Natürlich ist Russland alles andere als erfreut über diese Invasion und bittet Onkel Sam um Hilfe. Was Skira für den Rest der Welt so interessant macht liegt auf der Hand. Das mit flächenmäßig etwa 220km² zugegebenermaßen nicht wirklich große Eiland verfügt nämlich über beachtliche Erdöl-Ressourcen, an denen neben Russland und China selbstverständlich auch die USA interessiert sind. Als Spezialeinheit der US-Marines ist unser beherztes Eingreifen in den blutigen Konflikt demnach wie so oft alles andere als uneigennützig. Unser Auftrag ist einfach - Skira befreien, um jeden Preis. Zu diesem Zweck infiltrieren wir die Insel, landen unbemerkt und versuchen die chinesischen Einheiten mit einem kleinen Soldatenteam systematisch auszuschalten. Tutorial oder Übungsmission?! Alles nichts für echt Soldaten, nach einer kurzen Einweisung geht es direkt in die erste Mission.
Später im Spiel stehen Artillerieschläge und Luftangriffe ebenfalls zur Auswahl, die wir koordinieren dürfen. Diese Möglichkeiten sind allerdings begrenzt und dürfen nur in bestimmten Missionen und Stellen im Game angefordert werden. Zudem ist die KI unserer Kollegen zwar gut, aber keinesfalls überragend. Oft dauert es einfach zu lang bis ein Befehl ordnungsgemäß ausgeführt, die richtige Position gefunden oder ein verletzter Teamkamerad wieder aufgepäppelt wird. Das mag zwar in der Realität auch so sein, nimmt dem Spiel jedoch einiges an Dynamik. Dabei ist Selbige ohnehin Mangelware, wir schleichen uns vorsichtig durch die Pampa, versuchen entfernte Gegner mit Hilfsmitteln wie Fernglas, Nachtsichtgerät oder Zielvisier auszumachen und pirschen uns langsam heran. Weit kommen wir aber meist nicht, die gegnerischen Soldaten scheinen Adleraugen zu haben und treffen selbst auf große Entfernung präzise.
Bevor die eigentliche Mission beginnt, steht das obligatorische Briefing auf dem Plan, welches uns über das Auftragsziel in Kenntnis setzt und über die Hintergründe informiert. Neben dem entsprechenden Zielgebiet auf der Karte werden alles Primär- und Sekundärziele aufgelistet und auch unser Squad samt Bewaffnung kann begutachtet werden. Leider ist es nicht möglich, selbst Einfluss auf die Ausrüstung oder Armierung unserer Soldaten zu nehmen. Zwar ist letztere bei den meisten Aufträgen unterschiedlich. Dennoch wäre es interessanter und taktisch klüger gewesen, die Möglichkeit einzubinden, unser Team selbst auszurüsten. Die insgesamt 11 Missionen die uns Operation Flashpoint 2: Dragon Rising in der Solo-Kampagne bietet sind zwar umfangreich, aber keinesfalls sonderlich abwechslungsreich ausgefallen. Das Ziel besteht meist darin möglichst ungesehen einen bestimmten Punkt auf der weitläufigen Karte zu erreichen, alle Gegner, die in der Umgebung verteilt sind, auszuschalten und ein Gebäude zu zerstören bzw. zu sichern.
Um größere Entfernungen zu überbrücken, bieten sich Fahrzeuge an, die in der Spielwelt verteilt sind. Über den gesamten Spielverlauf gesehen werden diese jedoch erschreckend rar genutzt. So gibt es zum Beispiel nur eine Mission in der wir die Möglichkeit bekommen am Steuer eines Helikopters Platz zu nehmen. Skira selbst lädt auch nicht wirklich zu umfangreichen Patrouillengängen ein! Zwar ist die Größe der Insel beeindruckend, abseits der Aufträge ist selbige aber trist gestaltet und bietet nichts, was ausufernde Erkundungstouren rechtfertigen würde. Zur Orientierung dient eine Übersichtskarte welche neben der Position bereits lokalisierter Feinde auch das Zielgebiet und sonstige relevante Details wie Gebäude oder Fahrzeuge zeigt.
Wer ein durchgestyltes Grafik-Feuerwerk im Sinne von Modern Warfare erwartet wird mit Sicherheit nicht glücklich werden. Das gilt sowohl für die optische, als auch für die soundtechnische Umsetzung des Titels! Die meisten der insgesamt knapp 70 Schießprügel klingen etwas drucklos und den Detonationen fehlt es merklich an Pepp. Natürlich sollte man nicht vergessen dass es sich bei Operation Flashpoint 2 um eine Taktik-Simulation handelt und sich das Kriegsgeschehen in Wirklichkeit auch nicht anhört wie in einem Hollywood-Blockbuster. Dennoch wäre etwas mehr Bumms nett gewesen. An der Hintergrundmusik und der Vertonung von Freund und Feind gibt es dagegen nichts auszusetzen, die Konversationen sind militärisch kurz gehalten und beschränken sich auf das Bestätigen von Befehlen oder missionsrelevante Informationen. Obwohl die Musik im Hauptmenü vor allem anfangs etwas gewöhnungsbedürftig erscheint, wartet das Spiel selbst mit wenigen, aber treibenden Beats auf die das Geschehen auf dem Bildschirm passend unterlegen.
Operation Flashpoint 2: Dragon Rising im Test


Nach wie vor erfreut sich das »Operation Flashpoint«-Franchise bei Taktik-Fans größter Beliebtheit! Grund genug für Publisher Codemasters einen neuen Ableger der Reihe auf den Markt zu bringen und mit Operation Flashpoint 2: Dragon Rising unter Beweis zu stellen, dass das taktische Spielprinzip auch auf den Konsolen funktioniert. Mission erfolgreich?! Lest selbst…
Harry meint:
Positiv
- Hoher Grad an Realismus
- Gute Spielbarkeit
Negativ
- Kaum Story & Keine Zwischensequenzen
- Nervige Zeitlimits & KI-Aussetzer
- Enormes Frustpotential
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von Civilisation:
Harry hat damals das Taktikspiel für uns getestet. Operation Flashpoint 2: Dragon Rising Nach wie vor erfreut sich das »Operation Flashpoint«-Franchise bei Taktik-Fans größter Beliebtheit! Grund genug für Publisher Codemasters einen neuen Ableger der Reihe auf den Markt zu...
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von Patmaster:
Also der Vergleich zur Ballerei ArmA hinkt ein wenig. Bereits OP:FL Dragon Rising legte in seiner Missionsstruktur eher wert auf das leise und unerkannte Vorgehen, also kam es sehr selten zu Massenschlachten, bzw. eigentlich gar nicht. Ich freu mich auf das neue OP:FL und werde mich wieder herzlich...
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von OnDaRoXx:
Das Video ist der Hammer. Das nenn ich mal mittendrin-Gefühl. Allerdings wird man da 10 Xbox'en brauchen um das einigermaßen flüssig zu simulieren ...
Ich hatte mir mehr erwartet! Operation Flashpoint 2: Dragon Rising ist kein schlechtes Spiel, trotzdem bleibt nach einigen Stunden auf Skira ein fader Nachgeschmack. Abgesehen vom verhältnismäßig hohen Frustfaktor, nervigen Zeitlimits und diversen KI-Aussetzern während der Missionen sind es vor allem störende Kleinigkeiten. Warum können wir unsere Soldaten nicht selbst ausrüsten, wieso gestalten sich alle Aufträge nahezu identisch und aus welchem Grund sind sie ohne Zwischensequenzen oder sonstige Story-Häppchen aneinandergereiht?! An Präsentation und Spielbarkeit gibt es nicht viel zu meckern, mehr als gehobenes Mittelmaß bekommen wir aber nicht geboten. Vom Multiplayermodus solltet ihr mit Ausnahme der gelungenen Online-Koop-Kampagne ebenfalls nicht viel erwarten, da vor allem der Umfang äußerst spärlich ausgefallen ist. Für Fans taktischer Kriegssimulationen ist Operation Flashpoint 2: Dragon Rising dennoch empfehlenswert und sorgt dank realistischer Bedingungen und einem knackigen Schwierigkeitsgrad für eine anspruchsvolle Spielerfahrung.