Größte Neuheit ist wohl die Tatsache das ihr nun nicht nur auf das Snowboard festgelegt seid, sondern euch auch die Ski umschnallen und losbrettern dürft. Nummer zwei beinhaltet der Tour Modus, bei dem ihr euch von gaaaannz weit unten nach gaaaanz weit oben hocharbeitet. Schade nur, daß die eingeschränkten Möglichkeiten des Editors bei der Charaktererschaffung wenig Möglichkeiten zur individualisierten Pistensau zulassen. Durch im Spielverlauf freigespielte Goodies kann man dies aber im Nachhinein noch etwas ausgleichen und eurem Wintersportler auch optisch noch eine Nachhilfestunde geben.
Weggefallen ist die auch vom Vorgänger noch bekannte Freiheit, bei der ihr eben mal einen Berg herabgerutscht seid und dann je nach Lust und Laune an Wettbewerben teilgenommen habt. Damit ist jetzt Schluß, bei SSX on Tour wird direkt gleich beim Event eingestiegen und losgelegt.
Dafür hat man sich aber immerhin bei den Aufgabenstellungen etwas mehr ausgetobt, neben ollen Rennen, direkten Duellen und Trickrennen gilt es nun z. B. auch eine festgelegte Distanz auf Rails entlang zu gleiten. Die Aufgaben sind dabei wirklich vielseitig verteilt und lassen so schnell keine Eintönigkeit aufkommen, auch wenn nach ein paar Stunden nicht nur der Schwierigkeitsgrad ordentlich zulegt, sondern auch die Variationen naturgemäß irgendwann an ihrem Ende angelangt sind. Hier setzen dann bei sammelwütigen Funsportler allerdings die vielen freispielbaren Goodies wie Kleidungsstücke ein, die fortan dann den privaten Spind eurer Spielfigur füllen.
Nicht ganz unwichtig bei Funsport-Titeln ist ja auch immer die Steuerung. Dies wurde hier wiederholt sehr gut gelöst, denn Gott gab dem Gamer eine mächtige Waffe - die Schultertasten. Alte SSX-Fans sind ohnehin binnen weniger Minuten wieder voll in der Materie, aber auch Einsteiger brauchen kein stundenlanges Tutorial über sich ergehen lassen. Einlegen, losfahren und Spaß haben!
Aus der technischen Perspektive macht SSX on Tour seine Sache gut, ohne allerdings vollständig überzeugen zu können. Zwar ist die Umgebung sowohl lebendig als auch abwechslungsreich und auch der Gamespeed stimmt, dafür sehen die Charaktere aber etwas grob aus. Vorallem wenn man sich SSX 3 noch mal ins Gedächtnis zurückruft. Offenbar wurden hier einige Texturen eingespart, was sich leider optisch bemerkbar macht. Allerdings sollte man diese Tatsache nicht zu stark bewerten, da ihr während der Fahrt ohnehin zu beschäftigt sein werdet, um eure Pistensau genauer unter die Lupe zu nehmen. Und als Entschädigung kann man zudem wirklich die gelungen Animationen der Protagonisten gelten lassen.
Bliebe da noch der Sound. Die vielfältigen Soundtrackmischungen aus den Hause EA sind wir ja mittlerweile gewöhnt, besondere Überraschungen akustischer Natur erwarten den Spieler bei SSX on Tour nicht. Allerdings hat sich einen ganz netten Effekt einfallen lassen. Je weiter ihr nämlich in Rennen vorne liegt, desto hektischer und schneller wird die Hintergrundmusik und verschärft noch einmal die Spannung. Ohnehin verwunderlich das dieses in den 80er Jahren so beliebte Stilmittel mittlerweile so extrem in Vergessenheit geraten war. Hier ist es jedenfalls sehr gelungen und trägt ebenso wie die gelungene SFX positiv zum Gesamtergebnis bei.
SSX on Tour erfindet das Genre nicht neu, ist aber eine konsequente Fortsetzung der Vorgänger mit zahlreichen Verbesserungen. Für Funsportfans sicherlich einen ausgiebigen Blick wert, außerdem hat die Cube Variante aufgrund der Gastauftritte von Luigi, Peach und Mario in Sachen Kult ohnehin die Nase vorn!