Der brasilianische Verbrecherkönig Alvaro Vasquez baut sein Reich in dem kontinental gegenüberliegenden USA aus. Als der Buchhalter des amerikanischen Bosses ein Abkommen mit dessen Rivalen aus Rio schließt, beginnt der Krieg zu eskalieren.
Der Spieler übernimmt die Rolle des Fahrers Tanner, ein verdeckter Ermittler, welcher seinen Weg durch die Städte Chicago, Havanna, Las Vegas und Rio de Janeiro bahnt. In 37 Missionen versucht er das Gleichgewicht wieder herzustellen. Dabei muss der Spieler mit seinem virtuellen Partner, Tobias Jones, Verbrechen verfolgen, Zeugen jagen, Autos stehlen und Spuren suchen. Am besten geschieht dies mit einem Auto – daher der Name Driver.
Die Steuerung geht denkbar leicht von der Hand und die Boliden der damaligen Zeit tanzen auf der PlayStation 1 geschmeidig um die Kurve. Sollte es mal gefährlich werden, hilft der Druck auf die Kreistaste, welche noch einiges an PS auch bei hohem Tempo herauskitzelt. Erstmals kann Tanner sich die Stadt zu Fuß anschauen, GTA-Gefühl entsteht aber dennoch nicht, denn die Missionen werden ausschließlich auf vier Räder bestritten. Dies kann in unterschiedlichen Zielen geschehen. Zum Beispiel zählt ein Timer die Zeit runter in der eine Mission geschafft werden soll. Darf man in einer Aufgabe bis zum erreichten Ziel nicht von der Polizei gefasst werden, wird hier hingegen bis zum Levelende die Zeit dazu gerechnet. Für den nötigen Realismus sorgt ein Schadensmodell, der bei Kollisionen mit Autos, Mauern oder Polizei zum adäquaten Schaden führt. Ein Überschlag verursacht einen Totalschaden und die Mission beginnt von Neuem. Verbrechen beim Autofahren bleiben nicht ungesehen, solche sind: zu hohe Geschwindigkeit, Überfahren einer roten Ampel, gefährliches Fahren und einige mehr. Kommt es zu einer solchen Straftat, füllt sich eine Cop-Anzeige und die Polizei sitzt dir im Nacken. Gegenüber der Vorgängerversion ist die Grafik minimal aufwendiger gestaltet, sodass auch engere Gassen befahren werden können. Für Playstation 1 – Verhältnisse könnte es ein Vorzeigespiel sein und bietet erstmals aufwendige quasi-offene 3D-Städtelandschaften. Begrenzt sind diese nur durch die Missionen. Leider wird das Ganze durch gelegentliche Slowdowns überschattet, was durch das Nachladen von Umgebungselementen verursacht wird. Der Sound überzeugt mit echt gut gelungenen Synchronisationsstimmen. Bei den damaligen technischen Möglichkeiten fragt man sich, warum die Macher von heute da noch Probleme haben.
Richtig Spaß macht die Fahrt aber zu zweit, denn nichts ist besser als eine ordentliche Runde in einem dicken Auto gegen einen guten Freund. Hierfür hält das Spiel die Modi, „Räuber und Gendarm“, „Spritztour“, „Capture The Flag“ und „Checkpoint Rennen“ bereit, die alle für Spaß sorgen können.
Vielen Dank an Muck Klein für die freundliche Bereitstellung des Musters
Das Spiel macht nach wie vor Spaß, auch heute noch im Jahr 2009. Natürlich würde ich hierfür kein Geld mehr bezahlen, so ist es für heutige Verhältnisse doch zu altbacken. Dies kommt daher, weil das Spiel mit nichts Besonderem aufwartet und gute Verfolgungsjagden funktionieren auch in aktuellen Spielen. Dreht man aber die Zeit zur PS1-Ära zurück, wäre es eines Kaufes würdig. Nicht so toll sind die auftretenden Ruckler beim Nachladen der Grafik, und dass es kaum nennenswerte Neuerungen gegenüber dem ersten Teil gibt.