Colin McRae: DiRT im Test

PlayStation3
ColinMcRae (*5. August 1968, †15. September 2007) war eine britische Rallye-Legende und ein Vorbild aller Rennfahrer. Nicht nur durch Erfolge bei der Rallye-Weltmeisterschaft war sein Name auf der ganzen Welt bekannt, er ist auch der Initiator der bekannten Colin McRae-Spieleserie. So schockierte der furchtbare Hubschrauberunfall, bei dem leider auch sein kleiner Sohn ums Leben kam, nicht nur alle Rallye-Fans sondern auch Freunde der Videospielreihe. Mit „DiRT“ ist nun ein weiterer Teil dieser Serie für die PlayStation 3 erschienen, möglicherweise der letzte...
Zunächst gelangt man ins wirklich sehr schön designte Hauptmenü, wo euch die Stimme Colin McRaes empfängt, die euch die Grundlagen der einzelnen Modi kurz und prägnant erklärt. Während des Spiels kann man immer wieder auf einen „Hilfe“-Knopf drücken, der die Rallye-Legende veranlasst, euch über das jeweils aufgerufenen Menü, Auto etc. aufzuklären. Widmen wir uns jedoch erstmal einmal den Spielmöglichkeiten.


Anfangs wäre der „Rallye-Welt“-Modus zu nennen, in dem man Einzelrennen fahren kann. Neben Neben Land, Strecke, Fahrzeugklasse, Fortbewegungsmittel und Lackierung kann man zwischen mehreren Rallye-Disziplinen wie Crossover, Rally Raid und Rallycross wählen. Der zweite enthaltene Modus ist die „Meisterschaft“, wo man – wie der Name schon sagt – eine aus mehreren Rennen bestehenden Rallyemeisterschaft fahren kann. Unter anderem gibt es dort die Continental Rally Deutschland, die Brembo Rally Italia und viele weitere.

Das Herzstück des Singleplayer-Spielens ist der Karrieremodus. Hier fangt ihr als kleiner Fisch an, um euch immer weiter hochzuarbeiten und am Ende an den renommiertesten Rennen der Welt teilzunehmen. Die Karriere besteht aus 66 Rennen die pyramidenartig angeordnet sind, um den Aufstieg auch bildlich darzustellen.

Vor jedem Rennen ist es wichtig, die Fahrzeugeinstellungen, wie Radsturz, Federn, Stoßdämpfer, oder Getriebe einzustellen, um das Auto perfekt an die Strecke anzupassen. Der Fuhrpark umfasst insgesamt 46 verschiedene Rennboliden, welche auch noch verschiedene Lackierungen besitzen, die käuflich erworben werden können. Wie viel Geld ihr verdient, hängt davon ab, auf welcher Schwierigkeitsstufe ihr die Rennen fahrt. Düst ihr auf der ersten der fünf Abstufungen, gibt es nur wenig Bares, jedoch sind die Gegner auch schwächer und es enstehen nicht so leicht mechanische oder Ausfallschäden. Während der Ladezeiten vor den Rennen werden übrigens die eigenen Statistiken und Erfolge bzw. Misserfolge angezeigt. Auch eine schöne Neuerung, die das Warten versüßt.

Im Rennen könnt ihr aus verschiedenen Perspektiven wählen: Das Auto kann von hinten betrachtet werden, ihr könnt die Kamera an der Stoßstange oder auf der Motorhaube befestigen und es gibt zwei Innenperspektiven, die die wirklich sehr schön und individuell designten Vehikel zeigt. Die verschiedenen Modi sind unter anderem: Crossover, wo man auf einer zweispurigen Strecke gegen einen direkten Konkurrenten antritt, Rallycross, dessen Wege über Asphalt und Offroad führen oder Hill Climb, bei dem man mit PS-Monstern Bergspitzen erreichen muss. Diese und weitere Möglichkeiten bieten viel Abwechslung und vor allen Dingen viel Spielspaß, da jeder Modi seinen eigenen Reiz bietet.

Um in manchen Fahrten nicht abseits der Strecke zu landen, hilft euch ein Beifahrer. Zunächst kann man mit der Aussage „ links 2“ oder „ rechts 6“ nichts anfangen, jedoch steht in der Anleitung, dass die niedrigere Zahlen für scharfe Kurven stehen, während 6 beispielsweise für einen Streckenabschnitt steht, den man im 6. Gang durchfahren kann. Jedoch sollte man die Gänge nicht immer nach den Zahlen richten – es ist nur ein ungenauer Wert.

Was die Steuerung angeht, wird wieder viel auf Realismus gesetzt. Die Autos unterscheiden sich allesamt in ihrem Fahrverhalten, aufkommende Schäden und die Art der Strecke - ob Asphalt, Kies oder Matsch - beeinflussen es maßgeblich. So kann es sein, dass der Wagen nach einem heftigeren Crash ständig nach links zieht,,, dies gilt es dann auszugleichen. Natürlich wird das Fahrzeug auch von den vorher vorgenommen Einstellungen beeinflusst. Hat man sich total versehen, kann es sein, dass der Wagen in jeder Kurve ausbricht. Das kann man sich jedoch auch zum Vorteil machen: Durch gezieltes Übersteuern des Wagens, kann man die Kurve in einem engeren Winkel nehmen und sie so schneller durchfahren. Auch durch das gezielte Blockieren der Räder durch die Handbremse können ganz besonders enge Passagen schnell und zeitsparend passiert werden. Insgesamt sieht man, dass das Fahrverhalten, kombiniert mit der simplen aber dennoch fordernden Steuerung, ein sehr gutes, rundes Gameplay ergibt - Racingfreaks können selbstverständlich auch ein ganzes Sammelsurium von Lenkrädern anschließen um das Rallye-Erlebnis noch zu vertiefen.


Widmen wir uns nun dem Schadensmodell, welches in DiRT eine entscheidene Rolle einnimmt. Neben der Karosserie, die zerdellt das Fahrverhalten beeinflusst, sind in höheren Schwierigkeitsgraden auch die mechanischen Teile von Unfällen betroffen. So wird der Rennwagen nach mehreren Crashs „unfahrbar“, da viele wichtige Teile, wie z.B. die Nockenwelle oder Motorkühlung betroffen oder defekt sind.

Selbstverständlich wird auch ein Multiplayermodus mit LAN- und Onlinespiel geboten. Uns interessiert Zweiteres natürlich hauptsächlich. Die Frage die sich hier aufwirft ist, ob das geniale Fahrverhalten und die grandiose Optik auch Online beibehalten werden. Neben schnellen Rennen gibt es dort auch benutzerdefinierte Herausforderungen, wo man die Disziplin, die man gerne fahren möchte, einstellen kann. Angepriesen wird, dass man Online-Rennen mit bis zu 100 Fahrern gleichzeitig ausführen kann. Leider finden hier nur die Solorennen statt und man kann nicht im direkten Duell gegen Online-Konkurrenten antreten, sondern sieht nur deren derzeitige Platzierung rechts oben im Bild. Schade – hier hätte Codemasters einiges mehr aus dem Hut zaubern können. Leidlich spannende Rundenzeit-Vergleiche kennt man schließlich schon aus F355 Challenge für Dreamcast.

Optisch fällt das Fazit jedoch überwältigend aus. Hier zeigt die PS3 endlich mal, dass sie den anderen Generationsgenossen technisch überlegen ist und überbietet die Xbox 360-Fassung mit einer stabileren Framerate und mehr Grafikdetails – vor allem an Bord des Fahrzeugs. Ferner gibt es natürlich auch die Aspekte, die auch auf der 360 gelungen sind, wie wunderschöne Umgebungen, die vor Details nur so strotzen, sowie die wunderbar modellierten Autos, die mit schönen Licht- und Schadenseffekten auftrumpfen. Nicht nur die Steuerung des Spiels ist wunderbar – auch die Grafik.

Im Soundbereich werden überragenden 7.1-Klänge geboten. Neben den verschiedenen Motorengeräuschen sind die Streckeneffekte ebenso gelungen wie die Sprachausgabe von Colin McRae im Menü und des Beifahrers. Alle, die das nötige Equipment besitzen, kriegen ordentlich was auf die Ohren.

Renke meint:

Renke

ColinMcRae überzeugt im Singplayerbereich auf voller Linie. Super Steuerung, abwechslungsreiche Disziplinen und ein sehr guter Karriermodus lassen die Disc sehr oft ins PS3-Laufwerk wandern. Leider ist der Online-Modus mehr schlecht als recht und wird nach kurzer Zeit öde. Rallye-Fans dürfen hier jedoch ohne große Bedenken zugreifen.

Positiv

  • schöner Karrieremodus
  • super Schadensmodell
  • famoser Sound & Grafik

Negativ

  • Online-Modus etwas mager ausgefallen
Userwertung
9.75 2 Stimmen
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Colin McRae: DiRT Daten
Genre Racing
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 11. September 2007
Vermarkter Codemasters
Wertung 8.8
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neXGam YouTube Channel
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