Metroid Prime Trilogy im Test

Metroid Prime und Metroid Prime 2 Echoes zählen zu den Must-Have Titeln der GameCube Ära. Sowohl Adventure als auch Fans von Ego-Shootern waren gleichermaßen begeistert. Der perfekte Mix aus den bekannten Metroid-Komponenten (Erkunden, Charakter aufrüsten usw.) zusammen mit der neuen Ego-Ansicht katapultierte die älteste, weibliche Spielfigur in einem Videospiel (?) in ein neues Zeitalter. Der dritte Teil Corruption toppte das durch eine vorbildliche Bewegungssteuerung und verbesserte Grafik. Was liegt näher als Samus letzte Abenteuer mit einer Sammlung zu würdigen? Die edle Verpackung und das tolle Artbook zeigen, das Nintendo mit der Aufbereitung dieser Kollektion verschwenderisch war. Sobald ihr die Disc in eurer weißen Konsole verschwinden lasst, bemerkt ihr erst die Änderungen. Es befinden sich alle drei Metroid Prime Spiele auf einer DVD mit hochwertigen 480p/16:9 Grafiken. Die Bewegungssteuerung und das Medaillensystem aus Teil 3 übertrug man auf die zwei Vorgänger, womit ihr eine Fülle von Extras freischalten könnt. Dazu später mehr.

Wie gewohnt schlüpft ihr in die Haut der flinken Kopfgeldjägerin Samus Aran und bewegt sie aus der Ego-Perspektive durch weitreichende Level mit hoher Rätseldichte. Hierbei ist es egal, ob ihr euch auf einer Raumbasis befindet oder in einem tiefen Höhlensystem unter der Erde. Pflicht Nummer 1 ist stets, die Umgebungen zu erkunden, euer Waffensystem auszubauen und Missionen zu bestreiten. Das kann sowohl die Rettung von Dienstpersonal als auch das Abwehren von Angriffen der Weltraumpiraten sein. Damit steht einiges auf der To-Do Liste, denn alle drei Teile umfassen zusammen eine Spielzeit von mehr als 40 Stunden. Auf den ersten Blick sieht die Serie wie ein Ego-Shooter aus, doch nach wenigen Spielminuten wird klar, dass viele Adventureeinflüsse mitspielen. Um ein Beispiel zu nennen: Das Scannen der Umgebung dank ’’Scan Visor’’, das euch Informationen über die Gegend einbringt sowie versteckte Schalter sichtbar macht. Regelmäßig weilt ihr vor verschlossener Tür, die entweder durch spezielle Munition oder Schalter an einem geheimen Ort geöffnet wird. Hierbei kommt auch der Morphball zum Einsatz, da Samus in voller Montur oft nicht durch Öffnungen passen würde.

Die größte Neuerung in der Metroid Prime Trilogy betrifft die Bewegungssteuerung. Diese wurde 1:1 aus dem dritten Teil umgesetzt und macht das Spielgefühl intuitiver. Wurde vorher noch mit Analogstick und Zielerfassung gesteuert beziehungsweise gefeuert, dient die Wii-Remote jetzt als Waffenarm, während das Nunchuk Samus steuert. Zocker mit großen Durchsetzungsvermögen werden mit einem Trophysystem belohnt. Diese Trophäen können in der Extrarubrik im Startbildschirm für Soundtracks und Konzeptzeichnungen eingetauscht werden. Bedauerlich ist, dass Nintendo keine Anstalten machte, den Mehrspielermodus (offline bis zu vier Spieler) in einen Onlinemodus umzuwandeln. Das würde die Spielzeit der Trilogy nochmals Stunden nach oben schrauben. Grafisch wurde Metroid Prime 3 1:1 umgesetzt, während Teil 1 und 2 eine kleine Frischzellenkur erfuhren. Zwar befinden sich die ersten beiden GameCube Klassiker nicht auf demselben Niveau wie Teil 3, trotzdem ist - dank der Bildschirmanpassung von 480p und leicht verbesserten Texturen - ein höherer Grafikgenuss vorhanden.