Resident Evil: Revelations 2 im Test

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Als Resident Evil: Revelations erschien, keimte in den altgedienten Fans wieder Hoffnung auf: Nachdem Teil 5 und zuletzt auch Teil 6 Fans der ersten Stunde durch viele Trial-and-Error-Passagen und zu actionlastiger Präsentation schwer enttäuschte, machte es der Revelations-Ableger besser. Zwar kein Herrenhaus, aber ein Schiff im Ozean war der passende Schauplatz für ein düsteres Geheimnis. Vor kurzem erschien der Nachfolger, der zuerst in Episodenform als Download, jetzt aber als Gesamtpaket auf Disc erhältlich ist.

Resident-Evil-Revelations-2-04Es ist zudem ein Aufeinandertreffen alter Bekannter geworden. Wir schlüpfen in die Rolle von Claire Redfield, die damals in Resident Evil 2 ihr Debüt gab und an der Seite von Leon S. Kennedy versuchte, dem Schrecken von Raccoon City zu entfliehen und dabei noch ihren Bruder zu helfen. Seitdem hat sich in all den Jahren vieles getan, denn wie wir in Teil 5 gelernt haben, ist Chris bei der BSAA und auch Claire hat sich für den Kampf gegen die Biowaffen entschieden, wenn auch auf andere Art. Sie arbeitet für TerraSave, eine Organisation, die sich der Hilfe der Menschen verschrieben hat, die seit der Zerstörung von Terragrigia einen herben Rückschlag erlitten haben.

Bei einem Bankett wird sie zusammen mit Moira Burton, der Tochter Barry Burtons, von unbekannten Soldaten entführt und auf eine einsame Insel verschleppt. Nach erster Orientierung scheint das Eiland verlassen, doch da wir die Serie kennen, wissen wir, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Auffällig ist, dass beide ein leuchtendes Armband tragen, das im weiteren Verlauf von schrecklicher Bedeutung sein soll. Parallel dazu sucht Barry nach seiner Tochter Moira, die er auf einer Insel vermutet. Begleitet wird er von Natalia, einem kleinen Mädchen, das er kurz zuvor gerettet hat. Die Geschichte selbst wird wie schon im Vorgänger in Episodenform erzählt. Jede der fünf Episoden ist dabei in zwei Parts unterteilt. Der eine wird mit Claire und Moira gespielt, der andere mit Barry und der kleinen Natalia.

Resident-Evil-Revelations-2-07Capcom hatte im Vorfeld bereits angekündigt, dass sich die Revelations-Reihe deutlich mehr an den Beginn der Serie anlehnen und doch eine neue Geschichte erzählen soll. Diese ist, so muss ich zugeben, gegen Ende hin leicht zu durchschauen, wird aber dennoch solide erzählt und hält den Spieler bei der Stange. Auch die Rückblenden zum Ende und Beginn jeder Episode erinnern an klassische Fernsehserien und hinterlassen einen guten Eindruck. Besonders gut hat mir gefallen, dass sich die einzelnen Parts der Episoden völlig unterschiedlich spielen.

Mit Claire haben wir ein Resident Evil 4-ähnliches Szenario, heißt also, dass sie der maßgebliche Part ist, der sich vorsichtig durch die Gänge tastet und von Moira unterstützt wird. Die Tochter Barrys hat Vorbehalte gegen Schusswaffen, sodass sie sich auf das Ausleuchten der Gänge mittels Taschenlampe beschränkt. Allerdings kann sie in Kampfsituationen Feinde mit dieser Blenden, sodass man als Claire einen Nahkampfangriff durchführen und mit einem Messerhieb nachsetzen kann. Bei dieser Taktik wurde ich sehr an das Vorgehen in Teil 4 erinnert, mit dem man ordentlich Munition sparen kann, welche ohnehin nur sehr spärlich gesät ist. Zusätzlich hat Moira ein Brecheisen im Gepäck, mit dem sie Türen und Kisten mit wertvollen Extras aufbrechen kann. Zur Not verwendet sie es auch als Waffe, falls wir von einem Feind angefallen werden.

Resident-Evil-Revelations-2-03In der Rolle von Barry hingegen präsentiert sich ein ganz anderes Bild. Er selbst ist schwer bewaffnet, sowohl mit seiner Magnum, als auch mit Sturmgewehr und Pistole. Allerdings bietet sich durch Natalia ein anderer Weg an: Sie hat aus unerfindlichen Gründen die Gabe, die Präsenz von naheliegenden Feinden wahrzunehmen, wenn sie sich konzentriert. In der Praxis heißt das, sobald man mit Natalia in die Hocke geht, nimmt sie andere Lebewesen als Schemen selbst hinter Mauern war. Zudem erkennt man auch, ob sie einen entdeckt haben oder nicht. So ist dieser Teil deutlich stealthlastiger und kann bei richtigem Vorgehen einiges an Munition, Kräuter und auch Nerven sparen.

Das unterschiedliche Pacing der beiden Parts hält das Spielgeschehen frisch und vielfältig, da im ersten Teil in den verschiedenen Kapiteln zwar die Charaktere wechseln, das Gameplay abgesehen von der Bewaffnung aber ziemlich gleich bleibt. Allgemein ist das Spiel im ersten Durchgang selbst auf Schwierigkeit Normal durchaus fordernd und erwartet kluges Vorgehen von euch, da man sonst recht schnell ohne Vorräte dasteht. Jede Episode hat jedoch gewisse Vorgaben, die man erfüllen kann, um Punkte zu bekommen, mit denen man verschiedene Fähigkeiten freischalten kann. Diese sind dann immer aktiv und erleichtern oft das Leben in der unwirtlichen Umgebung. Kaufen kann man diese immer nach Abschluss einer ganzen Episode.

Resident-Evil-Revelations-2-13Die Kampagne ist auch wieder vollständig zu zweit spielbar, allerdings nur offline. Auch der beliebte Raidmodus hat im zweiten Teil wieder ins Spiel gefunden, bei dem man in einem festen Areal nacheinander anstürmende Feinde möglichst effizient erledigen muss. Munition ist wie immer rar und kann nur durch die wenigen umliegenden Kisten spärlich aufgefüllt werden. Manche Karten können mit bis zu drei Mitspielern gespielt werden, was natürlich besonders Laune macht. Zusätzlich gibt es tägliche Herausforderungen für Extrapunkte, mit denen man weitere Charaktere, Waffen und Eigenschaften freischalten kann. Auch sonst gibt es in Revelations viel freizuschalten und das meiste werdet ihr im ersten Durchgang gar nicht finden, sodass  das Spiel einen ordentlichen Wiederspielwert bietet.

Technisch gesehen wirkt das Spiel zwar nicht mehr wie eine nur hochskalierte 3DS-Version, jedoch sah die von mir getestete PlayStation 4-Fassung nur wie eine spärlich aufgehübschte Last-Gen-Version aus. Für mich persönlich nicht tragisch, Grafikfetischisten dürften bei manch grober Textur wohl ihre Nase rümpfen. Großes Lob hingegen für die Soundkulisse, die sowohl in hektischen und in ruhigen Passagen diese herrlich düstere Stimmung perfekt transportiert.




Michael meint:

Michael

Resident Evil: Revelations 2 macht genau dort weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Man gönnt sich zwar den ein oder anderen Kniff im Gameplay, was dem Spiel aber durchaus zuträglich ist. Insgesamt ist der Titel nicht ganz so abgefahren von der Erzählung wie ein The Evil Within, jedoch für mich persönlich deutlich angenehmer zu spielen, weil man nicht permanent gefrustet wird. Wer also den Vorgänger gemocht hat, wird sich auch hier schnell heimisch finden. Serienfans, die das Gameplay der ersten Teile mochten, werden aber auch hier nicht vollends glücklich werden.

Positiv

  • stimmungsvolle Atmosphäre
  • Coop-Modus für zwei Spieler, Raidmodus sogar zu viert
  • viele freispielbare Extras

Negativ

  • teils grobe Texturen
  • Current-Gen-Fassung grafisch eher auf Last-Gen-Niveau
Userwertung
7.4 15 Stimmen
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Forum
  • von khaos:

    Na schöner Mist. Danke für die Bestätigung. Also ob man nicht zwei Module in eine Hülle packen könnte... ...

  • von Smart86:

    nach meinem Kenntnisstand (ich hätte mir die Spiele ansonsten importiert) ist auch in Japan nur Teil 1 auf Karte und Teil 2 muss geladen werden. Bei Megaman gabs ja später noch ne Neuauflage im Schuber, wo jeder Teil auf Karte enthalten war. Bei Resident Evil ist das aber nicht passiert (obwohl...

  • von lumpi3:

    nur Teil 1 ist auf Modul egal welche länderfassung. Es passen beide zusammen eh nicht auf ein Modul da Teil 2 allein über 20gb hat

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Resident Evil: Revelations 2 Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2015-03-20
Vermarkter Capcom
Wertung 8.1
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