Rush for Berlin im Test

PC Windows

Das Echtzeit-Strategiespiel Rush for Berlin wurde bereits im Vorfeld hoch gehandelt, schließlich handelt es sich um das neue Projekt der Entwickler von Stormregion, die sich unlängst für das hoch gelobte Codename: Panzers verantwortlich zeigten. Wir nehmen den Titel jetzt in unserem Test-Bericht unter die Lupe und verraten euch, ob die Vorschusslorbeeren zutreffen!

Rush_for_Berlin_13Rush for Berlin spielt, wer hätte das gedacht, während des 2. Weltkriegs und behandelt das Kriegsende von Anfang 1944 bis Mai 1945, in dem sich die späteren Siegermächte der Reichshauptstadt Berlin mit hohem Tempo nähern. So übernehmt ihr in 2 Hauptkampagnen das Kommando über die Streitkräfte der westlichen Alliierten, die sich über die Ardennen und Süddeutschland einen Weg in die Hauptstadt bahnen, sowie der Sowjetunion an der überrannten Ostfront. Nach Abschluss dieser Kampagnen stehen euch allerdings noch zwei weitere Feldzüge zur Verfügung, in denen ihr einerseits das Dritte Reich in einem alternativen Geschichts-Szenario zum Sieg führt und schließlich in der Rolle der Resistance zur Befreiung Frankreichs beitragt.

In altbekannten Kriegsschauplätzen wie Paris, Belgrad und natürlich auch Berlin tragt ihr dabei typische RTS-Gefechte aus, die man schon aus so vielen Spielen dieser Machart gewohnt sein dürfte. Die Steuerung läuft dementsprechend wie bekannt aus einer frei dreh- und zoombaren Vogelperspektive ab, während ihr mit der Maus eure Einheiten anwählt und befehligt. Die Bedienung wird hierbei durch 2 Interfaces am unteren Bildschirmrand erleichtert, mit denen ihr Spezialfähigkeiten der Truppen aktivieren könnt und Einsicht in eine Karte der Mission habt.

Rush_for_Berlin_18Doch was bietet Rush for Berlin an neuen Einfällen? Immerhin integrierten die Entwickler sogenannte Stammarmeen, also Truppen, die euch über mehrere Missionen hinweg zur Verfügung stehen. Dank des Erfahrungspunkte-Features könnt ihr so von Mission zu Mission stärkere Einheiten in den Kampf entsenden und den Einsatz deutlich erleichtern. Als weniger sinnvoll empfand ich dagegen das enthaltene Zeitlimit, das Stormregion einbrachte, um dem Titel des Spiels gerecht zu werden. So fließt in die Bewertung der Aufgabe maßgeblich auch die benötigte Zeit ein, was für ein taktisch angelegtes RTS-Spiel meiner Meinung nach einfach unpassend ist.

Das Gameplay zeichnet sich letztendlich durch die hohe Truppenvielfalt von Infanterie und Panzern aus. Jede Einheit bietet nämlich ihre individuelle Spezialfähigkeiten und kann eine Schlacht so zu euren Gunsten drehen. Mörser und Scharfschützen beispielsweise besitzen eine enorme Reichweite, derweil Panzerabwehr-Einheiten mit Hilfe von Straßensperren gegnerische Fahrzeuge aufhalten und Fallschirmjäger durch ihre hohe Geschwindigkeit bestechen. Eine Besonderheit in der Truppenlandschaft von Rush for Berlin sind die Offiziere. Diese Anführer stärken während der Kämpfe die Moral eurer Truppen und weisen eine Reihe von Spezialfertigkeiten auf. Russische Kommissare können zum Beispiel durch die Verteilung von Propaganda-Blättern den Willen des Gegners schwächen, während Artillerie-Offiziere die Reichweite und Durchschlagskraft der Langstreckenwaffen erhöhen.

Rush_for_Berlin_25Die originalgetreuen Panzer-Fahrzeuge (u.a. Tiger; Sherman) mit ihrer großen Feuerkraft sind allerdings ebenso wichtig für den Erfolg der Missionen, wobei die Kämpfe durch vielseitige Parameter wie Drehgeschwindigkeit, Panzerung und Munition beeinflusst werden. Vor allem während der Panzerschlachten müsst ihr stets den Nachschub mit Reparatur-Gütern und Geschossen im Auge behalten. Wie ihr seht, liegt der Schlüssel zum Erfolg in Rush for Berlin also im Zusammenspiel der unterschiedlichen Einheitentypen, die ihr daher mit Bedacht und taktischem Geschick einsetzen solltet.

Das Missionsdesign des Titels bewegt sich auf hohem Niveau. So werdet ihr in jedem Einsatz vor zahlreiche Herausforderungen gestellt, die sich in diverse Haupt- und Nebenziele aufteilen. Die frühzeitige Erfüllung dieser Nebenmissionen bringt euch dabei häufig Vorteile wie zusätzliche Truppen oder geheime Schleichwege ein, was die stellenweise schwierigen Einsätze auflockert. Doch auch die Vielfalt der Missionsziele weiß zu gefallen: So müsst ihr beispielsweise auf der Halbinsel Krim die deutsche Flotte durch die Besetzung von Küstenbatterien vernichten oder die Sprengung der Brücke von Remagen mit Hilfe von Scharfschützen verhindern.

Rush_for_Berlin_34Leider kann das nur bedingt über die Schwächen der Wegfindung im Spiel hinwegtrösten. Sobald ihr nämlich eine größere Gruppe aus Infanterie- und Panzereinheiten kontrolliert, bleiben einige Truppen wiederholt an Umgebungsobjekten hängen oder schlagen plötzlich eine völlig falsche Richtung ein. Dies erschwert die Gefechte oftmals und zehrt mit der Zeit einfach an euren Nerven. Dabei ist die Künstliche Intelligenz der Einheiten grundsätzlich nicht verkehrt, da sie gegnerisches Feuer sofort erwidern und andererseits wichtige Truppen des Gegners (Sanitäter) angreifen.

In grafischer Hinsicht muss sich Rush for Berlin dagegen nicht vor der Konkurrenz verstecken. Die hauseigene Gepard Engine zaubert bildhübsche Landschaften mit dynamischen Schatteneffekten auf den Bildschirm und kann auch im Detailgrad der Einheiten überzeugen. Abgerundet wird das Ganze schließlich durch tolle Wasser-, Partikel- und Explosionseffekte. Allerdings muss man für diese optische Pracht in weitläufigen Massenschlachten mit zahlreichen Rucklern und Slowdowns zahlen, die das Spielgeschehen mehr als deutlich ins Stocken bringen. Mit technischen Problemen hatte leider auch der Multiplayer-Modus zu kämpfen, der während unseres Tests noch viele Bugs und Lags aufwies.

Rush_for_Berlin_77Am Sound des Spiels habe ich im Gegensatz dazu wenig zu bemängeln. Die Klangkulisse der Schlachten ist mit wuchtigen Explosionen, klirrenden Panzerketten und umherschwirrenden Geschossen nämlich äußerst gelungen ausgefallen. Ebenfalls lobenswert ist die unterschiedliche Synchronisation der Einheiten, sodass diese auf Englisch, Russisch oder Deutsch antworten.

 

Wer die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs auf seinem PC spielerisch erleben möchte, benötigt eine mit mindestens 1,8 Ghz getaktete CPU, Windows 2000 bzw. XP und 512 MB Arbeitsspeicher. Laut Hersteller reicht eine 32 MB Grafikkarte, ich empfehle jedoch mindestens 64 MB für ruckelfreies Spielen. Außerdem sei noch darauf hingewiesen, dass sich auf der Disc der berüchtigte Kopierschuzt Star Force eingenistet hat. Ob man sich damit anfreunden möchte, sei jedem selbst überlassen.




Marcel meint:

Marcel

Rush for Berlin ist für mich ein schwieriger Fall. Einerseits bietet der Titel eine hohe Truppenvielfalt, gelungenes Missionsdesign und nicht zuletzt eine schicke Grafik. Andererseits ärgerte ich mich über die miese Wegfindung und das einfallslose Gameplay, das stellenweise auch von technischen Schwierigkeiten geplagt wird. So bleibt für mich ein routiniertes Echtzeit-Strategiespiel übrig, das alte Veteranen des Genres überzeugen dürfte, jedoch viel Potential durch fehlende Innovationen und das altbackene Szenario verschenkt.

Positiv

  • vielseitiges Missionsdesign
  • Schicke Optik mit Detailliebe
  • 2 (+2 freispielbare Kampagnen)

Negativ

  • Nerviges Zeitlimit
  • KI-Probleme
  • Star Force Kopierschutz
Userwertung
10 2 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Und? Ist Rush for Berlin gelungen? Die Antwort auf diese Frage liefert Marcel mit seinem Review. Rush for Berlin Das Echtzeit-Strategiespiel Rush for Berlin wurde bereits im Vorfeld hoch gehandelt, schließlich handelt es sich um das neue Projekt der Entwickler von Stormregion,...

  • von fritzle:

    Original von teddyzwersch noch ein panzers / 2. ww abklatsch Nö,es hat viel mehr tiefgang. Hol dir einfach mal ein paar infos,dann wirst du schnell merken das es sich deutlich von panzers unterscheidet....

  • von teddyzwersch:

    noch ein panzers / 2. ww abklatsch ...

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Rush for Berlin Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2006-05-26
Vermarkter Koch Media
Wertung 7.3
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