
Aus der Distanz läßt sich mancher Job einfacher erledigen
Als zweite Verbesserung ist der vorhandene Multiplayer Modus zu erwähnen. Viele hatten sich vor zwei Jahren dieses Feature bereits gewünscht. Auf bisher fünf Maps tretet Ihr im Teamplay ähnlich wie bei „Counter Strike“ an, um entweder auf der IGI Seite oder auf der Conspirativen Seite
loszulegen und hierbei die auferlegten Ziele wie das Beschaffen von Dokumenten oder die Zerstörung von Gebäuden zu erfüllen. Seit kurzem steht auf der Codemasters Homepage auch die neueste Map „Jungle“ zum Download bereit. Dieses beinhaltet dann auch direkt den ersten Patch für das Game auf die Version 1.1.
Sehen wir uns aber zuerst den Singleplayer Modus genauer an:
Aus einem amerikanischen Labor wurde hochmoderne Technologie entwendet. Dieses soll sich nun auf einer Wetterstation in den russischen Kaparten befinden. In einer melodisch untermalten Sequenz werdet Ihr mit einer Militärmaschine in das Gebiet geflogen und ehe Ihr Euch verseht öffnet sich die Heckklappe und Ihr springt gen Erde. Nachdem Ihr sicher gelandet seid und den Fallschirm beseitig habt, erfahrt Ihr über Euren Minicomputer worum es geht, und wie Ihr am besten vorgehen solltet. Auch werden während der Ladezeiten bereits Tipps eingeblendet, wie Ihr am besten weiter kommt. Und dies sollten Euch immer einen Blick wert sein, denn wie Eingangs bereits geschrieben ist in „Projekt I.G.I 2: Covert Strike“ ein Frontalangriff immer der sichere Tod. Die KI der Gegner wurde im Verhältnis zum ersten Teil nochmals verbessert. Erledigt Ihr einen Gegner z.B. durch einen sicheren Kopfschuss aus dem schallgedämpften Präzisionsgewehr, so bekommt eventuell sein Kumpane, welcher nur einige Meter von ihm entfernt stand mit und löst sofort Alarm aus. Wenn das passieren sollte, bleibt Euch eigentlich nur noch der schnelle Rückzug, denn die Mannen der gegnerischen Seite sind eigentlich immer in enormer Überzahl und zumeist auch besser bewaffnet als Ihr. Dazu kommt noch, daß die Gegner nun Gegenstände und Objekte zu ihrer Deckung nutzen und sich bei Beschuss seitlich wegrollen. Vorbei also die Zeiten in denen hirnlose Gegner von hinten erledigt werden und die Kollegen fast darüber laufen ohne zu reagieren.

Auf leisen Sohlen unterwegs. Dieser Gegner hat keine Chance mehr
Das heißt also für Euch schleichen und kriechen, damit Ihr weder von den Kameras, welche im aktuellen Teil sogar teilweise gepanzert sind, noch von irgendwelchen Wachposten entdeckt werdet. Eure Gegenspieler vernehmen dieses mal sogar laute Geräusche und orten Euch anhand des Knall oder des Mündungsfeuers Eurer Waffe. Leises und langsames vorgehen, genaues auskundschaften der Situation und des Gebietes mittels Eures Fernglases mit Restlichtverstärker oder der Thermalbrille sind der Weg zum Erfolg. Zwar liefert Euch der Minicomputer wieder exzellente Satellitenbilder mit den Positionen der Gegner, doch vermag dieser nicht in Gebäude zu sehen oder Kameras, welche unter Vordächern hängen auszumachen.
Unten links auf dem Bildschirm wird Euch an einer Skala angezeigt wie sichtbar Ihr für den Gegner seid. Ebenfalls erkennt Ihr dort die Haltung Eurer Figur, welche aufrecht, gebückt oder liegend sein kann. Darüber befindet sich ein Augensymbol. Wird dieses Symbol rot, so wurdet Ihr durch irgendjemand entdeckt und es wird Alarm ausgelöst. Im schlimmsten Fall landet dann kurze Zeit später noch ein Helikopter, welcher zusätzliche, schwer bewaffnete Mannen absetzt. Diese Anzeige ist einer Eurer besten Freunde in den einzelnen Level. Selbst zum Auskundschaften der Lage und des Territoriums ist es dringend zu empfehlen, sich hinter Felsen oder Bäumen in Deckung zu halten. Da man das Spiel sehr realistisch rüber bringen wollte, müsst Ihr in Teil zwei in liegender Stellung mit daran denken, daß Euer Körper nun lang gestreckt auf dem Boden liegt. Sollten sich also Hindernisse wie Bäume oder Kisten in der Nähe befinden, kann es schon mehr als einmal passieren, daß Ihr Euch nicht in jede Richtung frei bewegen könnt. Gerade wenn es brenzlig wird, kann das manches mal ein Nachteil sein. Aber nach ein paar missglückten Versuchen werdet Ihr den Dreh schon raus haben.
Neben der Sichtbarkeits- und Haltungsanzeige könnt Ihr den Stand Eurer Gesundheit ablesen. Ebenfalls unten links erscheinen die Handlungssymbole, wenn Ihr Knöpfe drücken, Türen öffnen oder Waffen wechseln könnt. Oben links wird Euer Waffeninventar angezeigt. Wenn Ihr verschlossenen Türen öffnen, Computer hacken oder Sicherheitscodes knacken müsst, erscheint in der Mitte des Bildschirms eine Timerleiste. Auf dieser könnt Ihr ablesen, wie lange es noch dauert bis die Aktion ausgeführt ist. In dieser Situation seid Ihr ebenfalls voll sichtbar für den Feind. Bedenkt diese Zeit wenn Ihr eine Aktion ausführen wollt. Es wird vorkommen, daß Ihr diese Zeit mit einberechnen müsst um so schwenkenden Kameras aus dem Blick zu entgehen.

Nutzt Objekte wie diesen LKW um nicht entdeckt zu werden
Nun seid Ihr also mitten in den russischen Kaparten auf Euch gestellt. Euer erstes Ziel ist das Eindringen in eine Anlage. Hinter dieser Anlage liegt die Brücke über den Fluß welcher Euch auf dem Weg zu Wetterstation im Wege ist. Da die Haupttore durch Wachen besetzt und zusätzlich mit Kameras versehen sind, müsst Ihr Euch einen anderen Weg ins Gebäude suchen. Beobachtet das Verhalten der Wachen im Gelände und deren Wege. Schleicht Euch durch die Hallen bis Ihr in die Nähe der Brücke kommt. An manchen Stellen merkt man hier bereits, wie hoch der Grad des Realismus bei „I.G.I. 2 Cover Strike“ gehalten wurde. Nähert Ihr Euch z.B. einem Förderband, so übertönt das quietschende Geräusch Euren eigenen Lärm. Man kann an diesen Stellen also nicht so laut an den Schritten im Schotter erkannt werden. Habt Ihr die Brücke schon fast erreicht, so pfeift Euch auf einmal Euer Boss über den Computer zurück. Über die Brücke ist kein vordringen möglich. Ihr müsst Euch also einen anderen Weg suchen, den Ihr in Form eines Förderbandes im hinteren Teil des Geländes finden werdet. Nun steht Euch der Eingang zur Mine frei, welche als nächstes durchquert werden muss.

Mit diesem Zug geht es in den nächsten Level
In der Mine helfen Euch Felsen und Wagen die Deckung zu halten. Habt Ihr erst einmal den Durchgang zu Lüftungssystem gefunden, welcher Euch weiter nach unten kommen lässt, müsst Ihr nur noch das Sicherheitssystem ausschalten, ein Tor öffnen und ein Schienenfahrzeug in Gang bringen. Während der rasanten Fahrt durch die Tunnel müsst Ihr Euch den Gegner auf einem anderen Zug erwehren. Nun durch ein Ventilationssystem und Ihr befindet Euch auf dem schneebedeckten Berg der Region. Hier oben wurde für Euch ein kleines „Spielzeug“ abgeworfen, welches als erstes eingesammelt werden sollte. Die Wetterstation mit den Chips liegt nun direkt vor Euch. Wenn Ihr bis dahin dachtet, daß Spiel wäre einfach, so wird es Euch freuen, daß der kommende Level zeitlich begrenzt ist. Hier müsst Ihr sehr schnell die Lage richtig einordnen um an die Sprengsätze zu kommen, welche Ihr für die Beseitigung einer Brücke benötigt.

Perfekte Weitsicht in allen Leveln ist garantiert
Eine große Hilfe im zweiten Teil ist diesmal die „Blickfunktion“. Steht Ihr an einer Ecke eines Gebäudes oder eines Gegenstandes, so könnt Ihr durch drücken und halten der (voreingestellt: < Taste) mit der Mouse Euren Blick um die Ecke gehen lassen ohne gesehen zu werden. Dies verschafft Euch oftmals einen Vorteil über die Gegner. Auch schwimmen hat Mr. Jones dieses mal erlernt. Zwar seit Ihr im Wasser nicht in der Lage eine Waffe abzufeuern, aber dafür seit Ihr auch weniger sichtbar. Ein reichhaltiges Waffenarsenal von der schallgedämpften G-175D, der MP5A3, Uzi´s, AK-47, M16 über verschiedene Scharfschützengewehre bis hin zur Panzerfaust soll dafür sorgen, die Euch gestellten Aufgaben zu meistern. Am Ende jedes Levels erhaltet Ihr eine Auswertung. Hier werden Euch unter anderem Eure benötigte Zeit, die Häufigkeit Eures Entdecken und die Präzision Eurer Schüsse vor Augen gehalten. Liegt Ihr innerhalb des Limits, so wird Euch ein Rang verliehen. Es hat aber keine Auswirkungen, wenn Ihr hier einige Sachen nicht nach den Anforderungen geschafft habt. Die Missionsziele in den Level haben Priorität.
Die Grafik des Spiels ist absolut fantastisch. Zumindest so lange Ihr Euch auf freiem Gelände befindet. Sogar Vögel kreisen am Himmel oder Sterne glänzen durch die Wolken in den Bergen. Die aus dem ersten Teil aufgebohrte „IGI-Grafik-Engine“ welche auf der Grundlage der hauseigenen 'Joint Strike Fighter'-Engine basiert, leistet gute Dienste und liefert eine geniale Weitsicht in den Level. Lediglich in den Innenlevel wiederholen sich die Texturen, welche zwar ordentlich aussehen ein wenig zu oft und die Framerate sackt hier teilweise ab. Ob Regen, Schnee oder Sandstürme. Das Wetter erschwert zwischendurch immer wieder das Leben. Die Aufgabenvielfalt in I.G.I 2 ist zwar auch begrenzt und wiederholt sich ab einem gewissen Punkt des Spiels, aber durch die sehr unterschiedlichen Levelarchitekturen und Designs fällt dies nicht so ins Gewicht. Ebenfalls gelungen ist es, daß Kugeln nun durch dünne Bretterwände oder Wellbleche durchschlagen. Gerade an diesen Wänden bringt der Einsatz der Termalbrille einen taktischen Vorteil.
Der Sound unterstützt die Stimmung sehr gut und manches mal wird Euer Puls ein wenig höher schlagen als normal. Die Geräuschquellen lassen sich schnell ausmachen. Das Spiel wurde gut ins deutsche syncronisiert. Je nach Land innerhalb der 19 Missionen, sprechen die Jungs in russisch oder chinesisch. Die einzelnen Waffen haben alle ihren eigenen Klangcharkter.

Betet, daß die anderen Euch dabei nicht sehen...
Der neu integrierte Multiplayer Modus lässt Euch mit 16 Personen gegeneinander antreten. Entweder Ihr tretet der I.G.I Seite bei, oder schließt Euch der Verschwörung an. Eure Aufgaben gehen von Entwendung von Dokumenten, über den Schutz von Gebäuden oder Personen bis zum finden und entschärfen von Sprengsätzen. Habt Ihr Aufgaben erfolgreich abgeschlossen, so werdet Ihr mit Geldprämien belohnt. Mit diesem Geld könnt Ihr bei einem erneuten eintreten in ein laufendes Spiel oder jederzeit an den Respawnpunkten neue Waffen erwerben. Damit das ganz nicht in ein „Kill and Enter again“ Spiel ausartet, wird nach Eurem ableben eine Summe für den Wiedereintritt fällig. Diese Summe verringert sich aber im Sekundentakt immer weiter, bis Ihr nach einiger Zeit kostenfreien Zutritt erhaltet. Es ist also immer einen Blick auf Euer Konto und den Waffenwunsch wert, ob Ihr direkt wieder eintreten wollt, oder lieber ein paar Sekunden damit wartet.
Die Multiplayer Level sehen fantastisch aus. Hier geht es von den kanadischen Timberlands, über eine Raketenabschussbasis in den Hügeln, einem Wüstenlevel, einer chinesischen Stadt und seit neuestem zum downloaden einem Jungellevel mit Tempelanlagen. Per Teamradio könnt Ihr Euren Mitstreitern Tipps oder Anweisungen geben.

und tschüss....
Minimal Systemanforderungen:
Ab Win 98, 700Mhz Prozessor, 128MB RAM, DirektX 8.1, 32MB Grafikkarte, DirektX 8.1 kompatible Soundkarte, 1,9GB Festplattenspeicher, 8x CD-ROM
empfohlene Systemanforderungen
1,2Ghz Prozessor, 512MB RAM, DirektX8.1, 64MB Grafikkarte, 32x CD-ROM
Testcomputer
AMD Athlon XP 2200+, 512MB RAM, DiektX9, 64MB Geforce TI 4200, 52x CD-ROM
Innerloop hat mit I.G.I 2: Covert Strike einen sehr guten und vor allem spannenden Taktik-Egoshooter auf den Markt gebracht. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist zwar wieder einmal nicht der einfachste, aber dennoch so gewählt, daß kein Frust aufkommen sollte. Dank der diesmal integrierten Speicherfunktion werdet Ihr allemal besser vorankommen, als noch im ersten Teil. Die packende Hintergrundstory wird kontinuierlich im Verlauf des Spiels fortgeführt. Durch den neu hinzugekommenen Multiplayer Modus werdet Ihr auch nach durchspielen des Singleplayer noch lange Eure Freude an dem Spiel haben. Angst vor „Splinter Cell“ braucht „I.G.I 2: Covert Strike“ auf jeden Fall nicht zu haben. Meiner Meinung nach sind beides hochkarätige Agentenspiele, die locker nebeneinander existieren können.