Might & Magic: Clash of Heroes im Test

Xbox Live ArcadeXboxXbox 360PlayStation3
Was ist das Ergebnis, wenn man eine Klassiker-Serie um einen weiteren, etwas anderen Teil erweitert? Clash of Heroes, jetzt im Test.

Eigentlich ist Clash of Heroes kein brandneuer Titel. Das Spiel erschien Anfang 2010 bereits auf dem Nintendo DS und erhielt beachtliche Bewertungen. Doch schon kurz nach Herauskommen wurde klar, dass Ubisoft auch andere Videospielsystem im Visier hatte. Genauer gesagt, die Xbox Live Arcade und PlayStation Network. Auf diesen Plattformen kam eine Neuauflage im April 2011 heraus.

 MMCHAdventureINFERNO02_60006239064_2451.jpg

Doch was ist der Unterschied zwischen diesen Versionen? Im Prinzip gibt es keinen, zumindest nicht von der spielerischen Seite aus gesehen. Grafik und Sound hingegen wurden kräftig aufgebohrt und entsprechen jetzt dem gängigen HD-Konsolen-Standard.

 MMCHXBLAPSNFirstStrategyVideo01_75810341695_8313.jpg

Die Story des Spiels findet im offiziellen Might & Magic Universum statt. Laut Ubisoft ereignen sich die Geschehnisse ungefähr 40 Jahre vor Might & Magic V. Kenner der Reihe werden in Clash of Heroes viele bekannte Gesichter wiedertreffen. Die Geschichte erzählt davon, wie Dämonen versuchen, Unfrieden zwischen den verschiedenen Völkern der Welt Ashan zu sähen. Doch fünf Kinder werden in die Ereignisse verwickelt und es liegt an ihnen, den Frieden zu wahren und den Urheber hinter den Intrigen ausfindig zu machen.

Für Fans der Serie dürfte Clash of Heroes etwas gewöhnungsbedürftig sein. Denn der Titel ist ein lupenreines Puzzle-RPG, nicht unähnlich dem Genre-Klassiker Puzzle Quest. Dein Ziel ist es, einen Kampf zu gewinnen, in dem du beispielsweise die Lebenspunkte deines Gegners auf Null bringst. Doch direkt kannst du ihm keinen Schaden zufügen, dafür sind deine Einheiten zuständig.

 MMCHXBLAPSNSecondStrategyVideo01_76346253429_6294.jpg

Insgesamt acht Stück stehen dir zur Verfügung. Drei normale, zwei Elite und drei Champion-Einheiten. Von den letzten beiden kannst du insgesamt zwei auswählen und mit dir führen. Die einzelnen Truppen unterscheiden sich je nach Stärke und Auflade-Zeit. Zusätzlich verfügen die Sonder-Einheiten auch noch über spezielle Fähigkeiten. Der Todesritter von den Nekromanten beispielsweise absorbiert bei jeder neuen Runde Energie von den Gegnern, während die Nachtmähren beim Angriff alle gleichzeitig losstürmen, egal, wie lange sie eigentlich noch bräuchten, um aktiv zu werden..

 MMCHXBLAPSNSecondStrategyVideo02_76346256007_8699.jpg

Mit Auflade-Zeit ist gemeint, dass jede Einheit nicht sofort angreifen kann. Zuerst gilt es sie zu aktivieren. Und dazu musst du drei Truppen derselben Farbe direkt hintereinander staffeln. Nun heißt es abzuwarten, denn je nach Sorte der aktivierten Einheit (dazu oben mehr) kann es dauern, bis sie angreifen. Die schwächsten haben bereits nach zwei Runden volle Angriffsstärke erreicht, die stärksten, die Champions, erst nach 6 Zügen. Zusätzlich gilt es auch noch zu bedenken, dass du nicht unbegrenzt Möglichkeiten hast, zu agieren. Maximal drei Mal kannst du Truppen hin und her bewegen, bis sie aktiv geworden sind, danach ist der Gegner an der Reihe. Doch es gibt auch Tricks, mit denen zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten gewinnen kannst. Beispielsweise, wenn es dir gelingt gleichzeitig eine Mauer (drei quer) und eine Aktivierung (drei runter) zu erreichen.

 

Nun wäre das Spiel zu langweilig, wenn es sich nur aufs Niederringen eines Gegners konzentrieren würde. Die Entwickler haben deshalb immer wieder Auflockerungen eingebaut. Mal musst du ein Kampf-Puzzle lösen, ein andermal gilt es einen Feind dreimal gleichzeitig mit demselben Truppen-Typus zu treffen. Die grauen Zellen werden also stark gefordert.

 MMCHXBLAHavenBattle2_75472575474_3117.jpg

Hinzu kommt auch noch, dass es einiges zu entdecken gibt. Nicht nur sind die einzelnen Figuren mit ihren Einheiten und persönlichen Fähigkeiten recht unterschiedlich – bei den Nekromanten beispielsweise bilden zerstörte Einheiten automatisch eine Mauer. Pro Charakter, den man spielt, gibt es eine versteckte Einheit zu finden, und jede Menge Artefakte zu sammeln. Jene haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Figur. Entweder erhältst du einen Zug kostenlos, bestimmte Fähigkeiten deiner Truppen werden stärker oder du verlierst Lebenspunkte.

 MMCHXBLAHavenDialog1_75472579380_7367.jpg

Doch das Beste ist, dass es Ubisoft gelungen ist, den Kampagnen-Modus in eine Story einzubetten, die den Spieler mitnimmt. Die Geschichte, die man so nach und nach erspielt, steckt voller Überraschungen und Gefühle. Man hat Humor, etwa dann, wenn ein schon längst zu Knochen gewordener Drachen sich freundschaftlich mit dem ebenfalls skelettierten Ritter unterhält, der an seinem derzeitigen Zustand nicht unschuldig ist. Aber man hat auch Tragik, wenn man beispielsweise die verzweifelten Versuche der Eltern der Kinder erlebt, die versuchen die Flucht von Selbigen zu ermöglichen. Hinzu kommen auch noch diverse Wendungen, die man so nicht hätte erwarten können.

 

Monieren muss man den stark schwankenden Schwierigkeitsgrad des Spiels. Vor allem die Endbosse können absolut mörderisch sein, so dass man manchmal mehrere Anläufe braucht, um sie endlich zu besiegen. Dem gegenüber stehen die einfachen Kämpfe, die, sobald man sich selbst und seine Einheiten auf die nötige Erfahrungsstufe gebracht hat, keine allzu große Herausforderung darstellen.

 MMCHXBLASylvanBattle3_75472594787_6769.jpg

Auch nerven die häufigen Ladebildschirme. Praktisch bei jedem Ortswechsel und vor und nach Kämpfen heißt es erstmal ein paar Sekunden zu warten, ehe es weiter geht. Und da jene Ereignisse recht häufig vorkommen, nerven diese Spielunterbrechungen recht schnell.

 ScreenAdvcatacomb1_51614560471_5476.jpg

Sollte man am Kampagnen-Modus kein Interesse haben, kann man auch einen schnellen Kampf solo wagen, oder sich gegen andere messen. Auch hier gibt es mehr als genug Abwechslung.

 

Der grafische Eindruck ist überwiegend positiv. Die Konvertierung auf HD-Format hat dem Titel gut getan, auch wenn er seine Handheld-Wurzeln nicht gänzlich verschweigt. Die Geschichte selber wird in kaum animierten Standbildern erzählt, die in ihrer Darstellungsweise eindeutig an Animes erinnern.

 mmch_06.jpg

Musik und Soundeffekte überzeugen ebenfalls. Wobei erstere sich teilweise als eine Art Ohrwurm entpuppt, den man so schnell nicht loswerden kann.

 

Daniel meint:

Daniel

Ubisoft bringt mit Might & Magic: Clash of Heroes ein erstklassiges Puzzle-RPG auf die 360. Die Konvertierung vom Handheld auf die HD-Konsole ist in jederlei Hinsicht gelungen. Das Spiel macht Laune und ist recht abwechslungsreich geworden. Negativ fällt der stark schwankende Schwierigkeitsgrad auf und die häufig auftretenden Ladebildschirme. Dennoch sollte man diesen Titel kaufen, wenn man die Chance hat.

 

Positiv

  • Abwechslungsreich
  • Gelungene HD-Konvertierung

Negativ

  • Stark schwankender Schwierigkeitsgrad
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Might & Magic: Clash of Heroes Daten
Genre -
Spieleranzahl 1-4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 13. April 2011
Vermarkter Ubisoft
Wertung 9
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen