Tom Clancy´s Splinter Cell im Test

Xbox
Wir schreiben das Jahr 2004. In Georgien herrschen starke politische Konflikte. Durch zahlreiche fragwürdige Taten macht der georgische Präsident Kombayn Nicoladzc in aller Welt auf sich aufmerksam. Mittendrin amerikanische Einheiten, die versuchen, den skrupellosen Machthaber zu stoppen. CIA Agentin Alison Madison war mit der Aufklärung einer Kommunikationskrise beauftragt, welche die frühere Sowjetrepublik Georgien heimsuchte. Urplötzlich bricht der Kontakt zu ihr ab. Die CIA entsendet einen weiteren Mitarbeiter in die georgische Hauptstadt Tiflis. Agent Blaustein hat den Auftrag, die verschwundene Agent Madison aufzufinden. Nachdem auch der Kontakt zu Blaustein 7 Tage nach dessen Eintreffen in Tiflis aus mysteriösen Gründen plötzlich abbricht, nimmt die CIA mit der National Security Agency – kurz NSA – Kontakt auf. Third Echelon, eine Untergruppe der NSA, entsendet nun ihren besten Mann um den Vorkommnissen in Georgien auf den Grund zu gehen. Doch das muss streng geheim über die Bühne laufen, denn offiziell existiert der Splinter Cell, Sam Fisher, nicht und seine Existenz muss auch weiterhin unerkannt bleiben. So wird Sam Fisher nach Georgien geschickt um die verschwundenen CIA Agenten Madison und Blaustein wieder zu finden und heraus zu kriegen, was in Georgien vor sich geht. Doch das ist erst der Anfang…



Ja, liebe neXGam User, endlich ist es soweit. Die UK-PAL Version des wohl am meisten erwarteten Xbox-Titels des Jahres liegt in der Redaktion und wird getestet. Doch lasst uns keine Zeit verlieren, sondern direkt zum Eigentlichen Anlass dieses Reviews kommen… Tom Clancys Splinter Cell für Xbox (Published von Ubi Soft).
Die Story von Splinter Cell ist – wie in der kurzen Einleitung oben zu lesen – sehr gut aufgesetzt worden. Kein Wunder – immerhin steckt niemand anders dahinter als der Meister des futuristischen Politkrimis – Tom Clancy. Doch soviel sei noch gesagt: die Suche nach Madison und Blaustein wird nicht das einzige Ziel sein. Zahlreiche Verstrickungen und unerwartete Wendungen lassen Sam Fisher immer wieder neue Aufträge bekommen, auch wenn er gerade glaubte bald wieder in Ruhe zuhause vor dem Fernseher sitzen zu können.



Bevor ihr ins eigentliche Spiel startet, müsst ihr eine Trainingsmission erfolgreich beenden. Denn Sam Fisher hat einiges auf dem Kasten und da muss schon ein wenig geübt werden, damit man im späteren Spiel z.B. in einer brenzligen Situation blitzschnell entscheiden kann und dann nicht auf die falschen Knöpfe drückt… denn das wäre fatal. So hat Fisher so ziemlich jede gymnastische Bewegung drauf, die man sich vorstellen kann (umso witziger ist dabei die Tatsache, dass er scheinbar nicht schwimmen kann). Im Trainingslevel wird euch also die – nicht immer ganz einfache – Steuerung dieser Moves etwas näher gebracht. Fisher kann z.B. springen, sich ducken, schleichen (stehend oder duckend), sich an Kanten entlang hangeln, an Rohren hinauf- bzw. hinunter klettern, Leitern erklimmen, sich an Wände anlehnen, um Wandecken spitzeln, Gegner in den Schwitzkasten nehmen, Gegner als lebendige Schutzschilder verwenden, usw.



Dabei sei noch einmal gesagt, dass eben genannte Moves nur die wichtigsten sind… und noch lange nicht alle. Eine dermaßen große Vielfalt gab es bisher noch nie in einem Videospiel. Wenn ihr z.B. einen Gegner in den Schwitzkasten nehmt (wenn ihr bewaffnet seid wird dem Gegner dann auch noch die Waffe an die Schläfe gedrückt), könnt ihr ihn – insofern er wichtige Informationen hat – ausfragen, bevor ihr ihn durch einen Schlag mit eurer Pistole in die Traumwelt schickt. Oder aber ihr benutzt einen General um ihn an einen Netzhautscanner zu halten, der eine Tür versperrt durch die ihr ohne die „Hilfe“ des Generals nicht gekommen wärt. Außerdem eignen sich solche „an sich genommenen“ Gegner gut als lebende Schutzschilde. Sobald ihr aber das Feuer eröffnet, werden andere Gegner nicht mehr zögern auf euch und ihren Kollegen zu schießen.



Wer braucht schon Treppen. Aufzüge sind viel interessanter.


Doch Fisher hat nicht nur eine riesen Anzahl an coolen Moves parat. Er ist außerdem mit dem neusten technischen Schnick Schnack ausgestattet. Schon bekannte und auch manch futuristischer Gegenstand findet so den Weg in Fishers Anzug. Hier wieder einige Beispiele: eine kleine Kamera, die an einem verbiegsamen Stab befestigt ist, erlaubt es euch unter Türen hindurch zu schauen. So könnt ihr, bevor ihr die Türe öffnet, erst abklären ob sich auch keine böse Überraschung in Form eines Gegners hinter jener befindet. Auch verschlossene Türen sind für Fisher kein Problem. Entweder ihr benutzt den „normalen“ Schloss-Knacker, oder aber ihr greift, z.B. wenns schnell gehen muss, zur chemischen Lösung, die das Schloss aus dem Weg ätzt. Fisher hat viele weitere Spielereien zur Verfügung, die sich von Mission zu Mission unterscheiden. Zum Standard-Outfit gehören aber die Waffen, wie seine schicke Pistole. Später kommen noch andere Waffen (z.B. halbautomatisches Gewehr) hinzu. So hat Fisher für jede noch so aussichtslos wirkende Situation das richtige in seinem Equipment.



Nichtsdestotrotz ist Splinter Cell kein Baller-Game… es ist sogar Kilometer davon entfernt. Das Töten von menschlichen Personen sollte die letzte in Erwägung gezogene Möglichkeit sein. Besser ist es da, sich leise anzuschleichen und den Gegner mit der Pistole K.O. zu schlagen. Außerdem habt ihr nur sehr wenig Munition zur Verfügung, daher würde die Baller-Methode eh nicht lange gut gehen. In manchen Missionen ist es euch sogar strikt untersagt, Menschen zu töten. Hier muss dann sehr konzentriert ans Werk gegangen werden, damit man die Leute, die einem im Weg stehen, sanft außer Gefecht setzen kann. Sowieso ist der Stealth-Gedanke das eigentliche Herz des Spiels. Werdet ihr von Gegnern gesichtet, wird Alarm ausgelöst. Und das hat zur Folge, dass alle in der näheren Umgebung positionierten Wachen euch suchen werden. Ein Mittel um so lange wie eben möglich versteckt zu bleiben, ist z.B. das Zerschießen von Lichtquellen. Denn da in Splinter Cell alles in Echtzeit berechnet wird, ist es kein Problem diverse Lichtquellen mit einer Kugel auszuschalten. Im Dunkeln seid ihr klar im Vorteil – immerhin wäre Sam Fisher kein Geheimagent wenn er kein Nachtsichtgerät dabei hätte… Habt ihr einen Gegner ausgeschaltet, ist es auch immer empfehlenswert, jenen in eine vollkommen dunkle Ecke zu verfrachten. Solltet ihr das nicht tun, werden pattroulierende Wachen den Niedergestreckten schnell bemerken und sofort Alarm auslösen – und Alarm ist nun wirklich das Letzte was ihr gebrauchen könnt.



So schleicht sich Sam Fisher durch die insgesamt 9 Level von Splinter Cell und wird im Laufe jener auf viele harte Aufgaben stoßen – denn eines sei gleich gesagt: Splinter Cell ist alles andere als einfach. Rare Munition und die oft zu weit auseinander liegenden Save Points lassen den Schwierigkeitsgrad auf ein hohes Niveau steigen. Für den Einen heißt das Herausforderung total… für den Anderen heißt es, einige Frustattacken in Kauf zu nehmen. Diese können z.B. aufkommen, wenn man sich gerade ganz leise und langsam an jemanden heran schleicht und dieser sich dann doch im letzten Moment umdreht, euch entdeckt und seine Kollegen herbei ruft. Wenn ihr Pech habt, liegt euer letzter Speicherpunkt schon einige Zeit zurück… Oder aber ihr seid kurz vor Missionsende aber eure Munition ist alle und ihr braucht aber unbedingt Munition um die Mission zu beenden. Da hilft nur noch die Mission neu zu starten und diesmal zu versuchen sparsamer zu sein. Besonders bei den längeren und anspruchsvolleren Missionen kann dies zu richtig mieser Laune führen. Doch wenn man dann die haarige Situation überstanden hat, ist man im Nachhinein richtig stolz und hat wieder richtig Lust weiter zu spielen.



Splinter Cell ist technisch gesehen ein absoluter Referenztitel, das ist ganz klar. Dermaßen wunderschöne und beeindruckende Grafik (dazu noch flüssig und bis auf ein paar Clipping Fehler wirklich perfekt) gab es nie zuvor. Da haben die Jungs von Ubi Soft Montreal wirklich ganze Arbeit geleistet. Durch die in Echtzeit berechnete Grafik werden Licht- und Schatten Effekte möglich, von denen man bisher in Videospielen nicht zu träumen gewagt hätte. Zudem sind fast alle Lichtquellen deaktivierbar, wodurch die Umgebung direkt dunkel wird. Einfach faszinierend. Die Schatten sind auch sehr gut rüber gebracht: so könnt ihr oft schon anhand von Schatten die Situation hinter der nächsten Ecke abschätzen.



Auch die Steuerung kann überzeugen: obwohl Sam Fisher so viele Moves auf Lager hat, scheint die Steuerung absolut nicht überladen. Mit dem linken Ministick bewegt ihr Sam (umso stärker ihr in eine Richtung drückt, umso schneller geht bzw. rennt er). Mit dem rechten Ministick könnt ihr die Kamera frei bewegen (was oft nötig ist). Der B Button ist zum ducken da. Drückt ihn und bewegt dann den rechten Ministick, schleicht Sam so richtig schön unauffällig durch die Gänge. Wenn ihr an irgendeinem Gegenstand seid, mit dem ihr interagieren könnt, erscheint oben rechts in der Ecke eine kleine Box, in der geschrieben steht was ihr nun machen könnt. Diese Aktion führt ihr dann über den A Knopf aus. Stehen mehrere Aktionen zur Wahl, müsst ihr erst mit dem digitalen Steuerkreuz auswählen was ihr machen wollt. Über den Y Knopf springt ihr – diverse Kombinationen bringen dann Specials wie einen Wandsprung oder den Spagat in der Höhe zwischen zwei Wänden auf den Bildschirm. Über den X Knopf „aktiviert“ ihr eure Waffe, die ihr bei aktiviertem Zustand über den rechten Trigger abfeuert. Über den Black-Button eröffnet ihr euer Inventar in der linken unteren Ecke. Hier könnt ihr dann einen Gegenstand eurer Wahl aussuchen. Über den White Button schmiedet ihr euch an eine Wand. Seid ihr nah an der Wand so könnt ihr an ihr entlang schleichen und an einer Ecke auch um diese herum schauen. Doch bitte nicht zu auffällig, sonst werdet ihr entdeckt. Über den Startknopf geratet ihr in euer „Opset“. Das ist die Verwaltungsstation für alle Informationen. Hier könnt ihr z.B. eure aktuellen Missionsziele einsehen oder diverse andere Informationen, sowie Karten, Photos oder Data Sticks aus diversen Computern begutachten.



Als zusätzliches Schmankerl hat Ubi Soft übrigens viel Zusatzmaterial auf die Splinter Cell DVD gepackt. So könnt ihr zahlreiche Making of Videos zu Splinter Cell anschauen, in denen alle einzelnen Entwicklungsstufen erläutert werden. An diesem tollen Bonus Paket sollten sich andere Publisher ein Vorbild nehmen!

Grafik:
Wow… ganz klar: Splinter Cell setzt neue Maßstäbe was die Grafik anbelangt. Derartige Licht- und Schattenspielereien hat man bisher nie in einem Videospiel gesehen. Außerdem läuft alles flüssig. Da übersieht man auch gerne mal die hin und wieder auftretenden Clipping Fehler. Wers nicht selber miterlebt hat, wird es nicht glauben. Dadurch dass die wahnsinnige Grafik einem auch beim Spiel hilft (ausschaltbare Lichtquellen, usw.), gibts hier die absolute Maximum-Note !

Sound:
Auch was den Sound anbelangt kann Splinter Cell vollkommen überzeugen. Atmosphärische Musikstücke begleiten euch durch das ganze Spiel. Wird die Situation brenzlig, spiegelt sich das auch sofort in der Musik wieder. Außerdem hat Splinter Cell eine sehr gute Sprachausgabe. Der Test stammt allerdings von der englisch sprachigen PAL Version. In dieser englischsprachigen Version leiht US-Schauspieler Michael Ironside seine Stimme für Sam Fisher. Jener ist aus Filmen wie Starship Troopers, Top Gun und auch aus der TV Serie V- die ausserirdischen Besucher bekannt. Allerdings wurde für die deutsch sprachige Version die Synchronstimme von Nicholas Cage für Sam Fisher ausgesucht. Das verspricht eine super deutsche Synchronisation. Mehr zur deutschen Synchro gibts von Kollege Christian. Die ausländischen Gegner reden außerdem mit einem sehr witzigen Akzent – einfach super!

Gregory meint:

Gregory

Das ganze „Gehype“ um Splinter Cell war nicht umsonst. Hier kommt der absolute Knaller des Jahres. Dieses Spiel setzt sowohl technisch als auch spielerisch neue Maßstäbe. Gewaltige Grafik, bombastischer Sound, eine super beklemmende Atmosphäre und ein einzigartig gutes Gameplay machen Splinter Cell zum absoluten Must-Have Titel für jeden Xbox Besitzer. Und für die, die sich mit Microsofts Kiste noch nicht anfreunden konnten, wird Splinter Cell zum Kaufgrund! Wer dieses Spiel verpasst, ist selber Schuld.

Positiv

  • Technisch und spielerisch neue Maßstäbe
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Forum
  • von Mistercinema:

    So sieht es aus. Zur Einfachheit hier einmal das Suchergebnis nach "eröffneten Threads" zu der Spielereihe: nexgam.de/forum/search.php?searchid=584888 M.C....

  • von Trunks:

    Ich mach hier mal zu, da ich effektiv auch nicht den eigentlich Sinn dieses Topic's sehe. Aber hier wäre beispielsweise ein Topic zu einem aktuellen Splinter Cell Spiel: Splinter Cell: Double Agent Thread...

  • von OnDaRoXx:

    oh man, das häuft sich jetzt aber. Wo kommen die auf einmal alle her?

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Tom Clancy´s Splinter Cell Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit PAL Release: 28.11.2002
Vermarkter Ubisoft
Wertung 9.3
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