

Egal welchen Spielmodus man nun wählt, die Kämpfe selbst laufen immer nach dem selben Prinzip ab. Dabei achtete man vor allem darauf, dass die Steuerung sehr einfach und eingängig gestrickt ist. So gibt es nur eine Taste für einen hohen und tiefen Schlag, einem Wurf und einen so genannten Breaker. Letztere sind ziemlich harte Schläge, die dafür aber vom Gegner leicht abgewehrt werden können.
Ziel des Matches ist natürlich den Gegner auf die Bretter zu schicken. Dies geschieht indem man die Lebensleiste am oberen Bildschirmrand aufbraucht. Diese hat eine grüne und eine rote Füllung. Die grüne Leiste gibt anfangs die normale Lebensenergie an und die rote Leiste nimmt erst ab sobald die grüne Energie verschwunden ist. Geht der Gegner so dreimal zu Boden so gilt es als Knockout und man gewinnt das Match.
Die schnellere Möglichkeit einen Kampf zu gewinnen ist der namensgebende Facebreaker. Dazu ist die Leiste am linken unteren Bildschirmrand wichtig. Diese füllt sich mit jedem Schlag den man am Gegner anbringen kann. Ist diese gefüllt, so kann man mit der Dreieckstaste statt einem normalen Breaker einen Facebreaker ausführen, der zum sofortigen Ende des Matches führt. Ansonsten geht der Kampf über drei Runden, wobei in Runde drei derjenige gewinnt, der den ersten Niederschlag vollführt.
Um Angriffe abzuwehren hat man mehrere Möglichkeiten: Die schlechteste davon ist das Blocken, denn hier können nicht alle Angriffe abgewehrt werden und man verliert trotz alledem etwas an Lebensenergie. Hält man die L1 Taste zusammen mit der Taste für hohen bzw. tiefen Schlag gedrückt, so kann man den jeweiligen Schlag des Gegners abwehren. Dies hat den Vorteil, dass dieser so überrascht ist, dass er kurzzeitig innehält und man ihm eins auf die Mütze geben kann.


Weitere Möglichkeit ist das Ausweichen, dazu muss der Control Stick nur kurz in die betreffende Richtung angetippt werden, dass der Boxer einen Ausfallschritt macht. Hier sindaber sehr schnelle Reaktionen erforderlich, ansonsten gerät man unter einen gegnerischen Schlaghagel.
Dieser kann auch wirklich als solches bezeichnet werden, denn die Geschwindigkeit des Spiels ist rasend. Durch die hohe Geschwindigkeit im Zusammenhang mit der einfachen Steuerung endet anfangs leicht zum sinnfreien Buttonsmashing da man schlichtweg damit überfordert ist.
Hier liegt aber auch genau der Schwachpunkt von Facebreaker: Durch die arge Geschwindigkeit ergibt sich bei mangelhafter Reaktionsgeschwindigkeit ein hoher Schwierigkeitsgrad der bereits ab dem zweiten Kampf stark anzieht. Dabei wird man vor Spielbeginn bereits von dem Spiel selbst davor gewarnt, dass man oft zu Boden gehen wird. Hier ist dann auch nachvollziehbar warum es insgesamt nur fünf Gürtel mit insgesamt 13 Kämpfen gibt.
Dabei gibt es eben keinen richtigen Storymodus, sondern der Spieler muss nur mit jedem verfügbaren Kämpfer alle Gürtel gewinnen um Facebreaker durchzuspielen. Dabei stehen anfänglich acht Kämpfer zur Auswahl, die allesamt ziemlich schräg und eine eigene Persönlichkeit haben. Die Grafik ist dabei sehr comichaft gestaltet worden, was aber gut ins Geschehen passt.
Wie bereits erwähnt werden Anfänger recht schnell überfordert werden und da es kein richtiges Training gibt, stellt sich deswegen recht schnell ein gewisser Frust ein. Dabei muss wirklich jeder Kampf mehrmals absolviert werden bis man das Angriffsmuster des Gegners erkennt. Hat man dieses nun durchschaut muss man nur noch dementsprechend reagieren um den Gegner besiegen zu können, doch ist fraglich ob der Durchschnittspieler so viel Zeit dafür aufwenden wird.


Dabei hat Facebreaker einiges zu bieten: freispielbare Charaktere und Arenen, eine Onlineliga und die Möglichkeit Boxer selbst erstellen zu können. Dabei wird eine PlayStation Eye Kamera benötigt und nachdem ein Foto von einem Gesicht so gescannt wurde kann dies auf einen Boxer verpflanzt werden. Dabei legt man noch fest welche Charakteristika dieser Kämpfer haben soll und kann diesen dann auch ins Internet hochladen um es mit anderen Spielern online tauschen zu können. Leider dauert das Bearbeiten des Bildes recht lange, so wird man eine gute halbe Stunde für die Erstellung eines Boxers schon einplanen müssen.
So gerüstet geht es dann Online gegen menschliche Gegner. Hier können wahlweise Übungskämpfe angeleiert werden oder man versucht sein Glück bei Ranglistenkämpfen die sogar in Ligen organisiert werden können. Vor allem die Nicht-Ranglistenkämpfe können anfangs auch gut zur Übung verwendet werden, da menschliche Gegner meist nachgiebiger sind als die vom Computer gesteuerten.
Wie bereits erwähnt ist die Grafik von Facebreaker mehr im Comicstil gehalten und auch die Verformungen der Gesichter durch die Schläge werden sehr witzig dargestellt. Auch der Soundtrack kann sich sehen lassen durch einen bunten Mix aus verschiedenen Musikrichtungen.
Eigentlich schade, dass der Spielablauf von Facebreaker durch die sehr hohe Geschwindigkeit beeinträchtigt wird, da man zu Beginn sehr schnell auf die Bretter geschickt wird und zu einem hohen Frustfaktor führt. Der Schwierigkeitsgrad zieht auch ziemlich schnell an, was bei einem Umfang von nur dreizehn Kämpfen pro Charakter aber auch nicht so verwunderlich ist. Positiv anzumerken sind aber der spaßige Onlinemodus und das Feature mit der Eye Kamera eigene Boxer basteln und diese online auch tauschen zu können.