Wem manche Dinge aus dieser Erzählung bekannt vorkommen, der spielt nicht zum ersten Mal einen Teil der Resident Evil Reihe. Nachdem 1996 eine der erfolgreichsten Spiele-Serien aller Zeiten mit dem ersten Teil auf der Playstation eröffnet wurde, haben wir nun das neueste Exemplar der Resident Evil Reihe in Händen – Resident Evil Zero für den Gamecube. Eigentlich sollte der Titel noch zu N64-Zeiten auf selbiger Konsole erscheinen, das Projekt wurde damals aber aufgrund des mangelnden Erfolgs der Konsole wieder eingestellt. Resident Evil Zero erschien diesen Monat (Dezember 2002) in Japan und den USA, bei unserer Testversion handelt es sich um die US-Version. In Europa erscheint das Spiel im März 2003.
In Resident Evil Zero steuert ihr wieder 2 Charaktere, die ich eingangs ja bereits beschrieben habe (Rebecca Chambers und Billy Coen). Doch im Gegensatz zu den bisherigen Teilen der Serie steuert ihr jetzt nicht immer einen Charakter einzeln in einem bestimmten Umfeld. In Resident Evil Zero könnt ihr jederzeit zwischen den beiden Akteuren umschalten, d. h. ihr könnt jederzeit sowohl Billy als auch Rebecca durch das Spiel steuern. Dieses Feature eröffnet neue Möglichkeiten. Denn an zahlreichen Stellen im Spiel kommt einer der Darsteller ohne die Hilfe des Anderen nicht weiter. Während beide Figuren trotzdem alleine auf Erkundung gehen können, ist es auch möglich, dass beide im Team handeln.
Dann übernehmt ihr die Steuerung von Billy oder Rebecca. Nachdem ihr das Verhalten des Partners eingestellt habt, folgt jener euch auf eurem Weg. Außerdem könnt ihr bestimmen, ob sich der Partner offensiv oder defensiv verhalten soll. Ihr könnt aber auch jederzeit in die Computersteuerung eures Partners eingreifen und ihn / sie mittels C-Stick durch die Areale im Spiel steuern.
Allerdings behielt Capcom die Speichermethode bei. So müsst ihr zum Abspeichern immer noch eine Schreibmaschine finden. Noch dazu benötigt ihr ein Farbband, ansonsten wird das mit dem Speichern nichts. Das hat schon immer gestört und ist auch in Resident Evil Zero noch lästig – auf der anderen Seite wird so der Schwierigkeitsgrad aufrecht gehalten und das wiederum ist zu begrüßen.
Doch damit noch nicht genug, denn es gibt noch einen weiteren großen Kritikpunkt der Vorgänger: die antiquierte Steuerung. Und das Schlimme ist: Capcom hat auch diesmal nichts geändert. Nun gut, wenigstens können wir dank GameCube Pad die Bewegungs-Steuerung des Charakters mit dem Analog Stick ausüben, aber das ist nur ein schwacher Trost. Es bleibt dabei, dass man in Situationen, in denen man schnell handeln muss, sich regelmäßig dank der Steuerung verharkt und dadurch den Zombies und anderen Höllenkreaturen eine Chance zum Angriff gibt. Doch Hand aufs Herz: nach einer gewissen Einspielzeit, mehreren Fluchausbrüchen und an die Wand geworfenen Controllern hat man sich wieder an die Steuerung von Resident Evil gewohnt und die alte Hassliebe erblüht.
Eine weitere unveränderte Sache seit dem ersten Resident Evil: vorgerenderte Hintergründe. Doch dank der GameCube Performance sehen jene absolut atemberaubend aus und stecken voller kleiner liebevoller Details. Am Anfang des Spiels befindet ihr euch in einem Zug, in dem durch die Fahrtbewegungen die Flaschen auf den Tischen hin- und herrollen, die vollen Waschbecken überlaufen usw. Wundervolle Licht- und Schatteneffekte ziehen den Spieler total in seinen Bann. Außerdem sehen die Videosequenzen, die Zombies und die Charaktere im Spiel so gut aus wie nie zuvor bei Resident Evil.
Never change a winning game ... diese Abwandlung des bekannten Zitats nahm sich Capcom auch diesmal wieder zu Herzen. Resident Evil Zero ist wieder mal ein Highlight der Spiele-Welt, auch wenn sich das Gameplay seit dem ersten Teil der Serie 1996 nicht viel änderte. Einige kleinere Änderungen lockern das Ganze dann doch ein wenig auf. Resident Evil Fans kaufen Zero sowieso blind, sie werden auf keinen Fall enttäuscht. Alleine die Story vor dem Herrenhaus-Zwischenfall kennenzulernen, ist das Geld wert. Auch allen anderen kann Resident Evil Zero ohne Einschränkung empfohlen werden.