Call of Cthulhu im Test

PC Windows
Bist du ein PC-Gamer der auf subtilen Horror steht? Suchst du nach Alternativen zu Resident Evil oder Silent Hill? Dann ist Call of Cthulhu genau dein Ding!


In Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth spielt ihr den Privatdetektiv Jack Walters, der nach 6 Jahren Psychiatrie versucht, sein Leben wieder in normale Bahnen zu lenken. Leider gestaltet sich dies unglaublich schwer, weil der liebe Jack fast jeden Abend Alpträume und Visionen hat, die ihn an den Rande eines Nervenzusammenbruchs bringen. Um seinem Leben wieder einen Sinn zu geben stürzt sich Jack in die Arbeit und findet schnell einen ersten Kunden. Jacks erster Auftrag hört sich sehr nach Routine an: Er soll in der Stadt Innsmouth an der Ostküste der USA einen jungen Mann ausfindig machen, der angeblich an einem Raub beteiligt war. Voller guter Dinge begibt sich Jack auf diese Reise und kommt nach einer kurzen Busfahrt in Innsmouth an...



Schon hier zeigt sich, was in dem verschlafenen Nest so alles abgeht. Nämlich nichts. Die ganze Stadt sieht verfallen aus und auch die verbarrikadierten Häuser machen nicht gerade den freundlichsten Eindruck. Kaum in dieser unheimlichen Umgebung angekommen, fängt auch schon der Alltag eines Detektivs mit der Suche nach Hinweisen und Motiven an. Sucht man dabei die ersten Kontakte mit den Stadtbewohner, packt einen auch gleich das Schaudern. Mit ihren großen schwarzen Augen und den bleichen Gesichtern machen sie nicht gerade einen netten Eindruck und geben einem ebenso wenig zuvorkommende Informationen.



Nachdem man sich in Innsmouth umgeschaut hat, findet man schnell den Supermarkt wo das Verbrechen angeblich stattgefunden hat. Da die Polizei das ganze Gebiet um den Supermarkt abgeriegelt hat, muss man sich in bester Sam Fisher-Manier an den Wachen vorbeischleichen und immer schön im Schatten bleiben, um unentdeckt vorzudringen. Hat man sich schließlich durch eine Hintergasse bis zum Supermarkt vorgearbeitet, fängt endlich die richtige Arbeit eines Detektivs an.



Allerdings zeigt sich die Spurensuche am Tatort nicht einfach, weil die Grafik unglaublich dunkel und texturarm ist. Deswegen sollte man sich viel Zeit zum Umschauen nehmen und die Areale penibel untersuchen. So ist das Hauptaugenmerk von Call of Cthulhu eindeutig das Durchsuchen von Tatorten sowie die Begutachtung von Beweisstücken. Gelegentlich findet der Spieler sogar Tagebücher oder Manuskripte, die es zu studieren gilt, um der Geschichte über eine geheimnisvolle Sekte auf die Spur zu kommen. So gestaltet sich die Spielweise von Call of Cthulhu zunächst sehr gemächlich und langatmig, doch bei den kommenden Gesprächen mit Verdächtigen und Zeugen baut sich eine beängstliche Atmosphäre auf, die ich bisher von keinem Spiel vernommen habe.



Selbst die Spurensuche vermittelt stellenweise echte Horrorstimmung, weil man immer Angst davor hat, von einem der Stadtbewohner erwischt zu werden. Um den Spieler noch mehr in die Atmosphäre des Spiels eintauchen zu lassen, haben sich die Spieldesigner weiterhin etwas Einzigartiges ausgedacht. Verspürt Jack z.B. Angst, verändert sich die Sichtweise des Spiels so sehr, dass die komplette Umgebung verschwommen und unrealistisch wirkt. Wird man in den späteren Kämpfen verletzt oder stürzt in Abgründe, hinterlässt das dynamische Verletzungssystem seine Spuren, sodass man sich aufgrund eines verletzten Beins nicht mehr schnell fortbewegen kann. Wie bei Metal Gear Solid 3 (PS2) gilt es dann, im Inventar die Wunden auszumachen und zu behandeln.



Adventure-typisch finden sich auch Rätselpassagen im Spiel, die anfangs noch leicht gestrickt sind. So müsst ihr z.B. einen trinkfesten Stadtbewohner mit Schnaps bestechen, um ihn gesprächiger zu machen oder ihr versucht euch an Zahlenrätseln, um die Safes innerhalb der Polizeistation zu knacken. Viele Aufgaben erfordern dabei die Lektüre der zahlreichen gefundenen Schriftstücke, die ihr jederzeit im Inventar aufrufen könnt.



Call of Cthulhu mutet auf den ersten Blick wie ein Ego-Shooter an und so absolviert ihr tatsächlich auch typische Schießeinlagen, in denen ihr euch streitlustige Bürger oder Polizisten mittels Schrottflinte oder Pistole vom Leib haltet. Die Entwickler haben hierbei absichtlich auf jegliche Anzeigen im Spiel verzichtet, um eine bessere Atmosphäre aufkommen zu lassen. Am Herzschlag oder der jeweiligen Sichtweise könnt ihr somit problemlos den Zustand eures Alter-Egos während der Schießereien erkennen.

Grafisch ist der Titel zweischneidig. Einserseits passt die triste Optik unglaublich gut zur Atmosphäre und die gelegentlichen Grafikfilter und Blur-Effekte vermitteln sehr gut den jeweiligen Zustand des Protagonisten. Andererseits kann die Grafik wegen mauer Texturen und Polygonarmut getrost auf den Stand des Jahres 2002 beziffert werden. In Sachen Sound punktet der Titel dagegen ungemein, da die Klangkulisse mit tollen Effekten und Musikuntermalungen eine beängstigende Stimmung aufbaut. Die englische Synchronisation ist sehr professionell gesprochen und mit deutschen Untertiteln besetzt.




Um Call of Cthulhu in einer Auflösung von 1024x768x32Bit Farbtiefe zu spielen ist man mit einem Pentium 4 1.8Ghz(oder Athlon XP 1600+), 512MB Ram und einer Grafikkarte der Marke Geforce FX5900/Radeon 9600 auf der sicheren Seite. Die Mindestvoraussetzungen für das Spiel sind erstaunlich niedrig gehalten. Ab einem 800Mhz Rechner mit 256MB Ram und eine Grafikkarte der Marke Geforce 3/Radeon 7500 kann man sich auf dem heimischen Rechner gruseln. Geforce 4MX Grafikkarten werden von dem Spiel nicht unterstützt wegen fehlender Shader.

Minimale Systemvoraussetzungen
800 MHz Prozessorleistung
256 MB Arbeitsspeicher
3D-Grafikkarte
2 GB freier Festplattenspeicher
16x DVD-Laufwerk

Dominic meint:

Dominic

Am Anfang hat mich der Titel wirklich mit seinem zähen Einstieg und der mittelmäßigen Grafik abgeschreckt. Hat man sich jedoch erstmal mit dem Spiel auseinander gesetzt, zieht einen die dichte Atmosphäre und das abgefahrene Setting schnell in seinen Bann. Die Rätsel sind dagegen genau wie die Grafik altbacken und das zeitintensive Lesen von Manuskripten und Tagebücher dürfte nicht jedermanns Sache sein. Gruselfreaks, die eine Alternative zu Resident Evil und Konsorten suchen, sollten dem Titel trotzdem eine faire Chance geben, denn Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth weiß mit seiner subtilen Art zu begeistern. 

Positiv

  • Dichte Atmosphäre
  • Simuliert die Gefühle des Alter- Egos

Negativ

  • Grafik nicht zeitgemäß
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Call of Cthulhu Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 28.03.2006
Vermarkter Ubisoft
Wertung 7.8
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen