Lara Croft and the Guardian of Light im Test

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Lara Croft and the Guardian of Light ist der erste Titel von Crystal Dynamics, der ausschließlich zum Download bereit gestellt wird und gleichzeitig das erste Lara Croft Spiel mit einem Koop-Modus. Mit der klassischen Formel „Puzzle, Action und Expeditionen“ gepaart mit atemberaubender Grafik und einer Iso-Perspektive verspricht das Spiel ein bahnbrechendes Spielerlebnis. Viele Fans der Tomb Raider Spiele stehen den Änderungen aber sehr spektisch gegenüber. Mutiert das neue Abenteuer mit Lara zu einem Iso-Action-Geballer? Wir haben uns in die Tempel der Maya gewagt und genau das für euch herausgefunden!

Installiert man das 2,02 GB große Spiel, kann es auch schon losgehen mit Laras neuem Abenteuer. Seit Tomb Raider Underworld hat sich diesbezüglich viel getan. Lara erforscht alte Tempelanlagen in Süd Amerika und entdeckt dabei einen altertümlichen Spiegel. Bevor sie damit etwas anfangen kann, wird sie von Söldnern überfallen, die ihr gefolgt sind. Diese entwenden und benutzen den Spiegel, sehr zum Unglück der Menschheit. Ein boshafter Dämon wird dadurch befreit und droht, die Menschheit zu vernichten. Doch mit dem Dämon erwacht auch Totec, ein alter Krieger der Maya. Dieser hatte den Dämon schon einmal besiegt und versiegelt. Mit Laras Hilfe muss er es nun wieder tun. So beginnt für die Archäologin und den wiederauferstandenen Maya ein gefährliches Abenteuer. 

Eine der großen Änderungen im Vergleich zu früheren Tomb Raider-Spielen ist der Koop-Modus. Gemeinsam mit einem Freund geht es durch 14 großen und kleine Level voller Monster, Action und vielen vielen Rätseln. Das Geschehen wird dabei in bester Baldur's Gate Manier von oben dargestellt. Die neue und feste Kameraposition ist ebenfalls neu und wurde im Vorfeld von vielen Fans kritisch gesehen. Aber hier kann ich Entwarnun geben: Es spielt sich wirklich wunderbar. Man hat alles stets im Überblick und nerviges Nachjustieren gehört der Vergangenheit an. Gesteuert wird übrigens wie bei einem Top-Down-Shooter. Ihr lauft mit dem linken Analogstick. Mit dem rechten Stick wird unter anderem auf Feinde gezielt. Mit einem Druck auf den RT-Knopf lasst ihr dann Kugeln sprechen.

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Je nachdem, ob ihr Lara oder Totec steuert, stehen euch Enterhaken (Lara) oder Speer und Schild (Totec) zur Verfügung. Im Koop-Modus helft ihr euch so in vielen Situationen gegenseitig aus. Lara kann den Enterhaken auswefen, um beispielsweise eine Schlucht zu überqueren. Danach kann sie den Enterhaken ihrem Maya-Freund zuwerfen, der diesen als Seil benutzt, um über die Schlucht zu kommen. Andersherum dient Totecs Schild als Katapult. Der Maya hält es sich über den Kopf und Lara kann darauf springen. So erreicht sie zum Beispiel höher gelegene Bereiche. Auch der Speer des Maya-Kriegers kann nicht nur zur Feindesbekämpfung eingesetzt werden. Er kann die Waffe nämlich in Wände rammen. Lara kann dann auf den Speer springen und ebenfalls erhöhte Bereiche erklimmen. Es ist ein Zusammenspiel, was vor allem bei den unzähligen Rätseln zum Einsatz kommt und unglaublich viel Spaß macht. Und Kopfnüsse gibt es bei Lara Croft and the Guardian of Light mehr als genug. Es gibt kein Level, wo ihr nicht vor Fallen, Mechanismen und Plattformrätseln gestellt werdet.

Spielt ihr dagegen allein, seid ihr nur mit Lara unterwegs. Das hat auch Änderungen im Gameplay zur Folge. So bekommt ihr Totecs Speer, denn ihr fortan als Waffe und Werkzeug einsetzen könnt. Auch die Rätsel werden dann auf einen Spieler angepasst, sodass ihr sie auch ohne Partner lösen könnt. Auf einen KI gesteuerter Partner a´la Resident Evil 5 wurde verzichtet. Das tut aber keinen Abbruch, denn Lara Croft GoL macht auch solo ziemlich viel Laune, wobei es mit einem Kumpel natürlich erst das ganze Potential entfaltet. Dazu muss gesagt werden, dass man das Spiel zum Release nur lokal im Koop-Modus spielen kann. Die Möglichkeit, auch online auf Abenteuer zu gehen wird erst mit dem PSN-Release als Patch nachgeschoben. Wieso das so ist, bleibt wohl ein Geheimnis der Entwickler.
Natürlich kommt auch die Action nicht zu kurz, wobei man festhalten muss, dass der Rätsel-Anteil klar überwiegt. Nichtsdestotrotz bekommt ihr es mit Monstern aller Art zu tun. Seien es nun riesige Spinnen in der Spinnengruft oder die Brut des Dämons, die euch an den Kragen will. Sogar ein mutierte T-Rex weckt Einnerungen an alte Tage. Im sich schlagkräftig zur Wehr zu setzen stehen Lara, wie auch Totec, eine Vielzahl an Waffen zur Verfügung. Diese müssen aber erst einmal gefunden werden. Maschinenpistolen, Magnums, Sturmgewehre, Flammenwerfer und andere Kaliber lassen wahrlich keine Wünsche offen. Aber das ist noch nicht alles. In den dunklen Verließen sind Relikte und Artefakte versteckt. Findet ihr diese, könnt ihr sie ausrüsten und so die Skills eures Charakters pushen.

Waffen, Relikte und Artefakte können aber nicht nur gefunden werden. In jedem Level gibt es eine Reihe von Vorgaben, die ihr erfüllen könnt. Einige davon gleichen sich von Level zu Level, wie z.B. das Erreichen eines Punkte-Highscores, andere Vorgaben sind aber Levelspezifisch. Sö müssen beispielsweise alle Fahrzeuge der Söldner gesprengt werden, oder ihr müsst ein Rätsel in einer bestimmten Zeit lösen. Schafft ihr das, was vorgegeben ist, winken als Belohnung auch Waffen und wertvolle Items, die von euch ausgerüstet werden können. Doch nicht alles kann beim ersten Anlauf gelöst werden, was wiederum den Wiederspielwert steigert und sicherstellt, dass ihr mit Freuden ein Level zum wiederholten Mal besucht.

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Jetzt wird sich vielleicht der Ein oder Andere fragen, ob es Mankos gibt. Bisher hört sich nämlich alles sehr gut an. Und glaubt mir: es ist gut! Aber natürlich ist kein Spiel perfekt. Größtes Manko bei Lara Croft and the Guardian of Light ist sicherlich das Story-telling. Die Anfangs- und Schlusssequenz wird euch anhand von Comic-Bildern nähergebracht, die mit Sprachausgabe unterlegt sind, aber natürlich nie die Qualität anderer Tomb Raider-Spiele erreichen. Zwischendurch spinnen zwar kleinere Sequenzen in Ingamegrafik die Story weiter, doch diese sind recht kurz gehalten und man merkt recht schnell, dass hier mehr Wert auf Gameplay, statt auf Story und Erzählweise gelegt wurde. Die Dialoge sind ebenso nicht das Gelbe von Ei, sondern einfallslose Einzeiler, die eher schlecht als recht daherkommen. Aber wenn man bedenkt, wie gut das Gameplay umgesetzt wurde, kann und wird man bei der mauen Story gerne beide Augen zudrücken. Anderes (kleines) Manko ist, dass man nicht über den Rand Süd Amerikas hinauskommt. Besuchte man in den Vorgängern noch verschiedene Teile der Welt, muss man sich bei Lara Croft GoL nur mit den Tempelanlagen der Maya zufriedengeben.

Was die Präsentation angeht, ist Laras neues Abenteuer über jeden Zweifel erhaben. Die Grafik ist äußerst gelungen und kommt mit vielen kleinen Details. Texturen, Charaktermodelle und Animationen sind vom Feinsten und gehören zum besten, was man gerade in der Xbox Live Bibliothek, bzw. PSN Store geboten bekommt. Beeindruckend ist auch die Architektur der Level. Meist erstrecken sich diese über mehrere Ebenen und man sieht Bereiche, die man schon besucht hat oder die noch vor einem liegen. Überhaupt trägt die grandiose Grafik viel zur dichten Atmosphäre bei. Gleiches gilt auch für den Sound. Hier steht der Download Titel seinen Retail Vorgängern in Nichts nach. Ruhige Melodien wechseln sich mit flotten Rythem ab und auch die deutsche Sprachausgabe ist wiedermal auf sehr hochem Niveau.

Stefan meint:

Stefan

Lara Croft and the Guardian of Light ist ein wahnsinnig gutes Spiel! Ich muss zugeben, dass ich, wie viele andere, im Vorfeld etwas kritisch auf Laras neues Abenteuer geschaut habe. Ein Tomb Raider aus der Iso-Perspektive? Steuerung wie bei einem Top-Down Shooter? Koop Modus? Die Neuerungen waren es, die mich skeptisch werden ließen, ob daraus nicht ein einfallsloser Action-Shooter werden würde. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Lara Croft GoL ist ein Tomb Raider, wie es im Buche steht, auch wenn die Wörtchen "Tomb" und "Raider" im Titel fehlen. Das Gameplay mit den sehr guten Rätseln und satter Action fesselt von der ersten bis zur letzten Minute. Fans der sexy Archäologin greifen bedenkenlos zu. Aber auch Freunde von Action-Adventures sollten einen Blick riskieren. Es lohnt sich auf jeden Fall!
 

Positiv

  • Genialer Koop Modus
  • Viele Rätsel, satte Action
  • sehr gute Präsentation

Negativ

  • Story-telling recht einfallslos
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Forum
  • von Mistercinema:

    Ja der wurde nachgereicht M.C....

  • von Buggi:

    gibt es jetzt den COOP Modus? Wenn ja, auch zum Online spielen?

  • von Darkshine:

    ....und nur für Goldmember ...

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Lara Croft and the Guardian of Light Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Pal
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 18. August 2010
Vermarkter Square Enix
Wertung 8.5
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