wasser.
Glücklicherweise verzichtet das Spiel auf eine möglicherweise kitschige Geschichte und so fährt ihr euch vom kleinen Tuner aus dem Hinterhof in die höchste Liga der Champions. Bis dahin liegt jedoch noch ein weiter und beschwerlicher Weg vor dem Spieler, denn alle zehn Ligen wollen erfolgreich bestritten werden um von oben auf die Konkurrenz herabblicken zu können. Natürlich beginnt das Spiel zuerst mit dem Anlegen eines Profils und der Wahl eines ersten Gefährts. Diese Wahl ist dahingehend wichtig, weil jedes der Fahrzeuge gewisse Beschränken in Bezug auf die Liga haben. So können manche Wagen nur etwa von Liga 10 bis 8 verwendet werden und wieder andere von Liga 9 bis 6 usw.


Sollte dieser erste Teil erledigt sein, muss schnellstens Geld in die Kasse kommen um sein Auto aufzumotzen und in der Lackiererei auch noch möglichst auffallend lackiert und mit allerlei Extras verziert werden. Kohle verdient man sich natürlich beim Fahren von Rennen, dabei sei dazugesagt, dass man die Rennen beliebig oft wiederholen kann, da man für den Aufstieg in eine höhere Liga lediglich mehrere Meilensteine erreichen muss. Diese können einfache Aufgaben sein wie etwa eine bestimmte Endgeschwindigkeit erreichen, Rennen mit hoher Platzierung erfolgreich abschließen oder bei Fahrerwetten noch zusätzliche Dollars zu verdienen.

Das Spiel selbst ist dabei sehr straight aufgebaut: Per Menüs klickt man sich durch die verschiedenen Optionen sowie der Auswahl der Rennen und auch die Kurse sind meist Rundkurse auf vorgegebenen Straßen. Oftmals gibt es auch Abzweigungen, die aber nur selten zu Zeitersparnissen führen. Abwechslungsreich gehts auch bei den verschiedenen Renntypen zu: Neben klassischen Rundkursen und Eliminierungsrennen gibt es beispielsweise das Last Man Standing, bei der eine Berührung der Leitplanke das sofortige Aus für den Racer bedeutet, natürlich auch für einen selbst. Auch die Pink Slip Rennen sind wieder mit von der Partie, bei denen das eigene Auto als Einsatz für das Rennen festgelegt wird.



Die Rennen selbst zeigen leider etwas die Schwächen des Titels auf: Obwohl man grafisch etwa auf Augenhöhe der Konkurrenz liegt, sind die Kurse allesamt etwas gesichtslos geraten. So gibt es kaum Strecken, die sich durch ihre Aufmachung dem Spieler einprägen. Auch das Fahrverhalten des Flitzers ist etwas gewöhnungsbedürftig: Die Fahrzeuge steuern sich allgemein etwas schwammig, was an sich kein großes Problem darstellt, denn mit dem digitalen Steuerkreuz hat man alles im Griff. Jedoch ist es sonderbar, dass man von der netten Dame, die dem Spieler mit Infos bestückt, den Rat bekommt um möglichst jede Ecke zu driften um möglichst viel Nitro zu kassieren, aber ein solcher Drift das Fahrzeug bis fast zum Stand abbremst. Dies kann man verhindern indem man wieder etwas Boost liefert, ein Teufelskreis.

Eine Neuerung ist das DNA-Feature: Hier wird man je nach Fahrweise in bestimmten Kategorien analysiert ob man entweder heiß- oder kaltblütig fährt. So steigert man nach und nach seine Fertigkeiten. Im Endeffekt äußert sich dies aber nur so, dass man einfach eine neue DNA entwickelt indem man etwa 120 erfolgreiche Drifts vollzieht oder ähnliches. Auch so wirkt das Feature etwas unausgereizt und auch wenig aussagekräftig, da man selbst mit einem DNA Punkt in allen Kategorien scheinbar übermächtige Gegner trotzdem relativ leicht besiegen kann. Auch eine schneebedeckte Fahrbahn hat beeinflusst das Fahrverhalten des Fahrzeugs nicht spürbar.


Auch neu ist das Erschrecken des Vordermanns. Solltet ihr euch an das Heck des Vordermanns setzen, erscheint unter dessen Namen eine Leiste die sich stetig füllt. Wenn diese Leiste dann voll ist, hat sich der Fahrer erschreckt. Im Klartext heißt das, er reißt sofort das Steuer herum und fährt schnurstracks gegen die Wand, was vor allem in den Last Man Standing Rennen von Vorteil ist. Im Allgemeinen muss man leider auch sagen das die KI nicht unbedingt im Eigenantrieb agiert. Es scheint als ob die meisten auf einer vorgegebenen Linie fahren. Außerdem gibt es auch noch verschiedene Herausforderungen gegen Promis, bei denen man beispielsweise gegen Smudo von den Fantastischen Vier antreten kann.

Doch noch einmal zurück in die Werkstatt: Hier werden die Lieblingsfahrzeuge des Spielers, die er aus einer Riege aus 90 verschiedenen, lizensierten Fahrzeugen wählt, getunt und mit Lacken und Vinyls verschönert. Neben diesem künstlerischen Schnick-Schnack gibt es natürlich auch nützliche Upgrades um Leistung und Handling zu verbessern und das Gewicht zu reduzieren. Diese können aber nicht einfach so erworben, sondern müssen erst durch Herausforderungsrennen freigeschaltet werden. Danach wählt man beim Upgrade nur die jeweiligen Hersteller aus, von denen man Teile verwenden will, einen Unterschied macht das allerdings nicht.


Wie bereits erwähnt liegt das Spiel optisch mit anderen Tuninggames fast auf Augenhöhe, aber eben nur fast. Zu eintönig wirken die verschiedenen Strecken, aber wenigstens gibt es hier keine Slowdowns zu vermelden. Akustisch gesehen begleiten uns während den Rennen heiße Rhythmen unbekannter Künstler und neben den nützlichen Tipps der Dame kommentiert ein nach einiger Zeit etwas lästiger DJ einige der Geschehnisse während des Rennens. Auch ein Multiplayerpart ist präsent, bei dem jeder Spieler eine Disc benötigt und man so mit bis zu fünf Freunden eine Runde drehen kann. Onlinematches hingegen sind leider nicht möglich.

Michael meint:

Michael

Das Problem an Juiced 2 ist eigentlich, dass man so viele interessante Ansätze bietet, aber es spielerisch kaum anders oder besser ist als die Tuningkollegen von Need for Speed oder Midnight Club. Das DNA System bringt kaum merkliche Veränderungen ins Spiel und leichte Patzer wie etwa das starke Abbremsen des Gefährts während eines Drifts dämpfen den Spielspaß ein wenig. Was bleibt ist zwar ein solider Tuningracer, mehr aber auch nicht. Fans des Genres werden auf jeden Fall ihren Spaß haben, jedoch große Veränderungen sollte man nicht erwarten.

Positiv

  • viele Herausforderungen
  • über 90 Fahrzeuge und zahlreiche optische Verschönerungen

Negativ

  • komisches Driftverhalten im Rennen
  • DNA-System zu oberflächlich
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Juiced 2: Hot Import Nights Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 6
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 16.10.2007
Vermarkter THQ
Wertung 7.2
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