Mario, das Multitalent Seite 2

Mario_das_Multitalent_9Schon öfters ging Nintendo in der Vergangenheit Kooperationen mit anderen Firmen ein, bei denen sie ihr Firmenmasskotchen in unterschiedliche Hände legten. Die wohl interessanteste Zusammenarbeit entstand mit den Machern von Final Fantasy. Gemeinsam arbeiteten beide Unternehmen an einem ambitionierten Projekt. Herausgekommen ist eines der höchstgepriesenen Rollenspiele der 16 Bit-Generation. Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars war ein waschechtes Rollenspiel mit allen Mario-Charaktern, einer phänomenalen Grafik und wurde von der Weltpresse aufgrund seines guten Humors gepriesen.

Doch wie so oft mussten wir Europäer auf diese RPG-Perle verzichten, weil Nintendo keine Anstalten machte, das Spiel für den europäischen Markt zu veröffentlichen. Importfans griffen sowieso zu und selbst die hohen Kosten konnten sie nicht abschrecken. Der Segen kam 12 Jahre später doch noch, als Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars, für die Virtual Console auch endlich für alle anderen Spielern zugänglich gemacht wurde. Als Sammlerstück ist das Game heute immer noch ziemlich beliebt. Und das kommt nicht von ungefähr. Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars sollte das letzte Sqauresoft-Spiel sein, was für eine Nintendokonsole erscheint. Nach dem Bruch beider Firmen erschien
 Final Fantasy exklusive für Sonys Playstation.

Mario_das_Multitalent_10Erst Jahre Später arbeiteten die zwei Betriebe für neue Projekte zusammenarbeiten. So kamen sowohl die Sportkompilationen Mario Sports Mix (Nintendo Wii) und Mario Slam Basketball (Nintendo DS) unter der Federführung von Sqaure-Enix. Beide Games wiesen erneut die typischen Mario-Sport-Charakteristiken auf. Leichtes Gameplay, bunte Grafik und einen starken Fokus auf Mehrspielerduelle. Eine andere Kooperation der Superlative bahnte sich zwischen Nintendo und Sega an.

Passend zu den Olympischen Sommerspielen 2008 in Beiing kam eine Sportspielsammlung, in der die zwei Firmenmasskotchen gegeneinander antreten sollten. Ein Raunen ging durch die Reihen der Fanboys. War so eine Zusammenarbeit in Zeiten des 16 Bit-Krieges noch undenkbar legten beide Firmen mit diesem Spiel offiziell ihre Rivalitäten beiseite. Dieser Partnerschaft folgten noch weitere Spiele. Hierbei fanden Mario & Sonic bei den Olympischen Winterspielen und Mario & Sonic bei den Olympischen Sommerspielen London 2012 in beiden Fangruppen großen Anklang.

Mario_das_Multitalent_11Die nächste Spielserie sollte Mario in einem ganz neuen Licht präsentieren. Weg vom freundlichen Prinzessinnenretter, hin zum Prügelknaben, der sich nicht scheut, seinem Gegenüber eins überzubraten. Herausgekommen ist ein Prügelspiel, das sich nicht hinter Spielen wie Street Fighter II einreihen musste. Waren diese Sorte Beat‘n Ups mehr auf das Neutralisieren des feindlichen Lebensbalkens durch Combos und Spezialmanöver ausgerichtet, stellt  Super Smash Bros. mehr Fokus auf den Spaßfaktor beim Prügeln.

Aus 12 wählbaren Nintendoprotagonisten wählte der Spieler seinen Liebling um dann andere Nintendostars wie Link oder Samus Aran von einer Plattform zu schupsen. Hierzu bediente sich jeder der Fighter einer Movepalette die charaktertypisch für sie waren. Doch erst der Vier-Spielermodus rockte das Nintendo64. Der Nachfolger setze in Sachen Umfang und Technik auf dem Nintendo Gamecube sein Markenzeichen während Super Smash Bros. Brawl für Nintendos Wii mit einem Onlinemodus sowie ausgefeilten Einzelspielermodus punktete. Beim letztgenannten Spiel hatte sogar Sonic the Hedgehog als freispielbarer Kämpfer einen kurzen Gastauftritt.

Mario_das_Multitalent_12Im nächsten Videospiel mit Mario geht es musikalischer zu. Während sich Playstation 2-Besitzer in vollen Zügen über eine große Ansammlung von Musikspielen für ihre Tanzmatte freuten, wurde der Nintendo Gamecube hier nur stiefmütterlich behandelt. Das änderte sich recht schnell mit einem Fanservice der Extraklasse. Dancing Stage Mario Mix nahm das schweißtreibende Spielprinzip von Dancing Stage, verzierte es mit Nintendosongs und setzte Mario als begabten Tänzer in die Mitte. Fertig ist der Partyspaß, für den eine Tanzmatte natürlich Voraussetzung war.

Ein anderer Partygarant für lustige Abende mit Freunden versteckt sich hinter Mario Party, welches es in seiner vierzehnjährigen Laufbahn auf neun Ableger und zwei Spin Offs brachte. Im Fokus der Partyspiele stand ein Brettspiel, auf dem Nintendocharaktere umherwanderten, um in Minispielen aufeinanderzutreffen. Hierbei wurde viel Wert darauf gelegt, dass die Mikrogames leicht und verständlich waren und zudem auch Nichtspielern viel Spaß machen sollten. Im Laufe der Serie wurden viele neue Spielmodis und Charakter eingeführt, sowie eine Mikrofonunterstützung für Mario Party 6 und dessen Nachfolger.

Mario_das_Multitalent_13In den vielen Beispielen, die ich jetzt nach vorne brachte, war die Titelfigur Mario eigentlich immer ein Garant, dass ein Spiel erfolgreich sein musste. Schaut man zurück in die Vergangenheit, gab es auch einige schwarze Schafe. Als Synonym hierfür steht Hotel Mario an vorderster Front. Eine Kooperation zwischen Nintendo und dem niederländischen Elektrokonzern Philips diente hier als Grundpfeiler. Das japanische Traditionsunternehmen plante ein CD-Rom-Laufwerk für das Super Nintendo. Während der Deal mit Sony platzte, war Philips hierbei der Sieger.

Als Gegenleistung vergab Nintendo Lizenzen von Nintendocharakter für das damalige Multimediagerät CDi. So entstanden drei unterirdische The Legend of Zelda-Spiele und eben Hotel Mario. Hier wird die Prinzessin abermals von Bowser entführt und in einem Hotel-Resort versteckt. Die beiden Mario-Brüder müssen sie somit retten. Im Gameplay artet das in ein stupides Türenschließen und Gegnern ausweichen aus. Zurecht wurde dieses Stück Software von der Presse gekreuzigt. Hierbei möchte ich darauf hinweisen das während des Produktionsverlaufes Nintendo keinen Einfluss hatte. Die Entwicklung entstand bei der Firma Fantasy Factory.

Mario_das_Multitalent_14Andere Beispiele von Lizenzverwurschtlung sind Mario‘s Time Machine und Mario is Missing. Hier erging es nach dem gleichen Prinzip. Nintendo vergab Lizenzen für ihr Maskottchen und so erwachten einige Lernspiele für Super Nintendo, Nintendo Entertainment System, PC und Macintosh. Spielerisch war hier nicht viel zu finden. Vielmehr waren diese Lernspiele darauf ausgelegt dem Spieler etwas beizubringen.

Doch die Mario-typische Präsentation konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass beide Titel extrem langweilig und spielerisch belanglos waren. Zudem gab es noch andere Games in diesem Format wie Mario Teaches Typing oder Marios Early Years! Fun with Letters. Vom letztgenannten Titel erschienen noch zwei Nachfolger, die alle die SNES-Mouse unterstützten.

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