Dogos im Test

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Flügellahmer Verwandter des Dodos aufgetaucht!

Dogos_neXGam_11Die Welt der Spiele entwickelt sich kontinuierlich weiter. Damit meine ich nicht nur die technische Seite, sondern auch die Spielgewohnheiten, die Vorlieben von uns Gamern.
 
Wer bereits in den 80ern und 90ern zur Zockerfraktion zählte, versteht, was ich meine. Damals dominierten Shoot em ups (Shmups) und Jump n Runs Konsolen und Heimcomputer, heute sind es Egoshooter und Open World Games.  Betrachtet man es aus der Ferne kann man also sagen: Genres kommen und gehen.
 
Gefühlt erschien damals alle paar Wochen ein neues Shmup. Heute darf man sich schon freuen, wenn innerhalb eines Jahres ein oder zwei Titel dieser Art erscheinen.  Doch auch hier hilft hin und wieder ein Blick in die Indiebibliothek. Denn dort gibt es wiederholt Spiele dieser Kategorie.
 
Dogos ist einer der neuesten Zugänge. Beim Betrachten von Bildern zum Game könnte der geneigte Shmup Fan frohlocken, deutet doch alles auf einen waschechten Raiden Klon hin. Allerdings nimmt einem bereits die Beschreibung zum Spiel ein wenig den Wind aus den Flügeln. Schließlich reden die Macher dort von einem "Open World Shmup" welches das Genre quasi revolutionieren würde. Abgesehen davon, dass es bereits Spiele dieser Art gibt (Beispiel RENEGADE OPS), sollte es evtl. in der Tat das sein, was unser heißgeliebtes, aber in die Jahre gekommenes Genre weiter bringt? Immerhin starteten die Shmups ihre Karriere als starre Ballereien ala Space Invaders bevor Defender, Scrambel und Co. das Scrolling hinzufügten und so das erschufen, was wir heute allgemein hin als Shmup verstehen.
 
Dogos_neXGam_4Frohen Mutes wurde also das Spiel gestartet und bot, nach einer recht langen Ladezeit, ein passables Bild. Klare Grafiken, netter Soundtrack und ein Waffenmenü. Nicht nur das, freischaltbare Skins für unser Schiff gibt es ebenfalls! Also ab ins Spiel, wieder begleitet vom netten Score. In schicker Optik steuern wir das Schiff sogleich durch einen engen Canyon (nicht an die Seiten krachen!) bis wir in der "Open World" ankommen. Hier geht es gemächlicher zu, unser Schiff ist langsamer, Gegner tauchen nur sporadisch auf und aus völlig unerfindlichen Gründen sind Berührungen mit Felsen und Co. schlagartig nicht mehr tödlich. Gut, ist ja nur der Einstieg. Doch recht schnell wird klar: die "Open World" ist gar nicht so "open". Zwar können wir nach Belieben hin und her fliegen. Da wir aber meist durch enge Schluchten fliegen und an bestimmten Stellen feindliche Installationen vernichten müssen ist es mit der freien Bewegung nicht weit her. Zudem sind die Areale nicht allzu groß, dennoch ist man froh über die zuschaltbare Levelkarte.
 
Nach dem gemächlichen ersten Level hat man dann auch die Steuerung verinnerlich und freut sich über die ersten Waffenupgrades. Also los in den zweiten Level, schließlich sollte die Ballerei jetzt richtig losgehen. Nach einem kurzen, eher unmotiviert vorgetragenen Storyfetzen befinden wir uns schon am Start des zweiten Stages. Erneut steuern wir unser Schiff durch einen schnell scrollenden Canyon (und wundern uns, warum wir jetzt bei Berührung der Wände wieder das Zeitliche segnen) bevor wir dann erneut im gemächlichen "open World" Bereich eintreffen. Es erwarten uns, überwiegend, die gleichen Gegner wie zu Beginn des Spiels.
 
Feindaufkommen und Formation wurden praktischerweise, ebenso wie die Musikuntermalung, beibehalten. So ballern wir uns also, ohne hervorstechende Highlights oder nennenswerte Neuerungen, wieder bis zum Levelende. Nach Abschluss gibt es ein weiteres Waffenupgrade und einen unmotiviert vorgetragenen Storyfetzen, bevor wir den dritten Level starten. Hier bietet sich, man ahnt es schon, ein ähnliches Bild wie in den Leveln zuvor. Gleiche Gegner, gleiche Musik, aber immerhin eine andere Hintergrundgrafik. Wer nun hofft, es würde sich im weiteren Spielverlauf ändern, der irrt. Die Action bleibt gemächlich, die Musik langweilt, ab und zu ändert sich der Hintergrund, technische Highlights gibt es nicht. Und am Ende können wir sicher sein: es gibt ein Waffenupgrade! 
 
Dogos_neXGam_9Tatsächlich gibt es hier und da auch Spezialwaffen wie z.B. Zielsuchraketen und  größere Endbosse. Sind diese in vielen Games ein Highlight, so reihen sie sich hier schön in den Reigen der Langeweile ein. Langsam "zuckelt" das gegnerische Schiff über den Bildschirm, verträgt viel zu viele Treffer und teilt 08/15 Formationen an eigenen Bullets aus. Eine Energieleiste, anhand derer man erkennen könnte, wie lange dieser elendige Fight noch dauert, sucht man vergebens. Das ganze zieht sich über 14 Welten hin (zumindest gehe ich davon aus, denn um ehrlich zu sein habe ich das Spiel nicht bis zum Ende durchgestanden).
 
So bleibt am Ende der verschwendeten Zeit nur eines zu sagen: Dogos sieht auf den ersten Blick schick aus, hält aber nicht einmal ansatzweise, was es verspricht. Es ist in erster Linie eines: tot sterbenslangweilig.



Götz meint:

Götz

Die Voraussetzungen für Dogos standen gut. Ein unterrepräsentiertes Genre und offensichtlich talentierte Grafiker. Schade, dass diese allerdings auf miese Leveldesigner, Komponisten und Storyschreiber gestoßen sind. Evlt. hat man sich mit dem Open World Design schlicht übernommen und wusste am Ende nicht wie man die Welt füllen soll. 
 
Zwar wäre das Ganze in dieser Form auch als geradliniges Shmup kein Highlight, aber dennoch besser spielbar geworden. 
 
Wer schnelle Action mit freier Bewegung will greift zu ähnlichen Games wie zB. Renegade Ops oder ebenfalls Geometry Wars.  Mit einem actionreichen Shmup hat Dogos so viel gemein wie Fast Food mit dem Essen eines 5 Sterne Restaurants.

Positiv

  • nette Grafik....in Standbildern
  • 14 Welten

Negativ

  • keine Abwechslung
  • 14 Welten Langeweile!
  • einschläfernde Musikuntermalung
Userwertung
3 1 Stimmen
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Dogos Daten
Genre Shoot’em’up
Spieleranzahl -
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2016-09-07
Vermarkter -
Wertung 3
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