Shank im Test

Würden in dem Downloadtitel von Klei Entertainment wirkliche Menschen ihr Leben verlieren, würden Menschenrechtler bestimmt zusammen mit der UNO auf die Barrikaden gehen. Denn trotz der Comic-Grafik ist Shank, das von Electronic Arts veröffentlicht, wird eine Gewaltorgie mit verdammt viel roten Saft, wo nur eins im Fokus steht: Gegner abschlachten! Das geht wahlweise mit Kettensäge, einem stumpfen Messer, Katana oder Feuerwaffen.

Seine Wurzeln kann Shank nicht von sich weisen. Die Mutter war vermutlich Metal Slug und der Vater die Double Dragon-Reihe. Doch anders als die Arcade-Serie von SNK liegt der Fokus hier mehr auf dem blutigen Nahkampf. Als eingängig und leicht erlernbar präsentiert sich das Kampfsystem. Damit ist das Aneinanderreihen von Combos eine einfache Sache die Zufriedenheit ins Zockerherz bringt. Es scheint, als ob die Jungs von Klei Entertainment sich beide Arcadeklassiker genauer anschauten und gekonnt dessen Schwächen ausmerzten, um aus Shank einen moderner Sidescroller zu machen.

Mit Erfolg. Die Actionspalette von dem furchtlosen Rächer (und seinem Kumpel) ist so abwechslungsreich das ihr eure Kreativität frei ausleben könnt. Hier ein paar nette Beispiele: Hämmert mit der X- bzw. Vierecktaste auf einen Gegner ein, bis ihr diesen mit einen Uppercut in die Luft werft, dann zieht sofort eure Pistolen und haltet den Schurken in der Luft, während jener einen Kugelregen über sich entgehen lassen muss. Wechselt sofort zur Kettensäge und gibt ihm den Rest. Juggles sind das Zauberwort.

Doch auch Wurfattacken bringen viel Abwechslung ins Kampfgeschehen. Als Sahnestück kommen die Pounce-Attacken zum Einsatz die je nach Waffenwahl anders ausfallen. Auch kleine Quicktime-Events sind vorhanden, wenn ihr z.B. gegnerische Angriffe blockt und so einen Konter ausführen könnt, oder um dem Endgegner das Letzte bisschen Lebenssaft aus der Energieleiste zu saugen.

Storytechnisch wird euch eine einfache Geschichte um Rache erzählt, das gewollt, wie ein Comicheft präsentiert wird. Obwohl die Erzählweise nicht neu ist und alles vertraut wirkt, bringt Shank ein andere Atmosphäre nach vorne. Als gelungene Abwechslung sind die verschiedenen Kletter- und Hüpfpassagen, die zwar keinen Innovationspreis gewinnen, aber ein paar Mal von der brutalen Action ablenken.