
Darf ich vorstellen: Rannek, Zhei und Illius
Forgotten Realms: Demon Stone spielt in Faerun, einer entlegenen Provinz der Vergessenen Reiche (das Universum von D&D). Seit Jahrzehnten bekriegten sich die Dämonenheere der Githyanki und Slaads und brachten Dunkelheit über das Land, bis es einem mächtigen Magier gelang, die Oberhäupter der Bestien im sogenannten "Blutstein" einzusperren. Für kurze Zeit kehrte Frieden in Faerun ein, doch schon bald sollten sich neue Gefahren durch Orks, Trolle und andere kriegerische Wesen herausstellen... Die Story des Spiels wurde dabei von New York Times-Autor R.A. Salvatore verfasst und umfasst 10 unterschiedliche Missionen mit einigen handlungstragenden Zwischensequenzen.

Massenschlachten sind in Faerun an der Tagesordnung
Während viele andere Spiele nur gemächlich beginnen, startet Demon Stone sofort mit einer riesigen Schlacht zwischen Orks durch, die mehr als liebevoll designt wurde: Drachen schwirren durch die Luft, Katapulte entladen ihre tödliche Fracht und im Hintergrund treffen tausende Feinde im Kampf aufeinander. In dieser opulenten Situation übernehmen wir aus festgelefgten Kameraperspektiven die Kontrolle über den menschlichen Kämpfer Rannek und metzeln uns mit Klicks auf die linke Maustaste durch Horden von Orks, was von Anfang an deutlich an die Hack'n'Slay Ableger der "Herr der Ringe" Saga erinnert. Zwischenzeitlich befreien wir gefangene Menschen aus Käfigen und aktivieren Katapulte, bis wir schließlich auf die anderen Helden des Spiels treffen...
Charakter Nummer 2 ist die Dunkelelfin Zhei, eine athlethische und hinterhältige Schurkin. Sie ist nicht nur schnell und agil sondern kann sich an bestimmten Stellen für mehrere Sekunden tarnen, um Gegner aus dem Verborgenen heraus anzugreifen. Schließlich nehmen wir den Hexenmeister Illius als letzten im Bunde auf. Dieser edle Kampfmagier kann mit seinem Stock kräftig unter den Feinden austeilen und zudem diverse Zaubersprüche einsetzen.

Auch Bossgegnerkämpfe wollen bestritten werden
Das Heldentrio ist nun komplett, sodass wir jederzeit mit F1, F2 und F3 zwischen den Charakteren wechseln können, um ihre individuellen Fähigkeiten einzusetzen. Auf dem Display seht Ihr für alle drei die verbleibende Energie sowie die sogenannte Heldenanzeige, die sich durch das Erledigen von Gegnern auffüllt. Ist diese Anzeige bei einem der Charaktere voll, kann dieser einen mächtigen Angriff starten. Sollte die Heldenanzeige sogar bei allen drei gefüllt sein, könnt Ihr per Knopfdruck einen gewaltigen Team-Superangriff vom Zaum brechen.

Gemeinsam attackiert das Trio die Angreifer
Für beseitigende Bestien erhaltet ihr Erfahrungspunkte, die ihr nach einer Mission in neue Moves und Fähigkeiten in mehreren Stufen investieren könnt. Desweiteren dürft ihr Ausrüstungsgegenstände mit gesammelten Geld aufbessern lassen. Neben der manuellen Möglichkeit des Erwerbs gibt es für Einsteiger hier auch eine „automatische Kaufwahl“, was die Prozedur beschleunigt und vereinfacht. Allerdings könnt Ihr manuell die Möglichkeiten der drei Charaktere besser gestallten und fördern. Die neuen Techniken und Zaubersprüche führt Ihr während der Kämpfe dann durch bestimmte „Tastenkombos“ aus, welche Euch beim Erwerb angezeigt werden. Da das Spiel aber immer in Echtzeit weiterläuft, kann man hier nicht zwischen verschiedenen Zaubersprüchen wählen, sondern nutzt immer nur den stärksten.
Die Rollenspiel-Elemente beschränken sich jedoch auf den Erwerb neuer Fähigkeiten, auch das Zusammenspiel der 3 Charaktere hätte an einigen Stellen vielseitiger ausfallen können. So metzelt ihr euch hauptsächlich durch Gegnerscharen, was trotz der spektakulären Aufmachung mit der Zeit doch ermüdend wirkt. Leider fangen die festgelegten Kameraperspektiven das Geschehen oftmals etwas unglücklich ein, worunter die Übersicht deutlich leidet. Auch die Steuerung kann nicht gerade überzeugen, da die Entwickler eine etwas wirre Mischung aus Tastatur- und Maus-Steuerung integriert haben und die Menüs ausschließlich über Tastatur bedient werden, was auf eine schlampige Konsolen-Umsetzung hindeutet.

Hexenmeister Illius zeichnet sich durch Zaubersprüche aus
Grafisch macht der Titel dagegen wieder einiges her. Die Level wurden zwar lineal, dafür aber liebevoll gestaltet und weisen schicke Texturen und Effekte auf. Ebenfalls beachtlich sind die geschmeidigen Animationen der Charaktere und die enormen Gegnermassen auf dem Bildschirm, die größtenteils flüssig dargestellt werden. Der Sound punktet durch eine epische Musikuntermalung und die gelungenen Soundeffekte während der Schlachten. Die deutsche Synchronisation erscheint da schon merklich schwächer, da die Sprecher teilweise unmotiviert herüberkommen und die Charaktere nicht richtig einfangen wollen.
Minimale Systemvoraussetzungen
Windows 2000/XP
1GHz Prozessor
256MB RAM Arbeitsspeicher
2,8 GB freier Festplattenspeicher
4x DVD-Laufwerk
Radeon 8500/ GeForce 3
Direct X 9.0c
Freunde von actionreicher Fantasy-Kost werden mit Demon Stone sicherlich auf ihre Kosten kommen, denn Präsentation, Story und Grafik können sich wirklich sehen lassen. Allerdings wirken sowohl die RPG- als auch Team-Elemente inkonsequent, sodass das Gameplay trotz der großen Move-Vielfalt auf Dauer eintönig erscheint. Leider werden die bombastisch inszenierten Kämpfe zudem durch Bedienungs-Schwächen (Kamera, Steuerung) gestört. Nichtsdestotrotz können Hack'n'Slay und D&D Fans mit einem Ausflug in die Vergessenen Reiche wenig falsch machen.