
Während Motoko gerne ihre Cyborg-Glieder handeln lässt...
Im Spiel übernehmt ihr die Rolle von Motoko Kusunagi, eine Agentin der 'Public Security Section 9', einem futuristischem Rettungsteam, dessen Aufgabe die Bekämpfung des Terrorismus ist. Motoko ist ein aktrobatischer Cyborg - ihre einziges noch menschliches Körperteil ist ihr Hirn. Deutlich weniger agiler ist der zweite Section 9 Cyborg, den ihr im Laufe des Spiels steuern werdet - Batou. Als Ausgleich kann dieser jedoch schwerere Waffen tragen. Da die Story in Ghost in the Shell: Stand Alone Complex wirklich das absolut ausschlaggebende ist, möchte ich sie an dieser Stelle nichtmal kurz anschneiden. Nur soviel: macht euch auf einige Überraschungen gefasst.
Ghost in the Shell: Stand Alone Complex ist ein Third-Person Action-Adventure, bei dem das Hauptaugenmerk allerdings deutlich auf der Action liegt. Mit Motoko seid ihr in ca. der Hälfte der insgesamt 12 Missionen des Spiels unterwegs. Wie bereits erwähnt ist Motoko körperlich in bester Verfassung - zwar könnt ihr mit ihr auch kleine Handfeuerwaffen gebrauchen, besser ist sie jedoch im Nahkampf und im Vorführen akrobatischer Kunststücke wie dreifachem Wandabsprung usw. Der Nahkampf ist jedoch recht simpel gestrickt - ihr benötigt praktisch nur einen Button des PS2-Pads um eure Gegner nach allen Regeln der Kunst zu verprügeln. Sogenannte Melee-Attacken wie wir sie aus vielen anderen Spielen kennen sind ebenfalls mit dabei, die Animationen werden jedoch schnell langweilig.

... setzt Batou lieber auf Blei-Injektionen.
Als Motoko werdet ihr auch mit Puzzlen konfrontiert werden. Diese drehen sich meistens darum herauszufinden, was ihr machen müsst um dann mit ihren Sprungfähigkeiten weiter voran zu kommen. Diese Sprungpassagen können mitunter recht frustrierend werden, da die Kamera des öfteren nicht so mitspielt, wie man es als Spieler gerne hätte.
In den Leveln mit Batou existiert der 'Adventure-Part' praktisch gar nicht - hier ist pure Action an der Tagesordnung. Das einzige (ungewollte?) Rätselelement in diesen Leveln ist, dass ihr euch hin und wieder verlaufen könnt wegen des oft gleich bleibenden Leveldesigns.
Ein weiterer Bestandteil des Spiels ist das Hacken, welches im Anime eine bedeutende Rolle spielte. Das läuft im Spiel jedoch recht unspektakulär ab: ihr geht auf ein Terminal zu, drückt den X-Button und könnt dann durchs hacken (Gewinnen eines Minigames) die Kontrolle von Gegnern übernehmen. Während dieser kurzen Zeit könnt ihr dann z.B. eure Kameraden angreifen, um den weiteren Weg für Motoko ein wenig einfacher zu gestalten. Aber auch dieses nette Feature kann dem Spiel leider nicht aus dem Durchschnitts-Sumpf helfen...

Zeit für eine kleine Erfrischung.
Der Grafikstil von Ghost in the Shell: Stand Alone Complex ist sehr minimalistisch ausgefallen. Auch wenn alles sauber ist und der Flair des Anime schon in gewisser Weise vermittelt wird, kann mich das heute nicht mehr wirklich begeistern. Da hilft auch die Verteidigung nicht, dass das Spiel ja eigentlich auch schon einige Monate auf dem Buckel hat... Das Leveldesign ist in den meisten Fällen einfach zu groß ausgefallen, dadurch entstehen häufig langweilige Leeren, durch die ihr Minuten lang durchlauft ohne irgendetwas anderes tun zu müssen. Überdurchschnittlich gut hingegen sind die Charakter Animationen.
Durch die Synchronstimmen der TV-Serie kann das Spiel in der Sound-Sparte ein paar Punkte sammeln. Der Soundtrack jedoch kann im Gegenzug kaum überzeugen und bietet kaum Stücke, die einem im Kopf bleiben werden - abgesehen von einem Track, der oft im scheinbaren Endlos-Loop läuft.
Ghost in the Shell: Stand Alone Complex ist eines von vielen mittelmäßigen Third Person Action-Spielen für die Playstation 2. Nichts am Spiel ist grottenschlecht, aber es ist eben auch nichts unglaublich tolles dran. Nach ca. 7 Stunden seht ihr den Abspann und könnt ein paar versteckte Waffen freischalten - hoher Wiederspielwert sieht für mich anders aus. Ghost in the Shell-Fans die den Titel für wenig Geld kriegen können können mal reinschauen, für alle anderen gibt es genügend bessere Alternativen auf der PS2.