Hier offenbart sich das eigentliche Gameplay von Monster Hunter, dass jetzt seit Jahren die Spieler begeistert: das Sammeln von Materialien. So werden die ureigenen Instinkte nach vorne gekehrt. Alles, was man einsammelt, kann im späteren Spielverlauf von Nutzen sein, um mächtigere Gegenstände wie Waffen und Rüstungen herstellen zu können. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Im Wald findet man ein Kraut, dessen Verzehr die Lebensleiste ein wenig auffrischt. Die Wirkung steigert sich, indem man das Gewächs mit einem Blaupilz vermischt, denn daraus resultiert ein Heiltrank. Dieser Trank wiederum lässt sich mit Honig weiter aufpeppen und voilà: Ein Megatrank befindet sich in eurem Inventar, der fast die Hälfte der Lebenspunkte zurückbringt.
Schaden tut das nicht, denn er kann dann auf der Farm mehr anbauen, mehr Seefahrer entsenden und erhält höherwertigere Waren bei den Händlern. Deshalb verbringt man seine Zeit nicht nur damit Gildenquests anzunehmen, sondern eben auch im Wald Vorräte zu sammeln. Die Vorbereitung auf die verschiedenen Missionen sind das A und O. Viele Quests können scheitern, weil man wichtiges Equipment nicht dabei hat oder falsch vorbereitet ist. Ebenso ist es unerlässlich, die Attacken eines Ungeheuers zu studieren und auf jede Aktion passend zu reagieren. »Aller Anfang ist schwer« trifft für Monster Hunter 3 Ultimate zu. Allerdings ist das Spiel leichter als noch der Vorgänger auf der Wii. Umso befriedigender ist der Triumph, wenn man ein Ungetüm nach einem Kampf über einer halben Stunde schließlich niederstreckt.
Doch dabei bietet das Spiel so viel mehr! Mit einer Felyne reist man in die entlegene Stadt Tanzia, die als Ausgangspunkt für Mehrspielerspiele dient. Man jagt lokal mit bis zu drei Mitspielern, die mit ihrem Nintendo 3DS antreten oder über das Internet mit fremden Jägern. Leider können Handheldspieler mit ihrem 3DS nicht in ein Internetspiel eintreten, was durchaus schade ist.
IIn Tanzia stehen viele zusätzliche Quests bereit, die man per Download mit Eventquests erweitert. Vor allem zu viert macht das Spiel am meisten Spaß, da man sich zusammen mit anderen eine Taktik gegen die zahlreichen Monster überlegen darf. Da das Wii U Gamepad über eine Sprachchatfunktion verfügt, ist auch das leidige Thema bezüglich Headset endlich Vergangenheit und lassen einen das Wii Speak Debakel in der letzten Generation vergessen. Unverständlich ist hingegen, warum Capcom das Management der Räume änderte. Bei Monster Hunter Tri bestand ein Spielraum so lange weiter, bis sich kein Jäger mehr darin befand. Beim Nachfolger wird die Verbindung getrennt, sobald derjenige den Raum verlässt, der ihn öffnete. Das kann auf Dauer nervig werden. Wer aber regelmäßig spielt, sollte sowieso eine feste Gruppe haben, denn vor allem in den G-Rang Quests zieht der Schwierigkeitsgrad enorm an. Was natürlich auch für zusätzliche Motivation sorgen kann.
Ich könnte jetzt seitenweise über die vielen Details und Features schreiben, die das Spiel bietet, aber das würde den Rahmen einfach sprengen. Das Gameplay ist und bleibt das, was es seit fast einem Dutzend an Spielen bereits war. Wer jedoch ein Faible für konstantes Forschen, Sammeln und Tauschen hat, der wird nicht enttäuscht werden. Monster Hunter 3 Ultimate schenkt einem Nichts, belohnt einen dafür umso mehr für geleistete Arbeit. Man kann sich förmlich verlieren, und ehe man sich versieht, sind schnellstens sechs Spielstunden rum. Schneller als einem lieb ist. Für mich ist es allein vom erweiterten Umfang gegenüber Vorläufer ein Pflichtkauf und der bisher beste Teil der Serie. Endlich wieder ein Spiel auf der Wii U, für das sich die Anschaffung der Konsole lohnt. Und auch auf dem 3DS ist es lohnenswert, allerdings nur, wenn man ausschließlich offline spielt oder zusätzlich eine Wii U zu Hause hat.