Lemon Cake im Test

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Wie wäre es denn mit einem Tapetenwechsel? Den grauen Alltag hinter sich lassen und einfach mal etwas Neues ausprobieren. Wie wäre es zum Beispiel mit einer eigenen Bäckerei? Das dachte ich mir auch und legte mich bei Lemon Cake so richtig ins Zeug. Doch wie heißt es so oft? Aller Anfang ist schwer.

Lemon-Cake-07Es war eine verlockende Einladung, sich auf diese Casual Management Simulation einzulassen, wie es auf dem Produktblatt angepriesen wird. Doch ich kann euch sagen: Entspannt ist anders. Ich bin ja bereits bestens Overcooked erprobt, von daher kann ich mit stressigen Arbeitsabläufen, vor allem im Team, sehr gut umgehen. Ähnlich ist es auch hier, aber erstmal der Reihe nach. Hat man sich zu Beginn seine Ladenbesitzerin zusammengeschustert, geht es auch schon in die Backstube für eine kurze Einführung. Eine Hintergrundgeschichte oder einen Storyverlauf gibt es im Spiel nicht, es geht gänzlich nur darum, seine Bäckerei am Laufen zu halten. Im Tutorial lernen wir dann, wie man nach Rezept einen Teig knetet, diesen im Backofen verstaut und rechtzeitig herausnimmt, damit das Backgut nicht verbrennt. So weit so gut. Doch als Besitzerin müsst ihr neben der Backstube euch auch um das Café kümmern. Das heißt, Gäste bewirten, Plätze sauber halten und die Verkaufsfläche füllen. Alles zusammen kann mitunter sehr stressig werden.

Der eigene Laden ist dabei in drei verschiedene Räume aufgeteilt, die sich über ebenso viele Bildschirme erstreckt. Links befindet sich der Gast- und Verkaufsraum, in dem die Besucher Platz nehmen oder sich an der Auslage bedienen und ihr Wunschgebäck gleich mitnehmen. Sollten sie in der Gaststube verweilen wollen, muss man die Bestellung aufnehmen und später diesen wieder für nachfolgende Gäste säubern. Haben sie ihr gewünschtes Kleingebäck gewählt, geht es in den nächsten Raum, die Backstube, in dem wir Teig kneten und im Ofen zum jeweiligen Gebäck vollenden. Danach wird es zum Tisch gebracht und man erhält seinen Lohn je nachdem, wie schnell man die Bestellung ausgeliefert hat.

Wenn man das Backhaus hinten raus verlässt, kommt man in den Garten. Der ist aber erst im späteren Spielverlauf wichtig, denn hier werden Früchte angebaut, die für manche Gebäcke gebraucht werden. Sind es anfangs nur Kakao oder Erdbeeren, kommen später auch Blaubeeren oder Kirschen dazu. Natürlich müsst ihr hier auch darauf achten, dass die Gewächse genug Wasser bekommen, den sonst können die Beeren nicht gedeihen und euer Nachschub gerät ins Stocken. Ihr merkt schon, dass der Alltag im eigenen Café nicht gerade der stressfreier ist. Backen, Bestellungen aufnehmen, die Gaststube sauber halten, Pflanzen im Garten gießen, Backstube wischen und Holz im Ofen nachlegen usw. und das am besten alles gleichzeitig. Da kann man schon etwas ins Schwitzen kommen!

Lemon-Cake-03Die angenehmste Zeit ist dabei um 8 Uhr morgens, denn hier könnt ihr euch in aller Ruhe einrichten. Sobald ihr jedoch die Tür zur Bäckerei öffnet, läuft die Zeit und der Stress beginnt. Vor allem um die Mittagszeit sind bekanntlich die meisten Kunden unterwegs. Hier gilt es dann besonders viele hungrige Mäuler zu stopfen. Um 16 Uhr ist der Spuk dann wieder vorbei und sobald die letzten Gäste das Café verlassen, erhaltet ihr die Tagesabrechnung. Hier sehr ihr wie gut ihr wart und wie viel Geld ihr eingenommen habt. Außerdem wird dort auch der nächste Tag geplant, indem ihr eure Speisekarte festlegt. Bei dieser ist wichtig, dass ihr Abwechslung auf die Karte bringt. Habt ihr immer dieselben Gebäcke auf dem Speisezettel, werden die Trinkgelder irgendwann ausbleiben. Zu Beginn habt ihr nur drei zur Auswahl, doch durch jede erfolgreich ausgeführte Handlung erhaltet ihr Erfahrungspunkte und mit jedem Level könnt ihr ein neues Rezept erlernen. Doch Vorsicht: Nur weil ihr wisst, wie ein mit Kirsch gefüllter Krapfen gebacken wird und ihr das auf die Speisekarte setzt, heißt das nicht, dass ihr in auch Backen könnt, wenn ihr keinen Kirschbaum im Garten habt. Hier hätte man zumindest im Spiel einen Hinweis geben können. Ansonsten gibt man im Spiel nützliche Tipps, wenn das Menü zu abwechslungsarm oder manches zu oft auf angeboten wurde.

Am Ende des Tages können wir unser hart verdientes Geld in wichtige Upgrades investieren, wie zusätzliche Backöfen, Verbesserungen in der Gartenanlage oder in die Erweiterung des Gastraums. Diese Ausbauten sind zum Teil aber echt teuer, weshalb durchaus einige harte Arbeitstage ins Land gehen, bevor ihr euch manche Dinge leisten könnt. Nur so als Beispiel: Ich wollte für mein Café mir eine Kaffeemaschine anschaffen, so dass meine Gäste während einer Tasse Kaffee geduldiger auf das Gebäck warten. Diese kostet insgesamt etwa 250 Münzen. Mein Tagesumsatz beträgt aber zwischen 16 und 18 Münzen, was wirklich nicht viel ist. So muss ich mich also erst knapp zwei Wochen die Hacken wundlaufen, bevor ich mir eine solche Maschine zulegen kann. Dabei gibt es so viele weitere nützliche Erweiterungen wie eine zusätzliche Theke oder eine Gartenbewässerung, die meine Pflanzen länger frisch hält. Ich denke ihr wisst, worauf ich hinauswill.

Technisch ist Lemon Cake äußerst solide. Die bunte und farbenfrohe Comicgrafik richtet sich definitiv an ein jüngeres Publikum und die Steuerung geht leicht von der Hand, sobald man sich etwas eingewöhnt hat. Da man bis zu sechs Rezepte auf der Karte haben kann, werden diese mit dem Steuerkreuz oder Aktionstasten gewählt, danach wird am Bildschirm angezeigt, welche Zutaten man braucht. Über die Schultertasten kann man zudem kurz sprinten, was aber leider nur innerhalb eines Raums anhält.

 

Michael meint:

Michael

Lemon Cake ist grundsätzlich ein spaßiges Spiel, aber kein entspanntes. Man muss sich um alles kümmern und im Blick behalten, was sich oft tatsächlich mehr wie Arbeit anfühlt. Das Fehlen einer Geschichte tut so ihr übriges, so dass man Lemon Cake lieber in kurzen Dosen spielt, als wenn man es als abendfüllendes Spiel nutzt. Dann kann man gut Spaß damit haben. Schade nur, dass man nicht zu zweit in der Backstube werkeln kann, das hätte der Motivation sicherlich noch etwas zugutekommen können. Ansonsten bleibt ein nettes Spiel für zwischendurch für alle, die sich gern als Hobbybäcker profilieren möchten.

Positiv

  • unkomplizierter Spaß jeden Alters
  • viele Upgrades zum freispielen

Negativ

  • Arbeitsalltag eher stressig
  • keine Hintergrundgeschichte
Userwertung
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Lemon Cake Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz 4K
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2022-11-01 00:00:05
Vermarkter Soedesco
Wertung 7.2
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