Das zieht sich gut vier Stunden durch die Storyline. Unterbrochen werden die Erzählungen, die alle im nördlichen Teil von Seattle stattfinden, mittels kleiner Arenakämpfe, in denen Augustine „Fetch“ stets aufs Neue anstachelt, ihre vollen Kräfte zu entfalten. Das erinnert an „die Rückkehr der Jedi-Ritter“, schafft es aber leider nicht, dessen Klasse gänzlich zu erreichen. Die besagten Kämpfe in der abgesteckten Arena eröffnen eher ein neuartiges Potential, welches wohl keiner in der Infamous-Serie erwartete: Mehrspielerfähigkeit! Obwohl ihr jedes Mal allein gegen computergesteuerte Wellen von Bots antretet, zeigen die Kämpfe, dass Sucker Punch das Zeug hätte, aus dem Spiel auch einen Onlineableger zu gestalten. Die Möglichkeiten dazu wären vorhanden. Man nehme viele Conduits mit unterschiedlichen Kräften, packt sie mit guten Karten und Mehrspieleroptionen zusammen und fertig. Vielleicht hören die Programmierer meine Worte und denken über die Option nach. Die Arenakämpfe spielen sich dank der geschmeidigen Steuerung sehr gut.
Es gibt so gesehen zwei Spielmodi, in denen ihr entweder Geiseln retten oder Wellen von Feinden überleben müsst. Gelegentlich streut das Game Power-ups ins Geschehen, um zum Beispiel den Multiplikator in die Höhe zu treiben. Besitzt ihr einen Speicherstand vom Mutterprogramm, dürft ihr mit dessen Hauptprobanden ins Feld ziehen. Dieser punktet im Vergleich zu „Fetch“ durch seine Flexibilität, da sie nur die Neonkraft beherrscht, während er auf eine breite Masse von Fähigkeiten zurückgreifen kann. Jeder Kill erhöht in bekannter Manier das Punktekonto. Beißt ihr am Ende doch ins Gras, geht euer High Score in ein Leaderboard ein. Der Motivationsfaktor schlechthin!
Dieser versucht man mit vielen Tränen und Gefühlsduseleien Vielschichtigkeit zu verleihen, doch auf dem letzten Stück zur Vollendung blieben die Entwickler stehen, als wüssten sie nicht, wohin sie mit „Fetch“ gehen sollten – sehr schade. Zudem ist die teils wirre Gefühlswelt von dem Neo-Girl nicht ganz nachzuvollziehen. Trauert sie in einer Sekunde noch über das Schicksal ihres Bruders, witzelt sie in der Nächsten mit Leuten oder lässt einen lockeren Spruch ab. Das alles trägt nicht dazu bei, glaubwürdig zu erscheinen.
Infamous First Light im Test

Infamous Second Son war ein famoses Open World-Spiel, welches zwar sehr mit den Technikmuskeln spielte, doch mit einem seichten Hauptcharakter schwächelte. Interessanter waren die Nebencharaktere, die euch bis zum Ende der Storyline zur Seite standen. Einer davon – oder eher „eine“ – bekommt in einem Standalone-DLC Gelegenheit, ihre Geschichte zu erzählen.
Dominic meint:
Positiv
- Arena-Kämpfe
- Vorgeschichte von Fetch
- Immer noch tolle Grafik
Negativ
- Kurze Spielzeit
- Charakterzeichnung nicht ganz perfekt
- Wenig zu tun in Seattle
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von Darkshine:
Der DLC Cole's Legacy ist jetzt kostenlos.
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von Captnkuesel:
Wäre mir alles recht. Bin mit den sucker punch Spiele sehr zufrieden!
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von Mr.Deadshot:
Captnkuesel schrieb: Habe es gerade beendet, fand das addon ganz cool. Fetch zu spielen macht auch einfach Spaß und die Arena Modi finde ich auch nicht schlecht. Werde Platin auf jeden Fall noch holen. Neues zu infamous im allgemeinen gibt...
Infamous First Light hat mich überrascht. Nicht die Geschichte von „Fetch“, sondern eher das Sucker Punch mit Arenakämpfen eindrucksvoll beweist, wozu die Entwickler in der Lage sind: Aus einer reinen Einzelspielererfahrung theoretisch eine Mehrspielererfahrung zu machen. Nachdem ich mit Delsin und der Neon-Lady ein paar Stunden in den abgesteckten Arealen verbracht habe, brenne ich eigentlich darauf zu sehen, was die Erschaffer machen könnten, wenn sie der Serie im nächsten Ableger einen Onlinemodus verpassten. Ich für meinen Teil wäre hoch erfreut und würde diesen mit großer Sicherheit häufig nutzen.