Die meisten werden mit Sicherheit in den vergangenen Tagen gelesen haben, dass Activisions letzte Shoppingtour nicht ganz unbedeutend war. Denn auf der Einkaufsliste stand Bizarre Creations, die für Xbox Spieler besser bekannt als die PGR-Macher sind. Da aber Microsoft im Besitz sämtlicher Rechte der PGR-Serie ist, bleibt der Name bei dem Redmonder Softwareriesen. Ein PGR in dieser Form wird es nach Teil 4 wohl allerdings nicht mehr geben. Daher ist die Freude auf den vermutlich letzten Teil immens hoch. Wie sich PGR 4 im Härtetest schlägt, erfahrt ihr wie immer bei uns...
Bei PGR dreht sich, wie gewohnt, natürlich alles um heiße Straßenrennen in Großstadtmetropolen in Verbindung mit möglichst hohen Geschwindigkeiten und viel Stil. Daran hat sich auch bei Teil 4 im Grunde nichts geändert. Doch einige Gameplay Neuerungen haben sich trotzdem ins Spiel geschlichen. Bevor es aber ans Detail geht, muss ich unbedingt das neue Hauptmenü anpreisen. Das frisch neu gestylte Menü kommt anders als bei den relativ tristen Vorgängern im schicken rot-weißen Look daher. Im Hintergrund feiern Zuschauern euer temporär genutztes Auto, das effektvolle Burnouts und Drifts hinlegt. Übersichtlich ist es dazu auch geblieben.
Das Spiel selbst bietet euch einen Einzelspieler und den guten, alten Xbox Live Mehrspieler. Der Einzelspieler umfasst den Arcade-Modus, Gotham-Karriere, Zeitrennen und benutzerdefinierte Rennen. Das Herz des Spiels ist natürlich die Karriere, bei der ihr euch von ganz unten nach oben kämpfe müsst. Neu dabei ist, dass nun nicht mehr nach Event ausgewählt wird, sondern euch eine Art Kalendarium zur Auswahl der Events dient. Später stehen euch dann z.B. mehrere Turniere zur Verfügung und ihr könnt daraufhin wählen, ob ihr lieber ein leichtes Turnier mit wenig Punkten wählt oder euch für ein schweres Turnier mit dementsprechend höherer Vergütung entscheidet. Die Wahl bleibt dann also bei euch. Bevor eine Etappe startet, müsst ihr euch für ein freigegebenes Fahrzeug aus der Liste entscheiden oder euch von bereits gesammelten Kudos einen neuen Schlitten kaufen. Bestimmte Karosserien können aber nur über so genannte „Einladungen“ freigespielt werden, bei denen ihr nicht immer ganz einfache Rennen bestreiten müsst.
Die Art der Rennen variiert von normalen Straßenrennen, Kudos vs. Zeit, Pylonenrennen, Kudos-Sterne, Überhol-Rennen, Ausscheidungs-Rennen bis zu Zeitrennen. Bei Kudos vs. Zeit spielt ihr gegen ein recht knapp bemessenes Zeitlimit, gegen das ihr aber mit starken Drifts, für die ihr Kudospunkte auf eurem Konto gutgeschrieben bekommt, stoppen könnt. Je höher der Kudos, je länger die gestoppte Zeit. Die altbekannten Pylonenrennen sind natürlich auch wieder mit von der Partie. Bei diesen Rennen müsst ihr euch durch Pylonenparcoure durchmogeln und solltet es möglichst vermeiden die Kegel umzuschubsen, sonst geht euer Kudos flöten. Neu wiederum sind die Kudos-Sterne Rennen. Für jede volle 100 Kudos bekommt ihr einen Stern. Bei diesen Rennen müsst ihr eine vorgegebne Anzahl an Sternen (meist 25) erreichen, um das Rennen für euch zu entscheiden. Die Überhol-Rennen sind relativ simpel und auch bereit aus früheren Teilen der Serie bekannt. Hier gilt es einfach die vorgegebene Anzahl an Autos zu überholen, bevor das Zeitlimit abläuft. Bei den Ausscheidungs-Rennen fliegt immer der Letztplatzierte aus dem Rennen, wenn das Zeitlimit abgelaufen ist. Wer als letzter übrig bleibt hat gewonnen. Die Zeitrennen sind ganz klassisch gehalten. Ihr müsst die Runde in einer vorgegebenen Zeit beenden, ansonsten müsst ihr noch mal von vorne anfangen.
Die Fahrzeugwahl ist auch nicht ganz unbedeutend. Oft werden bestimmte Events miteinander kombiniert und deshalb sollte euer Fahrzeug je nach Event gut im driften sein und auch nicht zu langsam. Mit manchen Autos könnt ihr nämlich unmöglich driften und verschenkt dann wertvolle Punkte im Kampf ums Treppchen.
Bei den Neuerungen blieb der Fuhrpark in PGR 4 auch nicht ganz unberührt. So stehen neben allen möglichen Edelboliden, nun auch elegante Zweiräder zur Auswahl. Zwar ist es für Fans von Moto GP ein wenig gewöhnungsbedürftig die Kontrolle über die Böcke zu bekommen, doch nach kurzer Zeit hat man sich umgewöhnt und hat stets alles im Griff. Ein bisschen merkwürdig wirkt es schon, plötzlich in PGR mit Motorrädern herumzukurven, aber eine spaßige Angelegenheit ist es alle mal geworden. Auf eurem Bike lassen sich natürlich auch einige rasante Stunts ausführen, die ihr über Druck auf die B-Taste zum Besten geben könnt. Damit ihr aber einen Stunt machen könnt, müsst ihr zuerst einen Wheelie gemacht haben oder am Driften sein, damit ihr dann aufs Motorrad stehen könnt oder eueren Fuß in der Schräglage nach hinten hinauszustrecken etc.. Bei normaler Fahrt dient die B-Taste als „Taunt“-Funktion.
Eine weitere Gameplaybereicherung ist das neue Wettersystem. Für Teil 4 wurden nun sämtliche Wetterbedingungen ins Spiel integriert und machen die Rennen deutlich schwerer und abwechslungsreicher. Die Wetterbedingungen können auch jederzeit ändern und von anfangs leicht bewölkt mit Sonnenstrahlen in ein stürmisches Unwetter enden. Auswirkungen auf das Fahrverhalten eurer Boliden sind natürlich gegeben und so kann euch eine riesige Pfütze wertvolle Sekunden kosten. Schön zu beobachten ist dabei auch, dass euer Auto dann leicht ins Schwanken gerät, wenn ihr mit Höchstgeschwindigkeit durch eine Wasserlache brettert.
Neben dem Karriere-Modus, können Hobby-Rennfahrer sich auch noch im Acarde-Modus heranwagen. Hier kann man verschiedene Strassenrennen im Auto oder Motorrad auf unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bestreiten. Für Siege gibt’s Medaillen und Kudos-Punkte für die ihr im PGR-Shop neue Helm-Designs, Strecken und neue Fahrzeugpakete kaufen könnt. Bei PGR 4 könnt ihr auch wie in Halo Screenshots und Videos machen und dann bei PGR 4 on Demand hochladen. Die Bilder und Videos von anderen Usern können dann von euch angesehen und bewerten werden. Der umfangreiche Mehrspieler Modus über Xbox-Live ist auch wieder mit von der Partie und wartet mit vielen Spiel-Modi auf und sorgt für wochenlange Unterhaltung.
Die Steuerung ist bei PGR 4 wieder bestens ausgefallen und lässt keinen Raum für Kritik offen. Bremsen und Beschleunigung lassen sich wieder perfekt dosieren und auch die Lenkungen funktionieren tadellos. Die Motorräder mögen sich am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig steuern, aber wie bereits gesagt, geht es nach kurzer Zeit genauso gut von der Hand, wie auch bei den 4-Rädern. Grafisch soll PGR 4 ja laut bösen Zungen wie Teil 3 aussehen. Wer das behauptet lügt. Zwar ist ein Quantensprung zwischen beiden Teilen ausgeblieben, aber dennoch sind die grafischen Fortschritte klar zu sehen. Am schönsten sind die Wettereffekte an den Strecken zu beobachten und die Regentropfen auf den Boliden. Die Autos sehen wie immer schick aus und auch das Geschwindigkeitsgefühl ist toll geworden, trotz der 30 FPS Begrenzung.
Beim Sound gab es bei mir die größte Überraschung. Der Sourround-Sound wurde dieses mal am Besten ausgenutzt und lässt sich auch in den Optionen nachträglich anpassen. Die Stärke der Subwooverbelastung der Motorengeräusche kann man in den Optionen regeln. Ebenso die Lautstärke der Kontrahenten. Bei der Musikauswahl ist wieder Querbeet aus jedem Genre gewählt worden. Am besten ist aber der Titeltrack von The Prodigy, das bei mir unkontrolliertes Herumgezappel vor dem Fernseher auslöst.
Project Gotham Racing 4-Trailer
(click play to start)
Christopher meint:
Danke Bizarre Creations für dieses schöne Abschiedsgeschenk! PGR 4 ist für mich der beste Teil der Serie und ein schöner Abschluss. Zwar bleiben die Rechte bei Microsoft, aber ein Wechsel der Entwickler würde daraus bestimmt ein komplett anderes Spiel machen. Daher werde ich Teil 4 ausgiebig genießen und kann nur jedem PGR Fan den Titel ans Herzen legen. Schöne Grafik, kerniger Motorensound und rasante Überholmanöver – Gamerherz was willst du mehr?
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von Little Mac 83:
Mir fehlt noch der Erfolg " Schaffen Sie den Sprung"
Man soll sich für ein Rennen Qualifizieren.
Was genau muss man machen? Bin erster bei der Karriere und hab schon einige Qualifikationen gewonnen....
Danke Bizarre Creations für dieses schöne Abschiedsgeschenk! PGR 4 ist für mich der beste Teil der Serie und ein schöner Abschluss. Zwar bleiben die Rechte bei Microsoft, aber ein Wechsel der Entwickler würde daraus bestimmt ein komplett anderes Spiel machen. Daher werde ich Teil 4 ausgiebig genießen und kann nur jedem PGR Fan den Titel ans Herzen legen. Schöne Grafik, kerniger Motorensound und rasante Überholmanöver – Gamerherz was willst du mehr?