Baphomets Fluch - Der Engel des Todes im Test
In der Rolle von George Stobbart ist es natürlich eure Aufgabe, die Welt mal wieder vor dem Bösen zu retten. Das neue Abenteuer führt George wie gewohnt auf Reisen,,, dieses Mal ist er u.a. in der Türkei und in Rom unterwegs. Dabei trifft er natürlich alte Bekannte und neue zwielichtige Gestalten. Die Story dreht sich dabei um das besagte Dokument, ein uraltes biblisches Artefakt, das ein mächtiges Geheimnis zu verbergen scheint und besser nicht in die falschen Hände geraten sollte.
Charles Cecil hat sich die Kritiken zum Gameplay von Teil 3 zu Herzen genommen und so freuen sich Adventure-Fans darüber, dass ihr nun wieder in klassischer Point'n Click-Manier das Spielgeschehen steuern könnt. Leider gibt es hierbei aber ein paar Probleme, denn aus unerklärbaren Gründen ist die Steuerung recht unpräzise ausgefallen, so dass ihr nicht selten an Hindernissen 'hängt' und erst nach mehreren Klicks die gewünschte Aktion durchführen könnt. Dieses Problem macht sich vor allem in den Stealth-Passagen bemerkbar, die dadurch richtig schwierig werden. Die Baphomets Fluch 3-Steuerung, also die direkte Steuerung via Pfeiltasten, lässt sich alternativ auch verwenden und ist in den genannten Situationen sogar die bessere Wahl. Schön ist dabei, dass ihr hierfür nichts in den Optionen umstellen müsst - beide Steuerungsmöglichkeiten sind durchgehend aktiv.
Ein weiterer Punkt, der beim dritten Teil richtig auf die Nerven ging, waren die Kistenrätsel. Das ist auch an Charles Cecil nicht vorbei gegangen, doch ganz auf sie verzichten wollte er nicht. So müsst ihr zwar auch im vierten Teil der Reihe Kisten verschieben, jedoch deutlich seltener als im direkten Vorgänger. Ausserdem wurden die Situationen besser auf diese Rätsel angepasst. Beispiel: zu Beginn des Spieles müsst ihr eine Kiste vor eine Türe schieben, damit die Mafiosi nicht herein können.
Neben diesen Kisten-Elementen verbringt ihr eure Zeit mit Stealth Einlagen, Klettereien und natürlich dem Sammeln von Gegenständen und Informationen. In eurem Inventar befindet sich ein PDA, über welches die gesamte Kommunikation läuft. Zudem hat das Teil zwei kleine Spezialfunktionen: es erlaubt euch elektronische Schlösser und Computersysteme zu knacken. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel im Spiel reicht von kinderleicht bis sehr anspruchsvoll, sprich klassisches Baphomets Fluch-Verhalten. Einige Rätsel können wie gehabt nur durch Interaktion mit einer anderen Person gelöst werden. Hin und wieder verlasst ihr auch Georges Haut und übernehmt die Steuerung von anderen Charakteren (ja, Nico ist auch mit dabei).
In Sachen Grafik orientiert sich Der Engel des Todes an den dritten Teil, sprich wir sind erneut in 3D unterwegs. Da man zum ersten Mal in der 10 jährigen Baphomets Fluch-Geschichte auf eine Umsetzung für Konsolen verzichtet hat, konnten die Entwickler ein paar kleine grafische Extras einbauen, die dem Spiel mehr Leben einhauchen und nett anzusehen sind. Trotzdem kann das Spiel grafisch nicht wirklich überzeugen, denn die Locations wirken oft sehr steril. Oder sagen wir's mal so: es gibt einige 3D Adventures, die wirklich viel besser aussehen. Als grosser Fan der Reihe kann ich mich auch drei Jahre nach Der schlafende Drache ausserdem immer noch nicht mit dem 3D Look von Baphomets Fluch anfreunden. Mir persönlich geht da zuviel Charme verloren.
Beim Sound sind die bekannten Synchronsprecher wieder mit dabei,,, alte Baphomets Fluch-Hasen werden also in dieser Hinsicht zufrieden sein. Wobei sich Alexander Schottky (George's Stimme), wie schon in Teil drei, irgendwie anders anhört als in den guten alten 2D-Tagen. Die Dialoge sind alle sehr gut gestaltet und voller typischem Stobbart-Humor. Der Spieler sollte auf jeden Fall aufmerksam zuhören, denn oft werden wichtige Tipps zu Rätseln bei den Gesprächen vermittelt.
Gregory meint:
Positiv
- Gute neue Story
- Wiedersehen mit vielen alten Bekannten
- Klassischer Humor der Reihe
Negativ
- Unpräzise Steuerung
Userwertung
Baphomets Fluch 4 macht trotz kleiner Schwächen wieder einen Schritt in die richtige Richtung, nachdem der dritte Teil in einigen Bereichen doch ziemlich enttäuscht hatte. Die Story ist spannend, die Rätsel halten euch richtig beschäftigt und auch nach 10 Jahren hat George Stobbart seinen Humor nicht verloren. Die Qualität der ersten beiden Teile der Reihe wird zwar wieder nicht erreicht, aber trotzdem werden Fans einige schöne Stunden mit George und co. verbringen.