Eines der letzten Projekte, an denen er zum Zeitpunkt seines Todes arbeitete, war die Videospieladaption seines Mangas Sand Land, der ursprünglich im Jahr 2000 erschien. Bandai Namco, die auch die Dragon Ball-Spiele herausbringt, wurde Publisher, derweil der Entwickler ICLA, bekannt unter anderem für Pokemon Brilliant Diamond, das Game programmierte. Dabei gab Bandai Namco auch bekannt, dass Sand Land nicht nur ein Videospiel werden würde. Sondern es zu einem Multimediaprojekt werden würde, unter anderem mit einem Animationsfilm.
Sand Land spielt in einer unbekannten Welt, die anscheinend eine einzige Einöde ist. Dinge geraten in Fahrt, als der Sheriff Rao den Prinzen Beelzebub bittet, ihm bei einem wahnwitzigen Unternehmen zu helfen. Der Gesetzeshüter will nämlich die sagenumwobene Quelle finden, um so die Wassernot in der Welt zu lindern. Und gemeinsam mit dem Freund und Diener des Prinzen, Sheef, machen sie sich auf. Später erhalten sie außerdem noch Unterstützung durch die Mechanikerin Ann. Was sich als Glücksfall erweist, weil nämlich die Truppe schon bald einen Panzer ergaunern kann, mit dem sich die Reise durch die Wüste wesentlich angenehmer gestaltet.
Denn das wirst du auch überwiegend machen, also, dass dich durch die Wüste bewegen. Da diese nun mal heiß und auch oftmals eintönig sein kann, haben die Entwickler versucht, Abwechslung reinzubringen. Es existieren überall Schatztruhen oder Ressourcen versteckt, ebenso, wie es ebenso diverse Gegner gibt, denen du dich annehmen kannst. Wenn du sie besiegst, erhältst du weitere Objekte, mit denen du dann später Waffen oder Rüstungen upgraden kannst.
Zum Glück kann die Hauptstory überzeugen, da sie den so für Toriyama typischen Humor aufweist. So muss sich Scheff in einer Mission in ein feindliches Dorf einschleichen. Was er in einem Outfit tut, was an den Weihnachtsmann erinnert. Und Beelzebub hat nicht nur das Herz am rechten Fleck, ebenso ist er videospielvernarrt und stürzt sich bei jeder passenden Gelegenheit auf ein solches Gerät.
Die Protagonisten werden dir schnell ans Herz wachsen, eben, weil sie so unterschiedlich sind und trotzdem an einem Strang ziehen. Du hast den ernsten Sherif Rao, der vor allem darauf fokussiert ist, anderen zu helfen und sein eigenes Endziel zu erreichen. Die talentierte, hübsche und selbstbewusste Mechanikerin Ann, hat ein Geheimnis, derweil Beelzebub und seinen Diener und Freund Scheff sich dem Ziel Raos verschreiben. Vor allem die letzten beiden sind es, die dabei für den nötigen Comedy Relief sorgen.
Auch bemüht sich Sand Land bei den Quests und dem Gameplay um Abwechslung. Es wird versucht, Schema F zu vermeiden. Mal musst du dich durch ein feindliches Gebiet schleichen, ein anderes Mal lieferst du dir eine wilde Panzerschlacht mit anderen Panzern und wiederum ein anderes Mal musst du Plattforming betreiben. Bei den Nebenmissionen kann vor allem die ständige Quest glänzen, das Dorf Spino wieder aufzubauen, was du durch das Erledigen diverser Aufträge schaffst. Zu sehen, wie diese dörfliche Gemeinschaft dann im Laufe des Games durch deine Taten immer mehr wächst und wächst, ist genial. Vor allem, weil du dabei die unterschiedlichsten Schicksale kennenlernen wirst.
Das Spiel versucht in Sachen Grafik, der Mangavorlage gerecht zu werden. Was heißt, dass das Design der Protagonisten, Antagonisten und einfachen Feinden natürlich typisch Toriyama ist und gerade deshalb jede Menge Charme hat. Doch das Game schwächelt bei der Darstellung der Vehikel. Genauer gesagt gibt es bei den Fahrzeugen immer wieder Elemente, die grob bzw. schwammig aufgelöst wirken. Hier soll vermutlich der Comiclook übernommen werden, doch kann dies überhaupt nicht überzeugen, sondern befremdet eher.
Sand Land hat jede Menge Potential. Es bietet Abwechslungsreichtum, eine gute Story und charmante Figuren. Hinzu kommt dann auch noch das unverwechselbare Design von Akira Toriyamas. Doch der Titel schwächelt, wenn es darum geht, in der Wüste von A nach B zu kommen. Das Upgraden der Fahrzeuge kann fummelig werden und die Entscheidung einzelne Bestandteile von Vehikeln grob aufgelöst wirken zu lassen, stört enorm. Dennoch ist dies ein Spiel, dass das Erbe des bekannten Künstlers würdig repräsentiert.