Fangen wir von vorne an. In den „guten“ Zeiten, als das Böse überall zu finden war, herrschte der Overlord über das Land. Von den goldenen Bergen im Südosten bis zu den Hügellandschaft im Nordwesten. Aber verfluchte Helden haben dem Terror ein Ende gesetzt, den Schattenturm zerstört und den letzten Overlord in die Hölle geschickt. Mit viel böser Magie und treuen Knechten wurde der Herrscher des Bösen erneut aus seinem Grab geholt. Doch was der Overlord vorfindet, erfreut ihn gar nicht. Sein geliebter Turm ist nur noch ein Schatten seiner selbst und die besetzten Gebiete sind Orte der Harmonie. Zusammen mit seinen Schergen zieht ihr aus, um euch wiederzuholen, was euch einst genommen wurde, und hierbei zelebriert ihr das, was ein Bösewicht in seiner Freizeit so treibt: Unschuldige hinrichten, Häuser plündern, Felder anzünden und Gegner zu Kleinholz verarbeiten.
Das in Delft (Niederlande) ansässige Entwicklerteam von Triumph Studios hat die Aufgaben ganz klar strukturiert. Baut euren Turm wieder auf und sackt alles ein, was ihr finden könnt! Doch hierzu müsst ihr in den räumlich begrenzten Levels erst mal eure Einrichtung wiederfinden, die ihr dank der Schergen zu einem Portal bringen könnt. Plünderungen von Farmen und Dörfern lassen die Geldkasse klingeln und zurückgelassene Waffen werden in Besitz genommen. Ab und zu kommen neben der Schnetzelei einfache Schalterrätsel hinzu, die ihr nur mit Hilfe bestimmter Untertanen durchführen könnt. So kennt das Spiel vier Arten von Untergebenen. Die Braunen werdet ihr von Anfang an haben. Sie sind der Trupp für das Grobe. Die Roten sind Feuerwesen, die Brände löschen und Fernangriffe benutzen. Die Blauen wiederum sind die Heiler im Team und haben die Möglichkeit zu schwimmen. So ist die Struktur der Nebenquest, erst alle Schergentypen ausfindig zu machen, womit ihr dann Zugriff auf neue Bereiche bekommt, die in vier große Landstriche aufgeteilt sind.
Die Anpassung von der Xbox-360-Version auf den PC ist bis auf eine winzig kleine Angelegenheit bestens vollbracht. Habt ihr das Spiel gestartet und wollt im Optionsmenü Grafik sowie Steuerungseinstellungen vornehmen, müsst ihr das Spiel schließen und über ein umständliches Config-Menü alle Punkte zuweisen. Startet ihr das Spiel erneut und merkt, dass z. B. die Kantenglättung zu hoch ist oder ein paar steuerungsrelevante Dinge nicht perfekt sind, müsst ihr wiederum das Spiel abbrechen, um Änderungen vorzunehmen. Das kann auf Dauer echt Nerven! Auch die konsolentypischen Checkpoints haben in einem PC-Spiel nichts zu suchen, weil Quicksaves für diese Art von Spielen besser geeignet ist.
Die Grafik ist wie auf der Microsoft-Konsole äußerst stimmig und absolut zeitgemäß. Die Ankunft in Hügelland und seine Umgebung fällt dank üppiger Vegetation, verspielte Bloom-Effekte und realistisch anmutendes Wasser sehr Positiv aus. Auch Innenbereiche wie der Schattenturm können mit dynamischen Lichtern, effektvolle Licht- sowie Schattenspiele voll Punkten, wobei die Texturen bis auf ein paar wenige Ausnahmen echt Klasse aussehen. In Sachen Sound ist die deutsche Synchronisation wirklich ein Musterbeispiel um eine perfekte Stimmung zu erschaffen. Angefangen von den sadistischen Bemerkungen eurer Schergen bis über das Wehklagen von Dorfeinwohner ist alles auf Perfektionismus getrimmt. Bedauerlich das der Overlord selbst eine äußerst wortkarge Person darstellt.
Minimale Systemvoraussetzungen:
Pentium 4 mit 2,4 GHz oder vergleichbarer Athlon
521 MB RAM
Geforce 7800 oder Radeon X1800
4,5 GB freier Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
2x DVD-Rom-Laufwerk
Testrechner:
Athlon64x2 4800+
2 GB Ram
Geforce 7800GTX 512 MB Ram
Creative SoundBlaster X-FI Platinum
Overlord im Test

Der Leitfaden für eine neue Art von Spiel: Denke Böse – tue Böses – brandschatze – meuchel – vergrößer dein Reich – suche eine willige Mätresse! Hört sich grauenvoll an? Bei Overlord stehen alle diese Sachen auf dem Tagesplan und es macht dabei noch verdammt viel Spaß.
Dominic meint:
Positiv
- Präsentation auf der Höhe der Zeit
- Schwarzer Humor der Extraklasse
- Stimmige Fantasiewelt
Negativ
- Optionsmenü unpassend
- Kein freies Speichern
- Wortkarger Held
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von Civilisation:
Ja, okay. Ich hatte nur im PC-Bereich geguckt. Wenn dann bitte jemand beide Threads miteinander verschmelzen könnte? Danke!
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von Master DK:
Gibt doch schon ein Overlord Thread...
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von Civilisation:
Es tut gut, böse zu sein. Das weiß schon Dominic zu berichten, der Overlord für den PC getestet. Overlord Der Leitfaden für eine neue Art von Spiel: Denke Böse – tue Böses – brandschatze – meuchel – vergrößer dein Reich – suche eine willige Mätresse! Hört sich...
Ich habe recht schnell vergessen, wie schön es sein kann, doch manchmal den bösen Knecht der Finsternis zu spielen. Meuchelnd durchs Land zu ziehen und eine Verwüstung nach der anderen zu veranstalten, kann trotz der oft seichten Schalterrätsel und der linealen Abschnitte auch auf langer Sicht motivieren. Dank des äußerst schwarzen Humors, der tollen Sprachausgabe sowie Grafik ist Overlord eine verdammt gute Konsolenumsetzung, die in Sachen Optionsmenü noch verbesserungswürdig ist.