Freekstyle im Test

GameCube

Vor einiger Zeit wurden bereits die PS2 Besitzer mit einer Version des neuen Aushängeschilds der EA Sports BIG-Reihe bedacht. Unter diesem Label werden seit geraumer Zeit hippe Trendsportgames veröffentlicht, um ein gewinnträchtiges „Cool Image“ aufzubauen. So bekommt ihr in Freekstyle leichte Arcade-Kost ohne Tiefgang und drögem Simulationsaspekt geboten – ideal zum Chillen zwischendurch. Ähnlich wie in der Snowboardreferenz SSX Tricky kombiniert ihr waghalsige Sprünge mit beeindruckenden Stunts. Mit dem Unterschied das ihr diesmal euer Brett gegen ein turboschnelles Motocross-Bike tauscht.

Freekstyle_11Nach dem Gamecube Logo fällt der Blick auf ein rasant geschnittenes Intro, das euch durch peitschenden Nu Metal gekonnt auf das Renngeschehen einstimmt. Danach geht’s ab ins Titelmenü, in dem ihr zwischen Einzelrennen-, Freeride-, Freekstyle- und Kursmodus entscheidet. Bei Letzterem verfügt ihr über die Option, neue Tracks und Pisten für die anderen Spielvarianten freizuspielen. Zuerst müsst ihr euch über sechs Rundkurse hinweg an die Pole Position des Fahrerfeldes kämpfen, hinterher geht’s ab in weitläufige, sichtlich von Tony Hawk & Co. inspirierte Skatearenen. Durch komplexe Stunts und Sprünge über Hügel und Pipes bessert ihr euer Punktekonto auf bis ihr schließlich zum dritten Modus, dem Freekstyle-Game zugelassen werdet. Hier werden die vorangegangenen Lektionen kombiniert – Fahrt als erster über die Ziellinie und erreicht zusätzlich die geforderte Punktzahl! Für eure Odyssey stehen eine Vielzahl an Fahrern und Bikes zur Wahl, fleißige Joypad-Akrobaten verbessern durch Punktesammeln die Attribute der Fahrer, schalten neue Höllenschlitten frei oder verpassen ihrem Alter Ego ein neues Outfit.

Das Gameplay ist eine gelungene Kreuzung aus herkömmlichem Racing-Game und SSX typisches Stunt-Geklicke. Für ein rustikales Rennen benötigt ihr nur die A und B Tasten für Beschleunigung und beherztes Abbremsen. Letzteres könnt ihr euch sparen. Die Kurse sind weitläufig wie eine Skipiste und lassen mehr als genug Spielraum, um durch die Kurven zu schlittern. Leider wird das ohnehin minimalistische Gameplay dadurch noch simpler. Sobald ihr mit ausreichend Speed über Schanzen und Sandhügel hüpft, kommt der zweite Aspekt des Spiels zur Geltung: Durch Druck auf die Schulter, bzw. X und Y Tasten führt ihr spektakuläre Stuntmanöver aus, als besonders effektiv erweisen sich Kombinationen, die ihr nacheinander ausführt. Freunde des Rennsports können aus über 100 Tricks wählen und so ihren persönlichen Fahrstil entwickeln. Um euch auch in herkömmlichen Rennen zum munteren Combogeklicke zu motivieren, bekommt ihr für Akrobatikeinlagen eine gewisse Menge Nitroboost gutgeschrieben, der eure Höchstgeschwindigkeit kurzzeitig in den roten Bereich pusht.

Freekstyle_16Leider sieht die Realität etwas anders aus, durch die ungünstige Lage der Tricktaster bleiben komplexe Manöver häufig verwehrt, so dass ihr euch meist auf simple Sprünge beschränkt. Schwierige Stunts und sonstiges fahrerisches Können werden ohnehin nicht vom Programm belohnt, die CPU-Fahrer orientieren sich stets an euren Fähigkeiten! Liefert ihr zu Beginn eine miserable Runde, mutieren auch die Konkurrenten zu lahmen Enten und passen sich dem „zweifelhaften“ Niveau an. Dies ist zwar fair gegenüber Anfängern, »Profis« wird so jedoch die Chance genommen, durch ihr Können einen entsprechenden Vorsprung auszubauen.

Umfangreich und vollends gelungen zeigt sich der Multiplayer Modus! Bei Kopf an Kopf“ tretet ihr in einem gewöhnlichen Rennen gegen euren Kumpel an, der Schnellere gewinnt. „Countdown“ fordert hingegen die Stuntfähigkeit und lässt ein harsches Zeitlimit im Hintergrund ablaufen. Überraschend innovativ präsentiert sich der „Tag“- Modus. Hier rammt ihr möglichst viele Blöcke, die längs der Strecke platziert sind und werdet mit Punkten beglückt. Euer Freund kann ebenfalls durch energisches Rempeln die Kisten auf seine Farbe ändern und euch so Punkte stehlen (Insgesamt vergleichbar mit dem Domination Modus aus Unreal Tournament). Zu guter Letzt wird „King of Pane“ geboten. Hier tauschen die Blöcke mit Glasscheiben, dir ihr zertrümmern müsst.

Freekstyle_9Die Präsentation weiß zu gefallen! Den weitläufigen Pisten und Arealen merkt man ihre Verwandtschaft zu den ruhmreichen SSX-Vorgängern deutlich an. Die Strecken erfreuen euer Auge durch dichte Randbebauung und zischen mit superflüssigen 50 fps an eurer Netzhaut vorbei. Zudem wird eine Vielzahl an Szenarien geboten, die Reise führt euch durch schlammige Bergpisten in der Wüste bis zu futuristischen Industrievierteln. Leider merkt man der (gelungenen) Optik ihre Sony Herkunft an, der Gamecube kann es besser! Zwar entfällt das Playstation typische Flimmern, dafür wurden die Texturen fast 1:1 übernommen und wirken teilweise matschig und undetailliert. Dieses kleine Manko machen die hübschmodellierten Fahrer mit ihren toll ausgearbeiteten Bikes jedoch wett. Auch die Akustik weiß zu gefallen, die krachigen Rock- und Metalhymnen passen fantastisch zum Gameplay und selbst die Sprachausgabe des Kommentatoren wurde eingedeutscht – vorbildlich!




Kai meint:

Kai

Insgesamt ein noch guter Vertreter des immer beliebter werdenden TrendSport Genres. Ein unausgegorenes Spielsystem steht hier in Kontrast zu einer gelungenen Präsentation. Als leichte Kost für zwischendurch oder gesellige Zockerabende durchaus eine Anschaffung wert.

Positiv

  • Guter Multiplayer-Modus
  • Deutsche Sprecher
  • Krachige Rock & Metal Hymnen

Negativ

  • Gummiband-KI
  • Minimalistisches Gameplay
  • Matschige Texturen
Userwertung
9 1 Stimmen
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  • von Civilisation:

    Kai hat die GameCube-Fassung von Freekstyle getestet. Freekstyle Vor einiger Zeit wurden bereits die PS2 Besitzer mit einer Version des neuen Aushängeschilds der EA Sports BIG-Reihe bedacht. Unter diesem Label werden seit geraumer Zeit hippe Trendsportgames veröffentlicht, um...

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Freekstyle Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2002-09-20
Vermarkter Electronic Arts
Wertung 6.9
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