Auf Dragon Age: The Veilguard“ kommt es jetzt an. Entweder kann das Game überzeugen und so Bioware retten. Oder es scheitert und zieht den Entwickler mit sich.
Ich war und bin großer Bioware-Fan. Angefangen von Mass Effect 1 habe ich jedes Game dieses Entwicklungsstudio, das ich kriegen konnte, mit Vergnügen gespielt. Darunter auch die Dragon Age-Reihe, die mich mit ihrem ungewöhnlichen und stellenweise sehr düsteren Setting begeistern konnte. Aber die letzten Jahre ist der Lack an dem Studio abgegangen. Mass Effect: Andromeda konnte an den Glanz und der Faszination der ursprünglichen Trilogie nicht anschließen. Und über das Games-As-A-Service-Desaster Anthem haben schon diverse Medien ausführlich berichtet.
Nun ist EA nicht gerade dafür bekannt, eine sehr geduldige Firma zu sein. Die haben schon Studios geschlossen, nur weil der Erfolg nicht so großartig ausfiel, wie ursprünglich erwartet. Aber trotzdem scheinen sie beschlossen zu haben, Bioware eine weitere Chance zu geben. Weshalb es jetzt umso mehr auf Dragon Age: The Veilguard ankam.
Dabei hat das Game eine turbulente Entwicklungszeit hinter sich, inklusive diverser Stops und Restarts, wie auch einigen Studioumstrukturierungen, weshalb das moderne Bioware mit dem von früher, kaum noch was gemein hat. Zeitweise war das Game, das ursprünglich Dragon Age: Dreadwolf heißen sollte, sogar als ein Live-Service-Game entwickelt worden. Was sich zum Glück dann zerschlug, als klar wurde, dass das Genre seinen Zenit überschritten hatte.
Und ich erinnere mich noch gut daran, als ich den ersten Trailer mit In-Game-Grafik sah. Hier muss man echt mit dem Marketing-Team schimpfen, weil sie hier einen veritablen Bock geschossen hatten. Was in Wahrheit ein Spiel mit einer epischen Story war, verkam im Trailer zu einer Art Buddy-Comedy, wo Action und Gags gleichermaßen präsentiert wurden. Der Schaden wurde später etwas behoben, als dann der Beginn des Games in einem Extravideo gezeigt wurde. Das sah schon vielversprechender aus.
Allerdings hat das Game gleich von Beginn an einen großen Fehler begangen. Was die berühmtesten Bioware-Titel ausmacht, ist die Tatsache, dass Entwicklungen und Entscheidungen aus früheren Teilen in den jeweiligen Nachfolger importiert werden konnten, wo sie das Gameplay maßgeblich beeinflussen konnten. (Es sei denn sie spielen wie Mass Effect: Andromeda in einer komplett neuen Galaxie, wo dem natürlich nicht der Fall war). Dementsprechend müsste man eigentlich erwarten, dass Dragon Age: The Veilguard viele Sachen aus Dragon Age: Inquisition übernehmen würde. Das wird zwar so gesehen auch getan. Allerdings wird hier kein Import gestartet. Stattdessen werden bei der Charaktererstellung nur zwei Aspekte abgefragt und du kannst das Aussehen des Inquisitors, der Spielfigur des Vorgängers, gestalten. Und all dies hat auf den Spielverlauf keine großartige Auswirkung, was schon enttäuschend ist.
Doch von diesem ersten Wermutstropfen abgesehen, war ich auf das Game an sich gespannt. Für mich stand dabei von Anfang an fest, dass ich mir Zeit lassen würde. Ich wollte dieses Spiel wirklich ausführlich spielen, um mir meine Meinung zu bilden, und es nicht innerhalb kürzester Zeit durchrushen.
Was mir von vorneherein sehr gut gefallen hat, war der Charaktereditor, der wirklich keine Wünsche offenließ. Nicht nur kannst du detailliert am Aussehen seiner Figur und an deren Geschichte herumfeilen. Ebenso kannst du festlegen, welche Pronomen der Charakter hat und ob er normal, transsexuell oder Non-Binär ist. Dass das nicht allen gefiel, ist natürlich klar. Nicht umsonst war Letzteres für viele mal wieder der Untergang des Abendlandes. Bioware selbst hat die Kritik daran nicht gejuckt. Im Gegenteil: Vor Kurzem haben sie den Charaktereditor auch separat zugänglich gemacht, was für dessen Qualität spricht.
Sobald du deine Figur fertiggestellt hast, geht das Spiel auch los. Du steuerst Rook, der gemeinsam mit Varric und Harding nach Tevinter aufbricht. Ihre Mission ist es, den uralten Elfen Solas davon abzuhalten, den Schleier zu zerstören, der die normale Welt vor der der Dämonen und Geister beschützt. Sie sind damit zwar erfolgreich, allerdings zu einem schrecklichen Preis. Denn während sie die Zeremonie störten, gelangten zwei alte Elfengötter Elgar’Nan und Ghilan’Nain nach draußen. Diese waren einst von Solas im Schleier eingeschlossen worden, weil sie ihre Macht damals missbrauchten.
Solas selbst wurde bei dem Ritual ins Nichts eingesperrt. Allerdings besteht noch eine gewisse Verbindung zu Rook, über die er mit ihm kommuniziert. Und so macht sich Rook daran, die Elfengötter zu besiegen. Natürlich nicht alleine, sondern in dem er weitere Leute um sich versammelt, die ihn hierbei unterstützen.
Von Anfang zeigt sich dabei die Spielewelt von Dragon Age: The Veilguard anders, als seine Vorgänger. Es geht nicht den Weg, eine riesige Open World zu präsentieren, wo die Reihenfolge wie du was machst, beliebig ist. Stattdessen hat jede Mission ein riesiges Areal, das du durchqueren musst. Das kann jedoch mitunter etwas schlauchförmig wirken, weshalb die Entwickler immerhin immer wieder Passagen eingebaut haben, wo du links und rechts etwas abschweifen kannst. Der Lohn der Mühe sind dann entweder Items, die du für später brauchst, Gold oder Heiltränke.
Dieser Ansatz ist definitiv gewöhnungsbedürftig. An einigen Stellen hätte ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht, aber überwiegend muss ich sagen, dass der neue Ansatz gefällt. Es verhindert, dass du durch eine Open World streifst, die dann am Ende wenig oder gar keine Abwechslung bietet.
Natürlich erhältst du auch Erfahrungspunkte und kannst in Leveln aufsteigen. Und hier wirst du beim ersten Mal förmlich von dem Skilltree erschlagen. Anscheinend hat Bioware sich hier Path of Exile als Vorbild genommen, weil der Tree wirklich so unglaublich massiv und umfangreich ist. Du musst also gut überlegen, wohin du skillen möchtest und welchen Weg du gehen willst. Zwar gibt es später auch Möglichkeiten, umzuskillen. Aber eine solche Peinlichkeit will man natürlich vermeiden.
Auch das Kampfsystem ist anders geworden. Du kannst jetzt bis zu vier Skills gleichzeitig ausrüsten und dann in den Kämpfen auslösen. Gleichzeitig gibt es natürlich die normalen Attacken, die dann keine Energie kosten. Wem diese Auseinandersetzungen in Echtzeit zu hektisch sind, der kann jederzeit pausieren und anschließend Befehle geben, mit welchem Skill Rook und die Partymitglieder als Nächstes angreifen sollen.
Etwas nervig ist das Craftingsystem. Du findest überall Gegenstände wie beispielsweise Holz oder Ähnliches, mit dem du neue Ausrüstungsgegenstände erstellen kannst. Das klingt zunächst durchaus interessant. Aber es kann leicht passieren, dass du für ein bestimmtes Objekt ein wichtiges Ingredienz verpasst, weil das in einem Level war, wo du nicht gründlich genug gesucht hast. Und dann kannst du den Level nicht wieder aufsuchen, weil du im Spiel bereits weiter vorangeschritten bist.
Doch am Ende spielt man Dragon Age: The Veilguard nicht wegen der Action. Sondern wegen der Story. Und hier muss ich sagen, dass die durchaus gefällt. Die Geschichte um die Elfengötter, die vielen unterschiedlichen Begleiter, die du im Laufe des Games erhältst, all das ist großartig erzählt. Aber dann fällt die Geschichte am Ende etwas auseinander, weil hier ein, in meinen Augen, unnötiger Plottwist eingebaut wird, der nicht hätte sein müssen. Vor allem für jemanden, der Dragon Age: Inquisition gespielt hat, dürfte die Enthüllung nur schwer zu verdauen sein.
Es wird dabei viel Wert auf eine gute Darstellung der Begleiter dargestellt. Jeder von ihnen wirkt lebendig, einzigartig. Und genau wie bei den Telltale Adventure-Games siehst du bei bestimmten Dialogen oder Entscheidungen, welche Auswirkungen dies hat. Wobei du natürlich nie abschätzen kannst, wie sich das auf lange Sicht entwickelt.
Immerhin kann das Game graphisch überzeugen. Die Levelumgebung ist großartig gestaltet worden und die Figuren wirken abwechslungsreich designt. Auch das Aussehen der Feinde gefällt. Musikalisch ist das Spiel ebenfalls okay. Es fehlt zwar das gewisse Etwas, um den Soundtrack ähnlich legendär wie die Mass Effect-Trilogie zu machen. Aber er lässt sich gut anhören, was ebenso für die Synchronisation gilt.
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Götz meint:
Mission Accomplished würde ich sagen. Dragon Age: The Veilguard ist vielleicht jetzt nicht der Überflieger, den man früher mit dem Namen Bioware in Verbindung gebracht hätte. Aber nach den Reinfällen der letzten Jahre ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Die Änderungen sind gut durchdacht, der Charactereditor fantastisch und die Fehler sind jetzt nicht so gestaltet, dass sie das Game gnadenlos runterziehen. Ich hatte meinen Spaß und das ist die Hauptsache.
Positiv
Gute Story...
Sehr gute Grafik
Gute Darstellung der Begleiter
Negativ
..die am Ende etwas auseinanderfällt
Es wird kaum etwas aus Dragon Age: Inquisition übernommen
habs jetzt ca 25Std aufm Tacho und finds jetzt nicht mega kacke. Der Gameplayloop ist eigentlich recht spaßig und ich hatte meinen Spaß damit.
Allerdings ist es wahr dass das Writing wirklich mies ist und die Charaktere zwar nett sind aber alles viel zu weich und märchenhaft ist ohne WIRKLICH...
von Pestilence:
Ich warte ehrlich gesagt lieber, obnicht doch nochmal ein DLC kommt. Wenn ja, dann hole ich mir irgendwann die Complete für 20 bis 30€, ansonsten irgendwann für 20€ die normale Edition.
von aldi404:
Xbox Store:
forum.nexgam.de/attachment/350…a4ae4a83bf1949043104515fc...
Mission Accomplished würde ich sagen. Dragon Age: The Veilguard ist vielleicht jetzt nicht der Überflieger, den man früher mit dem Namen Bioware in Verbindung gebracht hätte. Aber nach den Reinfällen der letzten Jahre ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Die Änderungen sind gut durchdacht, der Charactereditor fantastisch und die Fehler sind jetzt nicht so gestaltet, dass sie das Game gnadenlos runterziehen. Ich hatte meinen Spaß und das ist die Hauptsache.