Headhunter: Redemption im Test

PlayStation2
Grade den treuen Sega-Fans dürfte „Headhunter“ ein Begriff sein. In der letzten Phase des Dreamcast veröffentlicht, kombinierte die Amuze-Entwicklung Schleichaction ala Metal Gear Solig mit zünftigen Fahreinlagen auf Jack Wades Motorrad. Die angeschlagene Lage des DC sorgte für Umstand, der einmalig in der Videospiel-Branche ist: Der interaktive Thriller wurde nur in PAL-Gefilden veröffentlicht, während die USA leer ausgingen. Erst später, als der Sega-Titel für die PS2 umgesetzt wurde, kamen die Amis nachträglich in den Genuss des gesellschaftskritischen Action-Games. Die Entwickler wollen nun mit „Headhunter: Redemption“ ihren Erstling übertreffen um endgültig in den Olymp der Action-Adventure aufzusteigen.

"Die Reflexionen können sich sehen lassen"


20 Jahre nach den Vorkommnissen um das Bloody Mary-Virus ist die Welt von Raubein Jack Wade eine andere. Vor futuristischer Zukunftskulisse entwickelte sich eine extreme Zweiklassen-Gesellschaft, in der die Worte Gerechtigkeit und Gleichheit keinerlei Bedeutung mehr besitzen. So ist die glitzernde Metropole "Above“ eine technisierte und scheinbar wohlhabende Welt, doch die Bewohner werden durch die Massenmedien und von mächtigen Konzerne regiert. In "Below“ leben hingegen der gesellschaftliche Abschaum und all diejenigen, die sich nicht den Regeln von "Above“ unterwerfen wollen.


"Jacks kultiges Motorrad hat nur noch eine Nebenrolle in den Zwischensequenzen"


Jack wird im Kampf gegen die Bourgeoise diesmal von der liebreizenden Leeza unterstützt, deren Geschicke vom Spieler übernommen werden. Da der gestählte Herr Wade langsam ergraut und sich auf seinen Lebensabend vorbereitet, muss er Nachwuchs ausbilden, der in die großen Fußstapfen des Veteranen tritt. Während im Dreamcast-Abenteuer noch Action das Spielgeschehen bestimmte, so liegt das Hauptaugenmerk des Programmes jetzt auf dem Adventure-Part. Schalter- und Türen-Rätsel fordern eher euer Kombiniervermögen, als den Dauerfeuer-Daumen.


"Die Action des Vorgängers wird durch triviale Rätseleinlagen abgelöst"


Das lieb gewonnene Motorrad hat es nicht in den Nachfolger geschafft, die neue technische Spielerei hört auf die klangvolle Bezeichnung „IRIS“. Das praktische Gadget analysiert sie Umgebung und gibt visuell an, wie welche Tür zu knacken oder eine etwaige Mauer einzureißen ist. Der Spielfluss wird merklich vom verhunzten Zielsystem gestört: Was als realistische Einlage gedacht war, raubt einem in der Praxis grade in höheren Spielstufen die letzte Motivation.

Zum einen muss mit dem rechten Stick erst der gewünschte Unhold anvisiert werden, woraufhin sich das Zielkreuz langsam auf das Target schaltet. Bis es jedoch soweit ist, wurde die liebreizende Leeza aber oftmals bereits ins Nirvana befördert. Für Unverständnis sorgt auch das viel kleine Inventar, das nicht ausreichend Platz für erforderliche Medipacks und Munition bietet.

Wenig gibt es an der Präsentation auszusetzen, die sich jedoch schwer tut aus der schieren Masse an Action-Spielen hervorzustechen. Die Texturen sind angemessen aufgelöst und wurden teils mit Glanz- und Evironment-Mapping-Effekten veredelt, die detaillierten Models leiden etwas unter den ruckeligen Animationen. Der Hintergrundsound wirkt wie schon beim Vorgänger absolut professionell und erzeugt eine gelungene Atmosphäre, ebenso wie hochwertige englische Sprachausgabe.


Der ergraute Wade hat im Laufe der Jahre etwas von seiner Coolness eingebüßt. Das Gameplay des Nachfolgers ist dem Spielsystem des simpleren, aber ausgefeilteren Vorgängers unterlegen, auch die wieder äußerst spannende Storyline kann diesen Umstand nicht beheben. Für Fans der Vorlage eine gerechtfertige Investition um einen Blick in die Zukunft erhaschen zu können, alle anderen greifen zum hervorragenden Erstling.
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Forum
  • von SegaFreak:

    Ich mach das Ding nach dem ZT fertig....:guns:

  • von Mistercinema:

    Yeah Baby That´s all folks Das wars dann (endlich) für Headhunter Redemption :jump: Für den letzten Kampf mußten wir zwar vier Anläufe nehmen, aber mit gekonnt geteilter Arbeit (mein Kumpel hat geballert, ich die Reaktions-IQ-Tests gemacht) ist nun auch dieser Titel gelöst. Alles in Allem...

  • von DinoHeli:

    Ganz einfach: Habe das Game immer zusammen mit meinem Freund gezockt. Doch dann haben wir uns längere Zeit nicht gesehen, und als wir uns dann ein paar Wochen später wieder gesehen haben, hatte ich schon zig neue Games, die ich ihm alle zeigen wollte/musste. Und dabei ist dann Headhunter...

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Headhunter: Redemption Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit Erhältlich
Vermarkter SEGA
Wertung 7.2
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