Wir befinden uns also in einem der klassischsten Science Fiction Szenarien, wie wir es schon tausend Mal im Kino oder in anderen Videospielen durchlebten. Das traurige daran ist, dass sämtliche Ereignisse in der Story von Advent Rising für jeden, der solche Filme sah oder ähnliche Spiele spielte, absolut vorhersehbar sind. Enttäuschend vor allem, da das Script von Orson Scott Card (Ender Saga) mitgeschrieben wurde. Hinzu kommt, dass die Geschichte lausig erzählt wird und kaum Raum für die weitere Entwicklung der Charaktere bietet. Wenn sie etwas erzählen, so geht es kaum um Dinge von Bedeutung, sondern meistens um völlig aus der Luft gegriffene Einzeiler. Dazu passend werden euch in den Zwischensequenzen des Spiels keine elementaren Dialoge gezeigt, als vielmehr monumentale Schlachten.
Ein Element des Spiels verfügt leider über das Potential, euch in den Wahnsinn zu treiben. Dabei handelt es sich um die Zielfunktion. Die Entwickler meinten es gut und bauten einen automatischen Zielmechanismus ein. Sprich, wenn ihr durch ein Level lauft, wird wie von selbst ein Gegner ins Visier genommen, sobald ihr euch einem solchen nähert. Was sich nützlich anhören mag, macht einen flüssigen Spielablauf quasi unmöglich.
Denn zu oft bereitet dieses System massive Probleme. Was hier falsch funktioniert, ist, dass die Zielerfassung andauernd aktiv ist und immer den nächsten Feind direkt ins Visier nimmt. So werden ständig irgendwelche potentiellen Ziele anvisiert, was sich negativ auf die Kamera und die Steuerung auswirkt. Ein praktisches Beispiel: ihr steht vor einer Gruppe von Gegnern, hinter der ihr ein Medipack erblickt. Dieses hilfreiche Item wollt ihr euch holen, in dem ihr an der gegnerischen Ansammlung vorbeilauft. Obwohl ihr vorerst nichts mit den Gegnern zu tun haben wollt, wird das Zielerfassungssystem den nächsten Bösewicht in den Lock On nehmen. Und so wird euch ein einfaches und orientiertes Laufen zum Gegenstand schwer genacht. Hinzu kommt, dass Giddeon viel langsamer läuft, sobald ein Feind anvisiert wird. Hier hätte man die Situation deutlich besser lösen können, in dem der Spieler erst einen Button drücken muss, um die Zielerfassung zu starten.
Auch bei der Steuerung gibt es Probleme. Da wäre zunächst die Buttonbelegung. Einige Knöpfe verfügen in derselben Situation nämlich über unterschiedliche Funktionen. So ist der für einen flüchtenden Hechtsprung verantwortliche, der gleiche, wie der womit ihr neue Waffen aufnehmt. So kann es im Kugelhagel eines Gefechts passieren, dass ihr (anstatt eine weitere Knarre aufzunehmen) durch die Gegend hechtet, nur weil ihr nicht still ‚auf’ dem Kampfgerät standet, als ihr drücktet. Via das digitale Steuerkreuz belegt ihr die Buttons des Xbox Pads mit Kriegswerkzeug oder Magie Attacken. Das dumme dabei: während ihr die Neubelegung arrangiert, geht im Hintergrund die Action weiter (ähnlich wie in Phantasy Star Online). Zwar wird das Geschehen verlangsamt, dennoch reicht die Geschwindigkeit aus, um bei dieser Prozedur verletzt zu werden.
Die tragischste Misere in Advent Rising bildet allerdings der Sound. Dabei hätte alles so schön sein können, denn ansich ist der Soundtrack des Spiels eine wahre Meisterleistung. Aber offensichtlich ist beim Editieren des Games etwas fürchterlich daneben gelaufen und so geschah, dass zwar großartige Musik zu hören ist, jedoch an einer völlig falschen beziehungsweise unpassenden Stelle. Sprich ihr lauft durch eine öde Landschaft, während ein großes Orchester dramatische Töne aufs Ohr zaubert, die im Prinzip in einen Bossfight gehören. Hinzu kommt, dass der Score dann auch oft die Dialoge übertönt, was das Folgen der Story noch schwieriger macht. Oder dass die einzelnen Stücke total abgehackt ineinander übergehen, was einfach nur stört und der gar nicht so schlechten Atmosphäre schadet.
Advent Rising im Test

Mit Advent Rising setzt das Entwicklerteam von GlyphX Games den Grundstein für eine neue Trilogie von Action-Adventure Titeln. Die soll - vor allem durch das ‚besondere Gameplay‘ - ein cineastisches Erlebnis in einem eigenen SciFi-Universum erschaffen.
Gregory meint:
Positiv
- Großes Waffenarsenal
- Meister-Sound ....
Negativ
- Kaum eigene Ideen
- ... aber mit miesem Timing!
- Nervige Zielfunktion
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von Civilisation:
Und hier hat Gregory seine Meinung zum Spiel niedergeschrieben. Advent Rising Mit Advent Rising setzt das Entwicklerteam von GlyphX Games den Grundstein für eine neue Trilogie von Action-Adventure Titeln. Die soll - vor allem durch das ‚besondere Gameplay‘ - ein cineastisches...
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von Reggy:
Advent Rising war ja als Mehrteiler geplant.Kaufe mir das Spiel auf alle Fälle.Bei dem was ich hier lese,läuft mir der Sabber aus dem Mund!
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von Black Sun:
Original von Darkshine Wenn ich das hier so lese scheint es sich ja um einen richtigen Geheimtipp zu handeln. Warum aber hat es dann in allen deutschen Magazinen so schlecht abgeschnitten? wenn ich mich richtig erinnere war es immer so im 70% Bereich. Also genau richtig für...
Advent Rising ist aufgrund einiger Mängel nicht mehr als ein 08/15-Shooter geworden. Man könnte es als „3rd Person Halo“ bezeichnen, nur eben nicht so gelungen wie der Xbox Blockbuster. Diesen Vergleich werdet ihr auch rasch ziehen, wenn ihr das Spiel spielt, denn vieles erinnert an Bungies Hit. Von den Seekers, die definitiv von den Covenant abstammen, bis zum fahrbaren Untersatz, der anscheinend in der gleichen Fabrik wie der Warthog gefertigt wurde. Abschließend lässt sich sagen, dass weitaus mehr aus Advent Rising hätte werden können und dass das Ziel der Entwickler, etwas Neues und Bewegendes zu erschaffen, unerreicht bleibt. Technische Fehler und eine Story, die nicht in Schwung kommt, machen das Spiel zu einem Titel, den sich nur absolute SciFi- und 3rd Person Shooter Liebhaber anschauen sollten.
INFO: Advent Rising ist nach aktuellem Stand (22.02.2006) nicht Xbox 360 kompatibel!