Delta Force: Black Hawk Down im Test

Xbox
Wenn einem pro Jahr gut 20 Ego Shooter um die Ohren geworfen werden, die den Zweiten Weltkrieg als historischen Hintergrund benutzen, freut man sich über jeden Funken Abwechslung. Entwickler Novalogic bringt nun, einige Jahre nach dem Kinostart des gleichnamigen Films, Black Hawk Down auf die Xbox. Wir haben uns den Titel für euch angesehen.

Somalia war Anfang der 90er nicht der beste Platz an dem man sich aufhalten konnte.


Wie der Film und das erfolgreiche Buch ist das Spiel im ostafrikanischen Somalia der frühen 90er Jahre angesiedelt. Während der ‘Friedensoperation’ der US-Armee verunglückte ein amerikanischer Helikopter – 19 Elite Soldaten kommen ums Leben. Im Spiel übernehmt ihr nun die Rolle eines amerikanischen Truppenführers der Infantrie und durchlebt realistische Missionen im virtuellen Somalia. Der Titel erschien bereits vor 2 Jahren für den PC – wer diese Fassung gespielt hat, wird in den Heimkonsolen-Versionen keine großartigen Neuerungen entdecken. Trauriger noch – nichtmal die Schwächen des PC-Spiels wurden ausgemerzt.

Das Herzstück von Black Hawk Down bildet der Kampagnenmodus, in dem 16 Missionen auf euch warten. Häufig werdet ihr ungewollt feststellen, dass das Spiel total ‘gescriptet’ rüberkommt und sich ein wenig wie die Videospielfassung einer Schießbude im Vergnügungspark spielt. Ihr legt hunderte Gegner um, die vollkommen irre einfach herumlaufen und sich einen Dreck um euch scheren. In manchen Missionen bedient ihr alternative Maschinengewehre auf Hubschraubern oder fahrbaren Untersätzen. Am Ende sieht es jedoch fast immer so aus, dass das Missionsziel schlichtweg darin besteht, von einem Punkt zum Nächsten zu kommen und in der Zwischenzeit alles abzuballern was euch in den Weg läuft.


Der erste Schritt zum Sieg ist zu wissen was der Gegner gerade macht.


Hin und wieder wird euch auch ein Team zur Seite gestellt, welchem ihr über ein mehr oder weniger übersichtliches Interface Befehle erteilen könnt. Schon bald werdet ihr aber feststellen, dass eure Jungs schlau genug sind um selber klar zu kommen und daher kaum noch von den Befehlen Gebrauch machen.

Doch obwohl eure Teamkameraden gut ausgebildete Ranger und Delta Force Mitglieder sind, versagen sie im Nahkampf des öfteren. So sind sie meistens auf euch angewiesen wenn es darum geht, gegnerische Einheiten auszuschalten. Der doch sehr simpel gestrikte Singleplayer-Modus von Black Hawk Down mag denjenigen gefallen, die einfach nur stur drauf los ballern wollen. Alle, die ein bischen Anspruch von einem Spiel verlangen, werden hier nicht glücklich.


Technisch ist Black Hawk Down nicht wirklich auf dem neusten Stand.


Bei weitem besser gefallen hat mir der Multiplayer-Part von Black Hawk Down, bei ihr über Xbox Live mit 50 Mann (!) unterwegs sein könnt. Außerdem bietet das Spiel im Split-Screen einen Coop-Modus sowie diverse Deathmatch-Varianten für jeweils vier Spieler. Auch wenn die Onlinepartien oft chaotisch und ebenfalls recht simpel sind, liegt hier der größte Spielspaß des Titels. Sind die Server ordentlich gefüllt könnt ihr euch vorstellen, dass die Action sehr schnell und unübersichtlich wird, dadurch dass Dutzende von Spielern wild durch die Gegend laufen, sich gegenseitig die Rübe abballern wollen und dabei noch die Ziele erreichen möchten.

Anhand von verschiedenen Charakterklassen bestimmt ihr auch, welche Waffen ihr im Einsatz gebrauchen könnt. Besonders interessant ist die ‘Medic’-Klasse, durch die ihr die Rolle eines Sanitäters übernehmt und eure verwundeten Kollegen auf dem Schauplatz des Kampfes wieder auf Vordermann bringt. Die weiteren Multiplayer-Modi beinhalten Klassiker wie (Team)-Deathmatch, Capture the Flag usw. Manche Maps bieten euch dabei wieder diverse Fahrzeuge an, wo allerdings ein paar Fragen offen bleiben. Warum können die Fahrzeuge nicht zerstört werden? Und vor allem: warum um Himmels Willen kann ich die Fahrzeuge nicht selber steuern, sonder nur deren Geschütze bedienen? Innovation meint ihr? Naja ich weiß nicht… da kann ich mich auch gleich ins Disneyland in irgendein Fahrgeschäft setzen.


Auch zu später Stunde seid ihr unterwegs.


Einen kleinen Punkt, der mit dem eigentlichen Spiel eigentlich gar nichts zu tun hat, möchte ich an dieser Stelle noch ansprechen. Im Handbuch des Spiels wird auf fünf Seiten der historische Hintergrund des Szenarios sehr detailreich beschrieben, die Probleme geschildert und die eingesetzten Einheiten vorgestellt. Dies halte ich für absolute vorbildlich – so kann der geneigte Actionfan neben der Ballerorgie auch gleich noch etwas lernen.

Was die Präsentation angeht enttäuscht Black Hawk Down auf der ganzen Linie. Sowohl die Charaktermodelle wie auch deren Animationen sind sichtlich uninspiriert und bei weitem nicht das flüssigste was wir bisher gesehen haben. Auf der Xbox sieht das Spiel fast genau so aus wie das PC-Original – angesichts der Tatsache, dass diese Fassung das ein oder andere Jahr auf dem Buckel hat, ist das allerdings kein Punkt auf den man stolz sein kann. Auch beim Sound kann der Titel schlichtweg nicht mithalten. Die Soundeffekte und die Synchronisation hängt irgendwo zwischen ‘mittelmäßig’ und ‘OK’, aber das reicht Anno 2005 nicht mehr. Während den wenigen ruhigeren Momenten im Spiel werdet ihr außerdem feststellen, dass sich die musikalische Untermalung praktisch dauernd wiederholt und daher recht schnell auf die Nerven geht.


Triste Umgebungen stehen bei Black Hawk Down an der Tagesordnung.

Gregory meint:

Gregory

Das große Problem von Black Hawk Down ist die Tatsache, dass das Spiel schlichtweg nicht mal ansatzweise mit aktuellen Genrekollegen mithalten kann. Sowohl Präsentation als auch Gameplay sind ordentlich angestaubt und werden keinen Spieler mehr vom Hocker reissen. Abgesehen von der absurden Einbearbeitung von Fahrzeugen kann zumindest der Multiplayer Modus über einige Stunden für ein wenig Spielspaß sorgen. Hardcore US-Army Fans können sich den Titel mal ansehen, alle anderen sollten zur (besseren) Konkurrenz greifen.

Negativ

  • Angestaubtes Gameplay
  • Unzeitgemäße Präsentation
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  • von Master DK:

    Original von SwissTermiNATER Hole genau deswegen mir FarCry (juhu Editor) das habe ich auch schon bestellt, freu mich schon drauf :bounce:...

  • von SwissTermiNATER:

    Hole genau deswegen mir FarCry (juhu Editor)

  • von Mattlok:

    ich finde aber gerade das zielen ist nicht wirklich flüssig, und manche Maps sidn druch die Sniper echt nervig, ich glaub nicht das ich das kaufen werde, werde das morgen wieder zurückbringen.

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Delta Force: Black Hawk Down Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 01.09.2005
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 6.3
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