Driv3r PC im Test

PC Windows
Fast genau ein Jahr nach dem Release der Konsolen-Version des Titels versucht man die Kritiker des dritten Teils wieder zu besänftigen. Schon der zweite Teil der Serie musste hier viel einstecken und nach unserem Test der Xbox-Version von Driv3r hatte man ja nun einige Zeit um besser aufzutreten. PC-User bekommen sogar eine komplett neue Mission spendiert. Ob das Ergebnis diesmal besser ausfällt, erfahrt Ihr nun hier.

Gleich zu Anfang ist Euer Fahrkönnen gefragt


Nach der Installation der DVD gibt es einen genialen Vorfilm in feinster Grafik und Kinomanier. Das einfach gehaltene Folgemenü entspricht auch hier dem Konsolen Vorläufer. Sofort sieht man, daß das „Making of“ Video, welches von Michael Madsen kommentiert und mit deutschen Untertiteln versehen wurde, ebenfalls anwählbar ist. Zeit für eine Runde harte Action hinter dem Steuer also. Die verschiedenen „Freie Fahrt“ Möglichkeiten flugs ignoriert geht es also geradeaus in den Undercover-Modus. Die nächtliche Miami Sequenz puscht ein letztes Mal auf. Am Ende dieser Sequenz allerdings schaltet das Spiel dann schon grafisch eine Stufe runter und wird nun berechnet dargestellt inkl. der hässlichen Treppenbildung... UPS!!
 


Dank Anti-Alasing sieht nun vieles besser aus


Also flugs noch einmal zurück in die Optionen und „Anti-Alasing“ einschalten, sowie die Auflösung von 640x480 auf 1024x768 bzw. 1280x1024 hochschrauben – Ahhh sieht doch schon viel annehmlicher aus, wobei die Texturarmut der Konsolenversion bei der PC-Version leider gleich geblieben ist. Auch die steife Bewegung von Tanner ist geblieben wobei die Steuerung der Laufmissionen nun über Tastatur besser von statten geht und die Fahretappen am besten über ein Gamepad vollzogen werden sollen. Schnurstracks geht man also zu Plan B über und begibt sich zum Auto, da die Serie schließlich hierfür ins Leben gerufen wurde.



Unser V8 wartet und wir besteigen diesen in der Hoffnung, daß nun alles besser wird. Zumindest dieser sieht schon mal schöner aus und entpuppt sich dann auf der Straße auch als sehr anspruchsvoller Gefährte, welcher unter Kontrolle gehalten werden möchte. In gewohnter Weise wird unten rechts nun eine Karte im Kleinformat angezeigt, die den Weg zum nächsten Zielpunkt mittels eines weißen Kegels zeigt. Da das Spiel eine Mindestanforderung von 2Ghz stellt, war die Hoffnung groß, daß die Anzahl der „Pop-Ups“ in der PC-Version nun geringer ausfallen bzw. ganz entfallen würde. Aber leider Fehlanzeige - die grauen und texturarmen Gebäude sind ebenso geblieben, wie die aufpoppenden Häusern, Autos und Fußgängern im Hintergrund. Allerdings lässt sich Euer Bolide etwas leichter unter Kontrolle halten, was einem zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgeben lässt. Beleuchten wir also für alle Neueinsteiger des Titels erst einmal die Story weiter.
 


Willkommen bei der Vorher-Nachher Show...


In Miami treibt eine Bande Ihr Unwesen, welche es auf eine Vielzahl von Luxuskarossen abgesehen hat. Diese sollen hier und in Frankreich besorgt und später über Istanbul den Weg zum Käufer finden. FBI Hartcorler Tanner will sich bei der Bande einschleusen, um mal wieder alles von Innen heraus auffliegen lassen. Hierzu muss er aber zuerst einmal die Organisation infiltrieren und sich als Fahrer beweisen. Um dies zu erreichen heißt es einen der bösen Jungs, die für diesen Job eigentlich vorgesehen waren zu ersetzen.
 


...oder besser "Traue keinem anderen!!!"


Nachdem Ihr nun den Weg zum Schießtraining absolviert habt, müsst Ihr plötzlich einen Streifenwagen zu einem dringenden Einsatz verfolgen. Trotz leichter Angleichung des Schwierigkeitsgrades heißt hier zu Anfang noch aufpassen beim Gas geben. Hier kommt dann trotz der einfachen Grafik zum ersten Mal wieder ein Renngefühl rüber. Habt Ihr das Ziel erreicht, präsentiert sich die nächste Sequenz erneut in feinster Optik. Die anschließende Spielgrafik holt Euch dann aber relativ schnell wieder runter und es geht dem Bösen Buben hinterher. Dank etwas leichteren Schwierigkeitsgrades kann man an diesen nun auch endlich von vornherein dran bleiben. Geblieben ist aber, daß man bei einem Fehlversuch die komplette Mission inkl. aller Sequenzen noch einmal durchgehen muss. Positiv fällt hier aber die detailliebe der Fahrzeuge, deren sehr unterschiedliche Fahreigenschaften und das geniale Schadensmodell auf. Die Karren lassen sich wirklich bis ins kleinste Ersatzteil zerlegen, was natürlich das Schaffen der Mission schon fast unmöglich macht, aber dafür jede Menge Fun bringt.



Auf dem HUD, wird Euch neben der unten rechts platzierten Straßenkarte oben links eine Anzeige für Eure Gesundheit, den Status Eures Autos sowie einer „Crime-Anzeige“ präsentiert. Auf dieser wächst der Balken, wenn Ihr durch rüdes Verkehrsverhalten auf Euch aufmerksam macht z.B. durch überfahren von Fußgängern, rammen anderer Autos oder überfahren roter Ampeln. Ist diese dann über ein gewisses Limit gefüllt, hängen Euch die Cops im Nacken. Diese und deren Standorte bekommt Ihr dann aber auf der Karte angezeigt. Um bei den aktuellen Titeln dieses Genres nun mithalten zu können, darf sich Tanner nun auch außerhalb der Fahrzuge „frei“ bewegen sowie sämtliche Fahrzeuge benutzen. Hierfür stehen Euch satte 70 unterschiedliche Modelle zur Verfügung, von Autos über Motorräder, Booten bis hin zum dicken 40-Tonner LKW was man wieder als richtiges Plus werten muß.
 


Gleich wird es dunkel in Miami...


Die Story nimmt nun Ihren Lauf und nach einigen Missionen macht das Spiel dann plötzlich anstallten doch noch irgendwie die Kurve zu bekommen. Immer dann nämlich, wenn Ihr am Steuer eines Boliden Platz nehmen dürft, sind viele negative Punkte vergeben und vergessen und der Ehrgeiz die Mission zu schaffen übermannt Euch. Auch das fahren mit den Schnellboten übt einen gewissen Reiz aus. Muss unser FBI Mann einmal schwimmen gehen, kann man ganz leicht über die „Action-Taste“ wieder in ein Boot gelangen. Dies funktioniert auch immer noch wenn man 5m neben dem Boot die Taste betätigt.
 


... Zeit also, das Licht einzuschalten


Die Auflistung der Schwachpunkte der PC-Version ist allerdings „etwas“ kleiner als noch auf der Konsole. Die dort noch aufgetretenen unsichtbaren Mauern an denen Euer Wagen plötzlich auf ein Hindernis trifft sind Gott sei dank verschwunden ist. Die schlechte KI der Polizisten wurde ebenfalls leicht verbessert. Schießt Ihr allerdings aus einiger Entfernung auf eine Gruppe von bösen Jungs auf den mittleren Kollegen, interessiert das die beiden anderen immer noch nicht. Auch wenn Ihr neben einem Hindernis ein klares Zielkreuz auf den Gegner habt, dieses aber nicht „rot“ wird, prallt die Kugel weiterhin 1m vor Euch von irgendwas ab.



Eine leichte Verbesserung zur Konsolenversion kann man also nicht abstreiten – zumindest bis zur neu integrierten Mission für den PC. Hier schafft man es das verbesserte Ergebnis voll wieder in die Tonne zu hauen. Hat man sich bereits mit den aufpoppenden Gegnern und Gebäuden abgefunden darf man hier nun plötzlich auf einem Motorrad ohne Räder platz nehmen. Auch die Fahrzeuge werden teils nur noch mit der Hälfte an Teilen dargestellt. Aber wir sind ja im Rennfieber und lassen und davon auch nicht mehr abhalten weiter zu spielen. Zumindest bis zum erreichen der Straße nach der Jagd über den Strand von Miami. Stolz hält man den Abstand zum Ziel in kurzer Distanz ein, als man plötzlich rigoros mit einem aufpoppenden, unsichtbaren Fahrzeug kollidiert. Zumindest den in der Luft schwebenden Fahrer hat man noch kurz entdecken können.
 


Leider sucht man Detailreichtum auch auf dem PC vergebens



Wer hat meine Reifen geklaut??


Auch die anschließende Verfolgungsjagd im Auto ohne Reifen wird durch diese Macke so dermaßen gestört, daß ich nach einer weiteren halben Stunde Probe das Gamepad aus der Hand gelegt und das Spiel wieder von der Festplatte entfernt habe. Hier kann weder das gute Fahrfeeling noch der geniale Soundtrack etwas retten. Trotzdem möchte ich noch die kleinen Minigames in der „Freien Fahrt“ Zone erwähnen, die wirklich Laune machen, sowie die „Regisseur“ Funktion, welcher ein erheblicher Teil der Aufmerksamkeit zu Teil wurde erwähnen. Mit dieser könnt Ihr nach jeder Mission das Gefahrene komplett nach Eurer Regie zu einem Film zusammen schneiden. Hier habt Ihr absolute Handlungsfreiheit von der komplett frei positionierbaren Kamera bis hin zur Zeitlupe auf Knopfdruck.



Grafisch wurde hier viel angepriesen mit 90000 geschossenen Bildern der drei Örtlichkeiten Miami, Nizza und Istanbul, die auf die Fassaden gebracht werden sollten. Aber auch auf dem PC haut das gezeigte einem vom Socken. Lediglich das anwählbare „Anti-Alasing“ sowie die höhere Auflösung verschönern den Eindruck im Gegensatz zum Konsolenvorgänger etwas. Im krassen Gegensatz zur Umgebungsgrafik stehen auch hier die Fahrzeuge und das Schadensmodell, welche mit einer absoluten Liebe zum Detail entworfen zu sein scheinen.
 


???? Ja neee, is klar....


Beim Sound bekommt man auf der einen Seite einen genialen Soundtrack der unter die Haut geht und passt wie die Faust aufs Auge, auf der anderen Seite dagegen recht flache Motorengeräusche und eine schlechte Synchronisation vom Rest des Spiels. Zum Glück kann man hier aus fünf Sprachen frei auswählen und so in den Genuß der englischen Originalsprecher wie z.B. Michael Madsen oder Mickey Rourke kommen.
 


Das nennt man mal "den Wagen unterm Hintern wegklauen"


Durch den Einsatz von Tastatur und Maus fällt die Steuerung des Spiels „etwas“ besser aus, als noch auf der Konsole. Warum man das Schießen allerdings erst von der Taste „5“ auf die Maus umlegen muss, bleibt mir ein Rätsel. Aber selbst hierbei ist das umherlaufen mit "Tanner" nicht gerade gut gelöst worden. Die Fahrmissionen sollte man am besten mit einem Gamepad absolvieren. Die analoge Steuerung spricht gut an hilft einem hier wesentlich in der Spur zu bleiben.

Systemanforderungen:
- Win XP / 2000
- 2Ghz P4 oder AMD
- 256MB RAM
- 5,5GB !!! freier Festplattenspeicher
- 4x DVD Laufwerk
- Geforce 3 bzw. ATI 8500 oder besser
- DirectX 9 kompatible Soundkarte

Testrechner
- Win XP Home
- AMD Athlon XP 3200+
- 1024MB PC 3200 RAM Infinion Original
- ATI Radeon 9800 Pro mit 128 MB
- 5.1 Sound OnBoard

Stefan meint:

Stefan

Leider wurde meine Hoffnung die PC-Variante des Spiels in vielen Belangen zu verbessern nicht erfüllt. Zwar wirkt die Optik durch AA und höherer Auflösung nun besser, die vielen Schwächen behalten aber die Überhand. Am Ende war ich sogar so genervt, daß ich mich entschlossen habe einen 15MB großen InGame Film im .wmv Format des Titels hier anzuhängen, damit Ihr Euch selber ein Bild vom Geschehen machen könnt. Angesichts der höheren Leistungsdaten eines PC´s sowie dem einen Jahr mehr Zeit zur Verbesserung fällt die Wertung daher noch schlechter aus, als sie es schon bei der Konsolen-Version war. Selbst das aufspielen des letzten Patches von der Atari Seite brachte hier keine nennenswerte Verbesserung mehr ein. Diesen Titel kann man wirklich nur absolut nervenfreien Spielern ans Herz legen. Alle anderen sollten einen weiten Bogen um das Spiel machen. Ob die Ankündigung der diesjährigen E3 einen vierten Titels zu produzieren noch jemanden erfreuen wird, bleibt bis zum Release in 2006 dann erst einmal offen. 

Positiv

  • Neuer PC-Level

Negativ

  • Bug.. Bug.. Bugs...
Userwertung
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Driv3r PC Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 17.03.2005
Vermarkter Atari
Wertung 4
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neXGam YouTube Channel
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