
Selbstredend gibt es auch verschiedene Charaktere, derer man sich bedienen darf. Neben dem Helden Herakles, dessen Aufgabe es ist, alle Gegner in einem Rennen durch die Mythologie zu schlagen und als Erster den Gipfel des Olymp zu erreichen, um eine heilige Trophäe zu erwerben. Der Spieler kann entweder Herakles oder einen seiner Gegner steuern. Diese sind z.B. Koboldo, Medusa, Minotaurus oder Poseidon. Jeder der insgesamt 9 Charaktere hat andere Fahreigenschaften, wie Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit oder Drift.
Die Steuerung ist sehr simpel. Mit dem Analogstick wird gesteuert, mit den Schultertasten kann gedriftet oder gesprungen werden und per Knopfdruck werden die aufgesammelten Waffen abgefeuert. Leider sind Wagen eher schlecht steuerbar, sodass man des Öfteren abseits der Strecke landet und wieder zurückgesetzt werden muss.
Auf den 10 Strecken, die durch verschiedene mythologisch angehauchte Settings führen, gibt es mehrere Power-Ups zum Einsammeln. So gibt es fixe Streckenboni, wie Turbos oder Schilde und zufällig bestimmte Boni, die man auf der Strecke bekommt, indem man ein Blitzenblem einsammelt. So gibt es die Feuermine, die man auf einen Gegner schießen kann, den Dreizack, der als eine Art Rakete fungiert oder Spezialangriffe wie „Der Sturm des Zeus“, der das Führungsfahrzeug durch einen kräftigen Wirbelwind kurzzeitig außer Gefecht setzt. Auch das kennen wir aus einem uns bekannten Titel.


Die Grafik ist eher schlecht als recht. Die Charaktere sehen eckig aus und sind unzureichend animiert, die Settings sind erschreckend undetailliert und auch die Explosions- und Angriffseffekte lassen sehr zu wünschen übrig. Das i-Tüpfelchen wird dem Spiel durch das PS2-typische Kantenflimmern aufgesetzt. Insgesamt ist die Optik doch sehr kindgerecht, da sehr viel Kitsch zu finden ist.
Ähnliches gibt es auf die Ohren. Die Hintergrundmusik avanciert schon nach 5 Minuten zum nervtötenden Gedudel und die sporadischen Lacher oder albernen Aktionen, die die Fahrer in Richtung Kamera ablassen, verfehlen die gedachte Wirkung total und sorgen für eher zornige, genervte Gesichter als für quietschfidelen Spielspaß...
Midas macht mit der Spieleindustrie das Gleiche, wie China mit dem Automarkt. Zweifelsfrei handelt es sich bei Heracles Chariot Racing um einen Mario Kart-Klon, wie er im Buche steht – selbst die Schildkröte, die die Rundenzahl anzeigt wurde imitiert und in einen komischen Vogel transformiert! Jedoch wurde das kongeniale Spielprinzip derart verhunzt, dass am Ende nichts anderes übrig bleibt als ein wirklich schlechtes PS2-Spiel, dessen Kauf der mutwilligen Verbrennung von Geld gleicht.