Storytechnisch hat man jedenfalls die legendäre "ruhige Hand" walten lassen. Nach wie vor spielt ihr einen ehemaligen MI6 Agenten, der wegen skrupellosem Vorgehens seinen Job an den Nagel hängen durfte und nun in den Diensten des fiesen Bond Widersachers Goldfinger für diesen die Drecksarbeit erledigt.
In diesem Fall bedeutet dies dessen Widersacher Dr. No auszuschalten, der euch ganz nebenbei seinerzeit beim MI6 durch eine wenig charmante Aktion ein Auge gekostet hat. Zwar hat euch der neue Boss ein neues goldenes Auge (!) spendiert, aber Rache ist ja bekanntlich Blutwurst...

Anfangs kämpft ihr euch den Weg nach einem Flugzeugabsturz frei..
Gameplaytechnisch darf man sich auch auf dem DS-Screen auf Nonstop-Action im Stil der Next-Gen Versionen freuen. Allerdings wurde an vielen Stellen hardwarebedingt natürlich großzügig mit der Schere umgegangen.... Schnipp, Schnapp und am Ende waren es nur noch sechs (große) Level, die vom geneigten DS-Agenten durchwandert werden wollen.
Immerhin ist euer virtuelles Agenten Ego aber weiterhin so agil und bewegungsfreudig wie auf den großen Brüdern des DS. So könnt ihr euch geduckt von Kiste zu Kiste schleichen, die Waffen gefallener Gegner aufheben und fleißig mit Granaten um euch werfen - solange der Vorrat reicht. Geht dann im feindlichen Kreuzfeuer mal die Lebensleiste einem bedauerlichen Ende zu, könnt ihr euch zudem mit einem beherzten Sprung in die nächste Deckung retten. Als kampferprobter Kämpe regeneriert sich eurer Held in Windeseile auch von den bösesten Schußverletzung und stürzt sich erneut ins Schlachtgetümmel...
Besonderes Interesse trifft bei DS-Besitzern natürlich die Steuerung und damit eventuelle verbundene Einschränkungen. Glücklicherweise ist bei Goldeneye: Rogue Agent eher das Gegenteil der Fall - per Optionsmenü lassen sich verschiedene Versionen anwählen. Am besten gefallen hat aber gleich die default Einstellung, bei welcher ihr euren Agent mittels Steuerkreuz in alle Himmelsrichtungen bewegt und gleichzeitig durch berühren des Touchscreens zielen könnt, ergo als das Fadenkreuz auf dem Screen bewegt.
Das Aufheben des reichhaltigen Waffenangebots (Pistolen, automatische Bleispritzen, Shotguns, Raketenwerfer) geschieht mittels einem Klick auf das entsprechende Icon auf dem unteren Screen, während ihr der dümmlich agierenden Gegnerschar mittels L (Granate) und R (Schießen) Buttons Mores lehrt.

Gegner sind stets mehr als genug auf dem Screen zu finden..
Grafisch weiß der Titel durch schöne Animationen und gelungene Effekte zu überzeugen, der DS kann aber sicherlich noch viel viel mehr. Gerade bei den fast schon EA typischen langen Ladezeiten und einigen Ruckler kommt doch die Frage auf, ob man da wirklich so sauber gearbeitet hat. Fairerweise muß man allerdings anmerken, daß besagte Ruckeleinlagen eher die Ausnahme bilden. Schade das man an diversen Stellen merklich eine gewisse Lieblosigkeit feststellen kann, gerade wenn viele Details unverständlich stark aufpixelen und nicht wirklich optimiert wirken. Hier ist das letzte Wort in Sachen DS Leistungsfähigkeit jedenfalls mit Sicherheit noch nicht gesprochen.
Auch bei der akustischen Untermalung ist nicht alles Gold, was glänzt. So klingen die Waffensounds schön und recht realitätsnah, dafür ist das restliche musikalische Programm aber verdammt durchschnittlich geraten. Gerade hier geht etwas Atmosphäre verloren - und das wo EA Spiele doch bisher eigentlich immer durch großartige Soundtracks überzeugen konnten. Das Goldauge bietet da aber wohl die Ausnahme..

Intelligenz Fehlanzeige! Die KI-Kameraden bleiben meist mitten im Schußfeld stehen..
Die einzig wirklich brauchbare Goldeneye: Rogue Agent Version, zumal es auf dem DS ohnehin noch keine wirklich Konkurrenz gibt. Auch wenn die etwas kurze Spielzeit und die miserable KI im Gesamtbild etwas negativ auffällt und das Gameplay kompromißlos durchweg auf straighte Action ausgelegt ist, dürfen Shooterfans hier zugreifen. Denn hier wird genau das geboten, was man sich unter einem unterhaltsamen Ego-Shooter vorstellt!