Sheva Alomar ist ebenfalls Agentin des B.S.A.A. und kümmert sich um die westafrikanische Zentrale der Organisation. Zusammen mit Chris inspiziert sie den abgeriegelten Bereich in Kijuju, wo der besagte Deal stattfinden soll. Schon bald fliegt die Deckung der beiden Agenten auf und wir befinden uns als Spieler nur wenige Minuten nach dem Einlegen der Resident Evil 5-Disc in der ersten aussichtslos erscheinenden Situation. Denn der aufgebrachte Mob will uns unmissverständlich an den Kragen. Zu allem Überfluss wird auch noch schnell deutlich, dass die Einwohner Kijujus offensichtlich von einem Parasiten befallen sind, der sie stärker, aggressiver und widerstandsfähiger werden lässt. Erste Parallelen zum Las Plagas-Parasiten aus Resident Evil 4 tauchen auf und Chris Redfield wird hellhörig – hier steckt mehr dahinter. In Sachen Story stellt uns Resident Evil 5 absolut zufrieden. Hier wird schon lange bekannten Charakteren weitere Tiefe vermittelt und vor allem interessante, neue Verknüpfungen zwischen vergangenen Episoden der Saga geschaffen. Wer bereits diverse Trailer zum Spiel sah, ist sich im Klaren darüber, dass auch der ultimative Resident Evil-Antiheld Albert Wesker erneut seine Finger mit im Spiel hat. Und doch kann die Geschichte noch überraschen und für echte „Oh mein Gott“-Momente vor dem Bildschirm sorgen, vorausgesetzt man ist Fan der Reihe und kennt die jeweiligen Charaktere.
Während es nicht wirklich neu ist, dass mehrere Protagonisten in einem Resident Evil-Titel spielbar sind, ist das Steuern von beiden Charakteren zur gleichen Zeit durch zwei Spieler ein komplettes Novum. Resident Evil 5 ist sowohl offline an einer Konsole als auch online im 2 Spieler Coop-Modus zu spielen. Wobei ein Gamer die Rolle von Chris Redfield übernimmt, derweil der Mitspieler in die Haut von Sheva Alomar schlüpft. Dies ist also die große Veränderung für die aktuelle Resident Evil-Episode und es freut mich enorm, dass das Vorhaben absolut geglückt ist. Der Coop-Modus ist nicht nur hervorragend umgesetzt worden. Sondern verleiht dem Titel ein vollkommen neues Level an Spannung, denn wenn der Charakter eures Partners das Zeitliche segnet, heißt es für euch ebenso „Game Over“. Zusammenarbeit und taktisches Vorgehen ist also Pflicht für diejenigen, die länger als eine halbe Stunde überleben wollen. Es ist im Coop möglich Items untereinander zu tauschen, sich gegenseitig zu verarzten und eine Reihe situationsabhängiger „Teammoves“ wurden ebenfalls eingebaut. Man merkt deutlich: Dieser Titel wurde um dieses Coop Erlebnis herum entwickelt und dementsprechend sollte es auch genau so gespielt werden, mit zwei Spieler im Team, egal ob off- oder online.
Diese und weitere Fakten sind dabei keineswegs fatal für das Gameplay an sich, vielmehr wird der Spielfluss dadurch einfach nur unnötig unterbrochen, was durch die Teilnahme eines zweiten menschlichen Spielers im Coop eben unterbunden wird. So werdet ihr, wenn ihr solo vor der Konsole sitzt, z.B. mit den vielen Bossfights in Resident Evil 5 länger beschäftigt sein, als es im Coop der Fall wäre. Hier könnt ihr die Rollen so verteilen, dass ein Gamer den Gegner ablenkt, während der andere sich damit auseinandersetzt, wie das Monster in die ewigen Jagdgründe geschickt werden kann. Sobald ihr alleine spielt ist dies nicht mehr möglich, da Shevas Verhalten von euch nur durch die Auswahl der Grundeinstellungen „Attack“ oder „Cover“ beeinflusst werden kann und daher das perfekte Verhaltensmuster für Bossfights fehlt. Auch beim Management des Inventars, einem wichtigen Punkt in allen Resident Evil-Titeln, muss so mit Verzögerungen gerechnet werden. Hier wurde übrigens im Vergleich zum vierten Teil erneut die Schere angesetzt: Die Bestandsliste in Resident Evil 5 verfügt nur noch über 9 Plätze für Waffen, Munition und Heilgegenstände wie Kräuter, die sich natürlich ebenfalls vermischen lassen, und Spray. Wer clever zocken will legt sich Schusswaffen auf die speziellen Felder mit Schnellzugriff, denn dann kann die Waffe im Spiel über das digitale Steuerkreuz des Controllers gewechselt werden, ohne dass das Inventar aufgerufen werden muss. Das ist hilfreich, denn während das Inventar eingeblendet ist wird das Spiel nicht pausiert und ihr verwandelt euch dementsprechend in dieser Zeit zum extrem leichten Ziel für eure Gegner.
Sämtliche dieser kleinen KI Schnitzer sind jedoch logischerweise kein Thema mehr, sobald es in den Coop Modus mit einem Kumpel an der Konsole oder online geht. Dadurch wird das Spiel nicht nur einfach besser, sondern auch intensiver, aufregender und schlichtweg spaßiger, vor allem wenn ihr wie angesprochen bei den Boss Fights clever zusammen vorgehen könnt. Wo wir gerade dabei sind: Ihr könnt euch auf einige gute Bossfights freuen, die zwar nicht all zu fordernd sind, aber stets aufregend und denkwürdig. Hier gibt es aber ebenfalls kleine Lackkratzer: Nicht immer habt ihr die Möglichkeit zu erkennen, wie gut ihr euren Job macht oder ob ihr überhaupt die richtige Taktik gegen den Boss an den Tag legt. Und so waren wir im Test an mancher Stelle durchaus überrascht, dass der jeweilige Bossgegner plötzlich das Zeitliche segnete, wo er doch wenige Sekunden vorher noch quicklebendig auf uns wirkte.
Eine Sache in der Dead Space gegenüber Resident Evil 5 den Kürzeren zieht, sind die vielen Variationen der Action im neuen Capcom Blockbuster. Teil 5 bietet alles: Bemannte Geschütze, intelligent eingesetzte Quick Time Events, Fahrzeuglevel, Deckungssystem u.v.m. - und das alles in einer Geschwindigkeit, die das Herz rasen lässt. Der Vorteil der hohen Spielgeschwindigkeit liegt auf der Hand: Auch nach mehreren Stunden Spielzeit fühlt sich das Game immer noch frisch an, zumal stets weitere, neue Features eingeführt werden. Wo es hingegen deutlich an Abwechslung fehlt ist im Gegnerdesign, ihr werdet von der ersten bis zur letzten Minute immer wieder die gleichen „normalen“ Gegner antreffen und nur selten neue Arten kennen lernen.
In technischer Hinsicht begeistert Resident Evil 5 von der ersten Sekunde an. Mit der Grafikengine, die uns schon Lost Planet und Devil May Cry 4 auf die Konsole brachte, glänzt auch dieser Titel und überstand den Sprung in die nächste Konsolengeneration somit gut. Im sonnigen Afrika sind es vor allem die Licht- und Schatteneffekte, die für offene Münder und staunende Blicke sorgen. Die Umgebungen wurden mit vielen verschiedenen Details ausgeschmückt und kommen dadurch absolut authentisch rüber. Das gleiche gilt für die Zwischensequenzen, die absolut Hollywood reif inszeniert wurden und die Story rund um Resident Evil 5 fortführen. Kleiner Hinweis: Wer seine PlayStation 3 auf 1080p eingestellt hat, sollte vor dem Spielen von Resident Evil 5 auf die native Auflösung des Spiels, also 720p wechseln, denn ansonsten kommt es schon im Intro zu heftigstem Tearing. Einfach kurz wechseln, auf 720p ist alles sauber. Auch beim Sound kommt kaum Kritik auf: Die Sprachausgabe im klassischen Resident Evil-Charme wird den Fans gefallen und der Soundtrack setzt zu passenden Momenten mit mitreißenden Stücken ein.
Resident Evil 5 im Test


Fans des Survival Horror Genres warteten sehnsüchtig auf den fünften Teil der Resident Evil Serie. Erstmals ist es möglich, gemeinsam im Coop das Spiel zu meistern. Ob das Sinn macht, das Game dadurch einfacher wird oder man sich nur gegenseitig im Weg steht, könnt ihr hier in unserem Review erfahren.
Gregory meint:
Alexis meint:

Capcom hat es tatsächlich geschafft das bereits im vierten Teil von Resident Evil veränderte Konzept hier sinnvoll fortzuführen und in meinen Augen dank Coop Modus auch noch zu verbessern. Grafisch ein echter Leckerbissen, spielerisch bis zum Schluss spannend und nie langweilig. So wünscht man sich doch einen Nachfolger!
Positiv
- Geniales Coop Element
- Extrem schnelle und fast pausenlose Action
- Gute Story für die Fans
Negativ
- Steuerung aus der Gruft
- Für Einzelspieler durch Designschwächen mühsamer
- Starkes Tearing bei 1080p
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von Konatas_Diener:
Zur Erinnerung, was da als native PS5 / Xbox Series Version kommt ist eine HD Neuauflage eines Xbox 360 Spiels. Ui, toll! Ich persönlich mag Teil 5 nicht. Hat für mich mehr mit Gears of War als mit Resident Evil gemein....
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von Ignorama:
konsolenfreaky schrieb: Hauptsächlich finde ich dich gut. ...
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von Link:
Meine Top 5 wären: 1. 2 Remake 2. Code Veronica 3. 5 4. 1 Remake 5 2 Original Verklärter Nostalgiebonus inside...
Trotz kleinerer Schwächen ist Resident Evil 5 ein extrem gutes Actionspiel und ein absolut zufriedenstellender Nachfolger für den vierten Teil. Fans werden vor allem für die Story dankbar sein, die Lücken schließt und offene Handlungsstränge so miteinander verbindet. Denn die Geschichte ist der letzte wirkliche Strohhalm, der hier noch verrät, dass es sich um einen Resident Evil-Titel handelt. Resident Evil 5 bleibt bis zum finalen Bossfight sowohl frisch als auch spannend und zeigt sich dabei noch technisch von der besten Seite. Das Coop Element ist eine willkommene Ergänzung, die wirklich sehr gut funktioniert, dem Titel beim Spielen mit einem Freund offline oder via PSN eine ganz neue Spieltiefe verpasst und somit besonders in dieser Spielweise verdammt viel Spaß bereitet. Durch die immer noch nicht verbesserte Steuerung, einem Rückschritt in Sachen Inventarverwaltung und der einfachen Tatsache, dass Resident Evil 5 nicht der Übertitel ist, der die Reihe so revolutioniert wie es sein direkter Vorgänger gemacht hat, reicht es nicht ganz bis in den Wertungshimmel.