Der Titel wurde auf den Stand der Technik gebracht, aber Fans werden erfreut feststellen, dass die Serie sich selbst treu bleibt. Trotz des schnellen, arcadelastigen Gameplay gibt es massig Details, hoch aufgelöste Texturen und nette Effekte. Viele ebene und weiträumige Flächen geben den Gegnermassen, für die die Serie berühmt ist, Platz und ermöglichen die nötige Bewegungsfreiheit. Das Gameplay wird selten durch die, im Verhältnis zu den Vorgängern, komplexere Levelgeometrie gestört.
Das Spiel ist in Level unterteilt und bietet eine reine Spielzeit von ca. 10 bis 12 Stunden. Kennt ihr den Weg und räumt eure Feinde zügig aus dem Weg, schafft ihr es vielleicht in 6 Stunden. Doch könnt ihr unzählige Geheimnisse entdecken, welche euch dringend benötigte Waffen und Munition verschaffen. Zusammen mit dem höchsten zur Verfügung stehenden Schwierigkeitsgrad werden auch Spieler mit den besten Reflexen viel Freude an dem Titel haben.
Wie Kenner der Serie wissen besteht auch Sam‘s drittes Abenteuer aus sehr arcade-lastigem Gameplay. Dabei werdet ihr mit unzähligen Gegnern konfrontiert, die gerne in Massen auf euch einströmen, was die linke Maustaste regelmäßig und für längere Zeit zum Glühen bringt. Wie bereits erwähnt sind die Level entsprechend für eine solche Action ausgelegt. Durch dieses Prinzip hat sich die Serious Sam Serie schon ihr eigenes Sub-Genre im Feld der 1st-Person-Shooter begründet. Strategie wird hier natürlich kaum benötigt. Die KI (künstliche Intelligenz) der Gegner ist absichtlich simpel gehalten und muss in den regelmäßigen Massengefechten auch nicht viel hergeben.
Lediglich dem Waffenarsenal solltet ihr ein wenig Aufmerksamkeit schenken. Für einen jeden Gegnertyp eignet sich die ein oder andere Waffe besser. So schlucken die skelettierten Kleer massenweise Kugeln aus der MG, doch zerfliegen nach nur einem Schuss aus eurer Doppelläufigen. Entgegen kommt euch eine der vielen Gamplay-Änderungen bzw. -Erweiterungen, die Croteam in BFE integrierte. So stehen ähnlich zu Duke Nukem Forever nun Nahkampf-Fertigkeiten zur Verfügung. Ihr könnt hier Gegnern das Genick brechen, Augen herausreißen oder gar einen ganzen Kopf kürzer machen. Das funktioniert wunderbar und ist perfekt für Gelegenheiten, in denen ihr nicht die passende Waffe für einen speziellen Gegnertyp zu Hand habt oder nachladen müsst. Seltsamerweise hat ein solcher Melee-Angriff eine recht große Reichweite. Hin und wieder kann es ein wenig verwirrend sein, wenn Sam sich 3 bis 4 Schritte nach vorn „teleportiert“ um einem Gnaar das Auge herauszureissen.
Auch sonst hat Croteam auf seine Fans gehört und frustrierende Sprungeinlagen der Vorgänger größtenteils ausgelassen. Offensichtlich lehnte man sich damit an die Pioniere des Genres an, doch sorgten sie immer wieder für Kritik und brachten das Gameplay oft zum Stillstand ...
Leider sind nicht alle Neuerungen gelungen. Beispielsweise läuft Sam in Gebäuden und sonstigen Innenarealen langsamer. Ist das wirklich nötig? Natürlich wollen wir in kleineren Arealen nicht ständig gegen Wände rennen, jedoch ist mir das in keinem der Vorgänger je passiert und so nimmt diese Änderung dem Spiel eher den Schwung. So macht der Titel beim Thema „Spielgeschwindigkeit“ auf lange Sicht zwar zwei Schritte vor, doch einen halben wieder zurück.
Nicht zu unrecht ließe sich BFE mit „Before First Encounter“ übersetzen. Wer den Erstling bereits gespielt hat, wird sich hier gleich zurecht finden. Nicht nur das Setting ist vertraut, sondern auch meist bekannte Gegner heißen den Spieler - oftmals mit einer speziellen Intro-Sequenz - willkommen. Einerseits eine schöne Hommage an Croteam‘s Wurzeln, doch im selben Zuge das größte Problem des Titels.
Dass BFE sich hier vom Cartoon-Stil des zweiten Teils klar abhebt und eher in eine - für die Verhältnisse der Serie - „realistische“ Richtung geht, mag auch ein wenig seltsam anmuten, ist jedoch kein Kritikpunkt. Das Franchise nimmt sich nicht ernst und so bleibt es dem Spieler überlassen über Sinn oder Unsinn dieses Stilbruchs zu entscheiden.
Dennoch: Eingefleischte Fans, welche die Vorgänger mochten, werden Serious Sam 3 - BFE lieben. Trotz einiger Kompromisse bekommen sie einen technisch aktuellen und soliden Titel, der seinen Wurzeln treu geblieben ist. Neulinge haben es möglicherweise schwerer: Sam steht für Ballern Nonstop, ohne übermäßig Sinn, Verstand und Tiefe. Mehr möchte es auch nicht sein. Wem das nicht genügt, der ist hier einfach falsch und sollte sich nach einer Alternative umsehen. Klar ist jedoch, dass sich der BFE trotz seiner erschreckenden Simplizität von der Masse abhebt und etwas Einzigartiges bietet. Und unabhängig davon, wie „viel“ das Spiel tut; das was es macht, macht es richtig.
Serious Sam 3 - BFE im Test

Entspannung. Sie nimmt uns den Stress, den wir uns an einem harten Tag aufladen. Manche liegen am Strand oder gehen shoppen. Andere machen Yoga oder hören Entspannungsmusik. Bei Games heißt Entspannung, sich in eine andere Welt zu begeben und sich dort abzureagieren. Wer selbst bei 10 bis 20 Kills pro Minute nicht mehr ausspannen kann, für den hat Serious Sam das perfekte Weihnachtsgeschenk - ein wirklich seriöses Geschenk!
Christian meint:
Positiv
- technisch solide
- bleibt seinen Wurzeln treu
- chaotisch, schnell und trotzdem nicht unübersichtlich
Negativ
- zu wenig neues
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von Nognir:
flupp ...
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von Civilisation:
Müsste ein Mod machen.
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von 108 Sterne:
Musst dich nicht entschuldigen, ich kanns nur leider nicht verschieben, weil ich keine Ahnung habe.^^
Kennt ihr das? Ihr habt eine Playstation3, Xbox 360, Wii. Am Ende verbringt ihr Stunden damit, auf dem Klo Tetris zu spielen. Nun, oft sind es die simplen Dinge im Leben, die den größten Spaß bereiten. Die heutigen 1st-Person-Shooter warten mit neuen Features auf, bringen cineastische Elemente und packende Stories und doch kommt es mir vor, als hätte ich alles schon einmal gesehen. Eines Tages flatterte Serious Sam 3 - BFE in den Briefkasten. Ja, es ist ein simples Spiel und das Hirn darf auf Leerlauf schalten, aber schäme ich mich nicht, dass ich damit einen Höllenspaß hatte. Dabei möchte ich auch der Frage entgegenkommen, die vielen womöglich auf der Zunge liegt: Ist Serious Sam 3 das, was Duke Nukem Forever hätte sein sollen? Nein, ist es nicht. Sam zollt Tribut an die Begründer des Genres, entleiht sich Elemente und steht mit seinen Massenschlachten doch als Unikat dar. Abgesehen von einem Macho mit Sonnenbrille, der allein gegen eine Horde Aliens kämpft, hat dieser Titel mit dem Duke herzlich wenig zu tun.