Geheimakte Tunguska im Test

Nintendo DS
Es gab viele strahlende Gesichter, als Deep Silver ankündigte seine erfolgreichen Adventures für den PC auf Nintendos DS und Wii umzusetzen. Da diese Plattformen geradezu prädestiniert für solche Spiele sind und vor allem der deutsche Adventureboom dafür sorgt, dass dieses Genre wieder deutlich attraktiver wird, war es nur eine Frage der Zeit bis ein Spiel den Schritt auf Konsole wagt. Erster Vertreter ist dabei Geheimakte Tunguska, dass ja schon am PC ordentlich Lorbeeren eingefahren hatte. Wie sich das Spiel auf dem Nintendo DS schlägt erfahrt ihr hier in unserem Test!
Die erste Frage, die man sich stellt ist wohl, ob und wiefern man einen solchen Titel grafisch an den kleinen Screen des Nintendo DS anpassen kann. Dahingehend kann ich die Leser beruhigen: Man hat sich hier einige Gedanken gemacht und die 10tacle Studios haben es sogar geschafft, alle Videos mit in das Spiel zu integrieren. Kommen wir aber zunächst zur Story des Spiels:


Die Explosion über dem Himmel der ostsibirischen Taiga bildet zweifellos das größte kosmische Rätsel des 20. Jahrhunderts. Am 30. Juni 1908 morgens um 7 Uhr stürzte eine riesige Feuerkugel vom Himmel. "Weit heller als die Sonne" sei sie gewesen, berichteten Augenzeugen. Bäume knickten um wie Streichhölzer, Tiere verbrannten. Die Feuerkugel verwandelte das Flusstal der Tunguska in eine verkohlte Wüste. Der Donner war noch in 800 Kilometer Entfernung zu hören. Erdbebenmessstationen registrierten das außergewöhnliche Ereignis. Forscher berechneten hinterher die Zerstörungskraft: Sie entsprach einer Zehn-Megatonnen-Wasserstoffbombe (ca. 1150x Hiroshima-Atombombe). Doch was an jenem Sommertag im Jahr 1908 im Tunguska-Tal tatsächlich passierte - darüber rätseln die Forscher bis heute. Weil auf dem Boden ein Einschlagkrater fehlt und auch trotz intensiver Suche keine Meteoritenteile gefunden wurden, schossen die Spekulationen ins Kraut. Ein Komet könnte es gewesen sein, ein kosmischer Schneeball also, dessen Eis in der Hitze dahinschmolz. Dabei freigesetztes, im Kometen enthaltenes Erdgas soll die Explosion verursacht haben. Nach einer anderen Theorie zerbarst ein brüchiger Asteroid wenige Kilometer vor dem Aufprall auf die Erdoberfläche.


Viele Jahre später in unserer Zeit schlüpft man in die Rolle der Nina Kalenkow, die nach langer Zeit ihren Vater in einem Berliner Museum besuchen möchte. Als sie dort in seinem Büro eintrifft ist sie aber mehr als schockiert, da dieses völlig verwüstet wurde und von ihrem Vater jegliche Spur fehlt. Da selbst die Polizei ihr bei der Suche nicht helfen möchte, übernimmt sie diese Aufgabe auf eigene Faust. Hilfe bekommt sie dabei von Max Gruber, der ihren Vater selbst gut kannte und auch als Assistent mit ihm arbeitete. Nach und nach erkennt Nina bei ihren Nachforschungen an welchen Projekten ihr Vater gearbeitet hatte und dabei führt die Spur auch nach Russland in das namensgebende Tunguskagebiet.


Das aktuelle Spielgeschehen wird dabei über den Touchscreen gesteuert und der Topscreen wird dazu genutzt um aktuelle Dialoge zwischen den verschiedenen Charakteren des Spiels anzuzeigen. Man bewegt mit dem Stylus Nina über den Screen und falls man ein Objekt findet, mit dem interagiert werden kann, wird eine Lupe dargestellt die mit einem Klick in zwei Icons umschalten. Drückt man auf das Auge betrachtet man den Gegenstand genauer und mit der Hand benutzt man ihn. Außerdem lassen sich über die Hand auch Gegenstände aus dem Inventar mit Objekten benutzen um weiterzukommen. Ein wichtiges Feature ist auch die Lupenfunktion, die mit einer der Schultertasten aktiviert werden kann. Hier werden alle im Raum befindlichen, nutzbaren Objekte sofort am Bildschirm angezeigt. So gehört lästiges Absuchen des Bildschirms der Vergangenheit an.


Die Rätsel des Spiels sind aber stets logisch und verlangen vom Spieler auch etwas Erfindergeist. Zusätzlich findet man im Spiel auch verschiedene Puzzles bei denen Münzen verschoben oder richtige Knöpfe gedrückt werden müssen um weiterzukommen. Falls man hier gar keine Lösung mehr finden, bietet das Spiel auch ein Tagebuch, in dem wichtige Notizen, aber auch Lösungshilfen mit angeboten werden. Im späteren Spielverlauf ist es auch vonnöten zwischen Nina und Max zu wechseln und parallel investigativ tätig zu sein.


Wer skeptisch ist, ob man ein Grafikadventure passend für den kleinen Nintendo DS Screen umsetzen kann, der kann beruhigt sein, denn Geheimakte Tunguska macht hier eine durchweg gute Figur. Die eingängige Steuerung mit dem Stylus weiß zu gefallen und auch die Optik ist detailliert genug um alle Objekte einwandfrei zu erkennen. Die Figuren wirken zwar etwas kantiger als das PC-Original, fällt aber nicht allzu sehr ins Gewicht. Auch die Soundkulisse fügt sich perfekt ins Spiel ein, so hört man je nach Szenerie auch beispielsweise Hunde im Hintergrund bellen. Diese und andere Hintergrundgeräusche sorgen für die nötige Atmosphäre im Spiel.

Michael meint:

Michael

Einige mögen dem Titel mit Skepsis gegenüberstehen, aber man kann alle beruhigen: Wer ein großartiges Adventure für Nintendos DS sucht, das eine spannende Geschichte bietet und die grauen Zellen in Wallung bringen soll, dann ist man mit Geheimakte Tunguska genau richtig. Durch zahlreiche Hilfen wie die Lupen- und Tagebuchfunktion haben auch Einsteiger ins Genre einen leichten Einstieg und kommen zu Erfolgserlebnissen. Ein wahres Wunderwerk für den kleinen Nintendo DS. Pflichtkauf für Genrefans!

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Geheimakte Tunguska Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 25. April 2008
Vermarkter KochMedia
Wertung 7.8
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