Burn Cycle im Test

Mit diesen Worten beginnt das CD-i Abenteuer Burn Cycle. Und geht direkt in die Vollen. Ihr schlüpft dabei in die Rolle von Sol Cutter, einem "Datendieb" in dieser düsteren, technisierten Zukunftswelt. Und ähnlich wie Held Johnny des Kinofilms "Vernetzt - Johnny Mnemonic" speichert auch Sol die Daten in seinem Gehirn ab. Gerade eben hattet ihr euch in das Labor von Softech eingeschlichen um einen Auftrag zu erledigen, da geht etwas schief. Ein Virus gelangt in euer Gehirn - das "Burn Cycle" Virus. Es überschreibt sämtliche Erinnerungen und ersetzt diese durch den Virus, bis am Ende nichts mehr vom menschlichen Hirn übrig bleibt.

Da gilt es natürlich schnell zu handeln. Nur noch 2 Stunden Echtzeit (!) bleiben Sol, ehe das Virus seine "Festplatte" vollständig verschlungen hat. Doch erstmal habt ihr andere Probleme - ihr wurdet entdeckt und müsst aus dem Gebäude fliehen. Auf der folgenden Flucht vor den Softech-Agenten wird dabei eure Partnerin Chris erschossen. Von nun an auf euch allein gestellt und unter Amnesie leidend, irrt ihr durch Bars und Discos der Cyberpunk-Welt um an die notwendigen Infos zu gelangen. In einem späteren Kapitel von Burn Cycle verlasst ihr sogar euren Körper und wandert durch den Cyberspace.

Burn Cycle wird ganz im besonderen die Spieler ansprechen, die sich für Science-Fiction und genauer gesagt dessen Subgenre Cyberpunk erwärmen können. Denn das Zukunftsbild von Burn Cycle alles andere als hell, im Grund genommen zählen gar nur drei Dinge: Rush (Drogen), Implantate (Leistungsverstärker) und Nigerianische Rand (Bargeld - hier bewiesen die Entwickler ihren Humor). Auch der Umgang der Bewohner untereinander ist wenig von Respekt geprägt, da geht auch schon öfter mal rau zu oder es fließt gar Blut. Auch wird selten ein Blatt vor den Mund genommen. Das die Welt von Burn Cycle dabei besonders von einem Film (dem legendären Blade Runner) geprägt ist, zeigt das Stadtbild - die Architekur ist sehr vergleichbar, überall künden große Werbetafeln von den neuesten Implantaten und irgendwie fühlt man sich sofort in die perfekte Endzeit-Atmosphäre hineingezogen.

Einen ganz beträchtlichen Anteil trägt daran die grafische Präsentation, denn die gehört mit zu dem Besten, was es so auf dem CD-i zu sehen gibt. Dabei wird übrigens nicht (!) einmal eine Digital Video Cartridge zum spielen benötigt. Abgerundet wird das Erlebnis von einem genialen Soundtrack, der dem Spiel auch nochmal als normale Audio-CD beiliegt und stark zur Atmosphäre beiträgt. Was das nervenzerfetzende Abenteuer ebenfalls verstärkt - ihr habt nur ein kümmerliches Leben, wie eben in der Realität auch. Jeder Schritt sollte daher wohlüberlegt sein und besonders nach schwierigen Actioneinlagen empfiehlt sich ein Speichern des Spielstandes.