Avril willigt ein und wird in eine fremdartige Welt teleportiert. Hier muss sie sich zunächst zurechtfinden und mit den seltsamen Kreaturen sprechen, die diese Welten bevölkern. Diese Welten könnten unterschiedlicher nicht sein und hier hat das Entwicklerteam ihrer Kreativität freien Raum gelassen. Die Flora und Fauna der Welten bestechen durch ein ausgefallenes Design und seine einzigartigen Bewohner. Die benötigen die Hilfe von Avril und hier müssen wir oft Entscheidungen treffen, die Auswirkungen auf den Verlauf der Geschichte hat. Dabei gibt es selten ein richtig oder falsch und die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, weshalb man des Öfteren ein wenig ratlos ist, was denn nun die bessere Alternative ist.
Auf ihrem Weg wird sie auf einige feindselige Kreaturen treffen, bei denen sie die Kräfte von Sonne und Mond gleichermaßen nutzen muss. In Sachen Gameplay ist Batora: Lost Haven ein klassisches Hack 'n' Slay Action-Adventure in isometrischer Grafik und erinnert sogar ein wenig an Diablo, allerdings mit etwas weniger Gestaltungsmöglichkeiten. Im Kampf nutzt ihr die Kräfte von Sonne und Mond, wobei die Sonne die physischen Angriffe darstellen und die Monde mentale Attacken sind. Ihr habt auch die Möglichkeit eure Kräfte zu steigern, indem ihr Runen nutzt, die im Inventar ausgerüstet werden können. Diese benötigen allerdings Fähigkeitspunkte in drei verschiedenen Kategorien. Diese erhaltet ihr entweder durch Levelaufstiege oder durch einschneidende Entscheidungen in der Geschichte, was durchaus clever gelöst ist. Wollt ihr allerdings eine bestimmte Rune ausrüsten, für die ihr nicht genug Punkte habt, könntet ihr womöglich in der Bredouille stecken eine andere Entscheidung zu treffen, als ihr es persönlich tun würdet. Aber wie immer obliegt es bei euch, ob ihr euren Prinzipien treu bleibt, oder nicht.
Doch glücklicherweise müsst ihr euch nicht nur in verschiedenen Kämpfen messen, sondern auch etwas Hirnschmalz ist beim Gameplay gefragt. Mal müsst ihr ein Rätsel mit farbigen Kristallen lösen oder einen Hindernisparcours mit Hilfe eurer Elemente durchschreiten. Diese sind clever designt und eine willkommene Abwechslung zum anspruchsvollen Gekloppe. Hin und wieder trefft ihr auch auf die mysteriöse namensgebende Batora, ein seltsames Wesen, das in einer Paralleluniversum lebt und euch wichtige Tipps zur Erlangung eurer Ziele gibt. Sie ist es auch, die euch wiederbelebt, sobald ihr im Kampf fällt. Zusätzlich verkauft sie auch nützliche Runen, die ihr mit gesammelten Erzen und anderen wertvollen Gegenständen euch kaufen könnt.
Je nachdem wie gut ihr durch die Kämpfe durchkommt, wird euch Batora: Lost Haven etwa 12 bis 15 Stunden lang in fremde Welten entführen. Hier brilliert vor allem die optische Gestaltung, die mit einem leicht comichaft angehauchten Artstyle ähnlich einem Overwatch daherkommt und wirklich großartig aussieht. Dies kommt vor allem in den zahlreichen Zwischensequenzen zur Geltung, die auch komplett vertont sind. Die Sprachausgabe ist da leider ein kleines Manko, denn die vertonten Texte wirken teilweise ein wenig lustlos, was durchaus schade ist. Dafür kann die Hintergrundmusik überzeugen, die je nach Welt variiert und die jeweilige Atmosphäre passend untermalt.
Für mich ist Batora: Lost Haven ein Spiel, das mich positiv überrascht hat. Ein Hack 'n' Slay mit einer guten Geschichte, eingestreuten Rollenspielelementen und teils knackigen Kämpfen und cleveren Rätseln in fremdartigen Spielwelten. Die Kämpfe an sich bieten zwar manchmal etwas Frustpotential sind allerdings nie unfair. Manchmal hilft da einfach noch ein Blick in das eigene Loadout, um mit den passenden Runenverbesserungen und einer Strategie sich das Leben zu erleichtern. Wer also eine Abwechslung im Spielealltag sucht, der sollte hier vielleicht einmal reinschauen, doch gemütliches Spielen ist hier nur selten angesagt.