An diesem Punkt wird uns das Spielprinzip von Chronos Twins verdeutlicht. Das Monster kommt aus der Vergangenheit und kann zwischen den Zeiten reisen. Um es unschädlich zu machen, muss man parallel in beiden Zeiten sein, um die Gegner und Level zu bewältigen. Klingt kompliziert? Ist es auch. Wie der Titel je für den Gameboy Advance geplant sein konnte, versteht man nicht, denn auf dem Nintendo DS ist das Spiel von den zwei Bildschirmen abhängig.
Auf dem Top-Screen sieht man die Vergangenheit, derweil auf dem Touchscreen die Gegenwart dargestellt wird. Drückt man nun das Steuerkreuz nach vorne, läuft der Charakter auf beiden Bildschirmen los. Jetzt sollte man Multitasking-fähig sein. Beide Charaktere müssen im Auge behalten werden. Denn die Umgebung verändert sich im Laufe der Jahre, und manchmal steht die Spielfigur in der Gegenwart vor einem Abgrund, während in der Vergangenheit noch eine Brücke über die Schlucht führte. Hält man sich jetzt an den Top-Screen und geht über die Überführung, wandelt unser Recke auf dem Touchscreen „in der Luft“ und so unbeschadet auf die andere Seite des Abgrunds.
Immer zwei Bildschirme gleichzeitig im Blick zu haben, ist anstrengend und anfangs ungewohnt. Dazu ist der Schwierigkeitsgrad auch noch recht hoch, so dass schnell frustrierte Zocker eher Abstand halten sollten von Chronos Twins. Abgesehen vom Double-Screen-Feature bekommt man es immerhin mit einem Mega Man-Klon zu tun.
Um die Rätsel in den Levels zu bestehen, gibt es auch noch Spezialattacken. So kann man zum Beispiel Barrieren mit stärkeren Schüssen aus dem Weg räumen und die Zeit auf einem der Bildschirme anhalten. Viele Passagen sind pures Trial&Error, aber der harte Schwierigkeitsgrad kommt der Spielzeit zugute. Gerade mal fünf Level würden sonst nicht lange genug unterhalten.
Dass Chronos Twins vor vier Jahren für den Gameboy Advance geplant war, sieht man dem Spiel deutlich an. Sowohl der Sound, als auch die Grafik entsprechen eher einem GBA-Game. Das ist prinzipiell nicht schlimm, denn bei all der Knobelei hat man eh kein Auge für die Grafik“pracht“. Aber insbesondere die Schrift ist oft schlecht lesbar, weil sie mehr Hieroglyphen ähnelt als einer ordentlichen Druckschrift. Wenn die Dialoge außerdem noch schnell vom Bildschirm verschwinden, bekommt man leider wenig rund um die Levels mit.
Chronos Twins im Test

Es gibt sie doch noch. Die kleinen Entwickler, die es sich zutrauen etwas Neues für die Spieler zu entwickeln, auf die Gefahr hin zwischen bekannten Namen völlig unterzugehen. Chronos Twin ist einer dieser Versuche sich von der Massenware abzuheben. Vor vier Jahren geplant für den Gameboy Advance, erscheint es jetzt für den Nintendo DS. Ob sich die lange Entwicklungszeit lohnte?
Julia meint:
Positiv
- Innovatives Doublescreen-Feature
- Retrocharme eines Mega Man
Negativ
- Teils extrem unübersichtliches Gameplay
- Harter Schwierigkeitsgrad
- GBA-Grafik
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von Civilisation:
Man nehme: Eine Zeitmaschine, ein Spiel und einen wagemutigen Redakteur. Was kommt dabei raus? Irgendein Chaos, einen verwirrten Redakteur und ein Spiel. Oder besser gesagt: Julia hat Chronos Twins besprochen. Chronos Twins Es gibt sie doch noch. Die kleinen Entwickler, die es...
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von Minrod:
OK, bezwungen. Einfach ewig ausweichen und draufballern. Da haben die Entwickler einfach den Lebensbalken vergessen. Nix für schwache Nerven ...
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von Minrod:
Hab emir das Spiel jetzt gekauft und es ist richtig herausfordernd und gut. Mit vielen Knobel-Einlagen. Stecke aber jetzt im Level 5-1 fest, da wo am Ende der erste Boss in doppelter Ausführung wieder auftaucht. Ich habe alles mögliche schon versucht, kann ihn aber nicht bezwingen. Hat es einer...
Anfangs denkt man noch, dass Chronos Twins ein 0815-Action-Jump 'n Run ist. Auch ich täuschte mich diesbezüglich, denn Oxygens Spiel hat durchaus innovative neue Momente, die allerdings in einer Welle der Unübersichtlichkeit baden gehen. Schade, dass es so schwer ist, beide Bildschirme des Nintendo DS im Blick zu behalten! Frust ist vorprogrammiert. Aber wer Mega Man mag, wird eventuell mit Chronos Twin warm. Dank des netten Budgetpreises von 20 Euro schon zum Release definitiv einen Blick wert.