Die durch Capcom (Final Fight) in den frühen 90er Jahren verursachte Side-Scrolling Prügelwelle erfasste nicht nur SEGA (Streets of Rage Serie), sondern auch SNK. Mit Burning Fight lieferten die Japaner einen ziemlich dreisten Klon ab.
Die Geschichte zum Spiel dreht sich um die Casterora Familie, einem New Yorker Verbrechersyndikat, das nach Japan geflohen ist. Die beiden zuständigen New Yorker Polizisten Duke Edwards und Billy King sind ihnen nach Osaka gefolgt und wollen ihnen nun endgültig das Handwerk legen. Die Casterora Familie hat sich aber zwischenzeitlich mit der örtlichen HeiwaGumi Familie zusammen getan, die vom japanischen Polizisten Ryo Saeba beschattet wird. Dieser verbündet sich daraufhin mit den beiden New Yorkern und sie fangen gemeinsam an, die Straßen von Osaka von Unrat zu befreien.
Als Waffe werden vorzugsweise Fäuste und Füße benutzt, es lassen sich aber auch auf überzeugendere Argumente wie Bierflaschen, Messer, Stöcke und Pistolen zurückgreifen. Die Steuerung gestaltet sich äußerst einfach: (A) ist zum Schlagen, (B) für einen Jump und (C) für einen Kick vorgesehen. Durch gleichzeitiges Drücken von (A) + (B) lässt sich eine Spezialtechnik ausführen, die allerdings an der Lebensenergie zehrt.
In den Stages selber stehen viele Gegenstände (z. B. Cola-Automaten, Fahrräder) herum, die durch ein paar gezielte Schläge zu Bruch gehen und Items preisgeben. Corn Dogs, Hamburger, Pizza und so weiter füllen die Lebensanzeige wieder auf. Hin und wieder lässt sich in den linearen Levels ein Bonuslevel betreten, in dem sich durch das Aufsammeln wertvoller Gegenstände wie Uhren oder Kameras das Punktekonto ausbauen lässt.
Leider hat Burning Fight in puncto Gameplay und Gegnervielfalt nicht viel zu bieten. Doch gerade hierbei sollte ein gutes Siedescrolling Beat ‘em up über Klasse verfügen. Nun zählte Burning Fight zu einem der ersten Titel für SNKs NeoGeo, das erklärt aber nicht die arge Monotonie des Spielablaufs mancher Level. SEGA machte es mit dem ungefähr gleichaltrige Streets of Rage vor. Dabei können die insgesamt fünf Stages schon begeistern. Das Abenteuer beginnt im mit greller Neonreklame beleuchteten Einkaufsviertel Osakas. Sehr poppig, sehr 80er Japan.
Die zweite Stage führt die Protagonisten durch den unterirdischen Teil des Einkaufzentrums hin zur U-Bahn Station, wo auf dem Dach des Zuges der Endgegner wartet. Als nächstes müssen im Vergnügungsviertel die Bars verwüstet werden, um der Casterora Familie die Haupteinnahmequelle abzugraben. Danach geht es über die Baustelle direkt in das Hafenviertel. Schnell noch durchs Lagerhaus geprügelt, warten auf der Yacht vom Mafiaboss Casterora nochmals alle Endgegner in Reihenfolge (die alte Leier...) bis man Cheffe endlich persönlich gegenübersteht.
Grafisch reizt das 54 MEGS Modul das NeoGeo aufgrund seines hohen Alters nicht aus. Trotzdem können die farbenfrohen und detaillierten Stages überzeugen. Das gleiche gilt für die Charaktere, die zwar nur mit 2-Phasen-Animationen bestückt sind, dafür aber eine ordentliche Größe besitzen. Das Einzige wirklich Negative ist die geringe Anzahl an Gegnertypen und die sich daraus ergebende Monotonie. Akustisch bietet Burning Fight ebenfalls nur durchschnittliche Kost, denn langweiliges Synthesizer-Gedudel und kratzige Sprachsamples zeigen nicht die vom NeoGeo gewohnte Klasse.
Marco meint:
SNK lieferte mit Burning Fight einen dreisten Final Fight Klon ab. Obwohl das Spiel nicht an sein großes Vorbild heranreicht, wird trotzdem ordentliches Prügelvergnügen auf dem NeoGeo geboten. Die kleinen Extras und das klassische „Straßenkämpfer Flair“ können auch heute noch überzeugen. Gerade wenn man zu zweit vor dem NeoGeo sitzt, denn kooperativ Bösewichter vermöbeln macht immer noch am meisten Spaß.
Ich kam mit dem Spiel erst wesentlich später in Berührung und bin damit überhaupt nicht warm geworden. Selbst für einen frühen Neo Geo Titel ist es maximal Durchschnitt! Die Animationen sind hakelig, es spielt sich relativ träge und die Charakterdesigns hauen einen auch nicht vom Hocker. Den...
von Retro-Nerd:
Commodore64 schrieb:
Ich finde es auch ganz gut, es hat so diesen HK-Movie-Flavour der mir sehr gut gefällt. Ein Lied aus dem Spiel (Am Ende auf der Yacht) ist ein Cover von einem Song aus dem Film "Over the Top".
Korrekt....
von dondi:
Zu zweit macht das Ding richtig Laune. Alles zwar ein wenig geklaut aber das trübt keines Wegs einen supi Brawler-Abend! Bin froh das Teil in meiner Sammlung zu haben ...
SNK lieferte mit Burning Fight einen dreisten Final Fight Klon ab. Obwohl das Spiel nicht an sein großes Vorbild heranreicht, wird trotzdem ordentliches Prügelvergnügen auf dem NeoGeo geboten. Die kleinen Extras und das klassische „Straßenkämpfer Flair“ können auch heute noch überzeugen. Gerade wenn man zu zweit vor dem NeoGeo sitzt, denn kooperativ Bösewichter vermöbeln macht immer noch am meisten Spaß.