Dies ist in aller Kürze die Hintergrundgeschichte von Certain Affinitys (Age of Booty, Halo Way Point, Left 4 Dead) neuestem Spiel. Crimson Alliance ist ein Hack’n’Slay im Geiste von Diablo, verzichtet dabei jedoch auf den Rollenspiel-Charakter des Vorbildes. Klingt merkwürdig, beschreibt den Titel jedoch am besten, da hier unter anderem auf die sonst so üblichen Quests verzichtet wird.
Als Spieler hast du die Möglichkeit dich zwischen drei verschiedenen Charakteren zu entscheiden. Düsterwolf ist ein Magier, Gnox ein Söldner und Mondschatten eine Assassine. Du kannst die Charaktere noch umbenennen und ihre Kleidung nach Gusto einfärben. Von Anfang an hat jede Figur vier Fähigkeiten, weitere kommen nicht mehr hinzu. Es gibt also keinen Skill-Tree, was für Hack ’n Slay-Veteranen sehr gewöhnungsbedürftig ist.
Am Ende läuft es darauf hinaus, möglichst viel Gold zu raffen, um sich mit möglichst guter Ausrüstung einzudecken. Ist dies nicht möglich, kann man sich immer noch für 40 Microsoft Points mit jeder Menge Geld eindecken. Dies trübt allerdings etwas den Spielspaß, denn wozu soll man sich anstrengen, wenn man für so wenig so viel kriegen kann?
Jede Figur hat drei Ausrüstungsgegenstände. Beim Magier ist es der Stab, seine Kutte und eine Kugel, die ihn begleitet. Im Laufe des Spieles kannst du bessere entweder kaufen oder in speziellen Truhen vorfinden. Dies ist insofern wichtig, als dass sie eine wichtige Rolle spielen, da du die Fähigkeiten deiner Figur nur durch sie verbessern kannst. Denn die klassischen Erfahrungspunkte gibt es nicht, ebenso wenig wie der sonst so gewohnte Level-Aufstieg. Mehr Lebensenergie erhältst du entweder durch die Herzcontainer oder durch geschickte Kombination deiner Ausrüstung. Um Mana oder Ausdauer musst du dir keine Gedanken machen, da sie, wer hätte es geahnt, nicht existieren!
Was die Charaktere angeht, hat Certain Affinity ein gewisses Ungleichgewicht ins Spiel eingebaut. Als Singleplayer ist es äußerst empfehlenswert, den Magier auszuwählen, da er durch seine Fähigkeiten deutlich im Vorteil ist. Durch seine Fernangriffe ist es beispielsweise möglich, Rätsel, die eigentlich zwei Spieler zum Lösen erfordern, zu knacken. Und manche Passagen, die auch eine Party zum Weiterkommen erfordern, durch seine Teleportation elegant zu überwinden. Dies ist beim Söldner und der Assassine nicht der Fall. Auch richten seine Sprüche schon früh vergleichbar mehr Schaden an, als bei den anderen Figuren. Doch egal, für welche Klasse du dich letzten Endes entscheiden wirst, eines ist bei allen gleich: Man braucht kein strategisches Geschick, um im Spiel weiter zu kommen. Simples Button-Smashing reicht vollkommen aus, um aus den gröbsten Situationen freizukommen.
Ärgerlich ist die Art und Weise, wie Microsoft das Spiel released hat. Der Titel gibt vor kostenlos zu sein, doch in Wahrheit lädt man nur eine bessere Demo herunter. Will man in den vollen Genuss kommen, darf man entweder 800 Microsoft Points für eine einzelne Klasse oder gleich 1200 für alle Charaktere ausgeben. Dies ist eine ziemliche Frechheit.
Abgesehen davon, sieht Crimson Alliance einfach nur schön aus. Man merkt den Level aber an, dass Certain Affinity hauptsächlich Multiplayer-Karten für diverse Spiele entwickelte. Alle Stages sind sehr abwechslungsreich, ebenso wie die einzelnen Figuren schön unterschiedlich gestaltet wurden. Auch wissen die Effekte, zum Beispiel der Schutzschirm des Magiers, zu überzeugen. Das Voice-Acting ist halbwegs akzeptabel. Die Original-Synchronsprecher wirken zwar lustlos, doch stört dies nicht wirklich. Da ist man schon ganz andere Sachen gewöhnt!
Crimson Alliance im Test

Euch ist Diablo zu textlastig und Torchlight nervt mit seinen Quests? Dann könnte Crimson Alliance genau das Richtige sein!
Götz meint:
Positiv
- Sehr gutes Leveldesign
- Spannende Story
Negativ
- Ohne Rollenspiel-Elemente
- Starker Fokus auf Multiplayer
- Charaktere im Singleplayer zu unbalanciert
Userwertung
Crimson Alliance ist ein Hack’n’Slay im Geiste von Diablo, verzichtet jedoch fast gänzlich auf die RPG-Elemente. Der Fokus des Titels liegt eindeutig auf dem Multiplayer, während Singleplayer zwar auch spielen können, aber einiges verpassen. Die Charaktere sind außerdem unbalanciert und die Release-Politik ist eine Frechheit. Trotzdem macht der Titel Spaß, da die Level schön designt sind und man einfach wissen will, wie es mit der Story weitergeht.