Der größte Unterschied dürfte wohl die deutlich aufgestockte Kämpferzahl sein. Neben den bekannten 25 Kämpfern aus dem Vorgänger sind nun auch 10 neue dazu gekommen. Wobei von den 10 neuen Kämpfern lediglich 2 wirklich neu sind: Die Koreanerin Juri und der türkische Ölringer Hakan. Während erstere den Gegnern mit schnellen Kickkombos einheizt, verlässt sich der optisch ein wenig an Hellboy erinnernde Hakan auf vollen Körperkontakt und eine Menge Öl. Das Charakterdesign von Hakan ist insbesondere gelungen, dass er einen exotischen Touch ins Game bringt und sich mittels Öl, was er sich im Kampf über den Kopf schüttet, seine Kampfskills aufbessern kann. Spieler, welche gerne wurflastige Kämpfer wie auch Abel spielen, kommen also auf ihre Kosten.
Die weiteren „Neulinge“ sind jedoch alte Bekannte, welche überwiegend aus der Street Fighter Alpha Serie stammen, oder aus dem dritten Teil, welcher unter Fans nach wie vor als eines DER Topgames überhaupt gilt und heute noch auf Turnieren gespielt wird. Aus Street Fighter Third Strike finden sich Makoto und der bei Fans beliebte Dudley wieder, so dass Spieler neben dem Boxer Balrog einen zweiten Charakter zur Wahl haben, der seine Füße nur zum Stehen nutzt.
Ebenfalls neu in der Super-Inkarnation: Neue Online-Funktionen wie Team-Kämpfe oder dem Endlos-Modus, wo bis zu 8 Spieler in einer Lobby sind und immer der Gewinner des aktuellen Kampfes bleibt. Wer einmal in einem Media Markt Kinder an einer Anspielstation gesehen hat, kennt diesen Modus also. Interessanterweise können die wartenden Spieler in der Lobby den jeweils laufenden Kampf verfolgen und sogar über Voice Chat kommentieren – ein deutlicher Spaßbringer in Online-Sessions!
Freunde des zweiten Teils der Street Fighter Saga freuen sich im Storymodus auf ein wieder sehen mit alten Bekannten: Wie im 90er-Jahre-Klassiker kann hier ein Auto oder ein paar Weinfässer in ihre Bestandteile zerlegt werden. Zwar hat dieser Zusatz keinen spielerischen Inhalt, ein nettes Gimmik ist es aber allemal.
Spielerisch hat sich bis auf ein paar Eingabefenster und einige Änderungen am Balancing nicht allzu viel getan bis auf eine Ausnahme: Alle Charaktere verfügen nun über 2 verschiedene Ulta-Combos, aus denen der Spieler vor Kampfbeginn eine auswählt. So kann die Wahl der Ultra-Combo noch besser auf den eigenen Kampfstil angepasst werden.
Ebenfalls neu sind einige neue Stages, welche bis auf die neue Stage in Afrika eher nüchtern ausgefallen sind. Hier hätte man es sich wie bei Teil II gewünscht, dass jeder Charakter eine eigene Stage hat, was deutlicht der Atmosphäre zuträglich ist.
Super Street Fighter IV ist ein gelungenes Update zum kleinen Preis. Wer den Vorgänger mochte und auch viel gespielt hat schlägt zu. Aber auch Neulinge sollten die Ausgabe von knappen 30€ nicht scheuen, denn Street Fighter IV ist der wohl beste Einstieg ins Beat em Up-Genre, einfach weil es so zugänglich ist. Wer gerne mit Freunden online zockt, kommt am tollen Endlos-Modus eh nicht vorbei, der für spaßige Gruppen-Sessions sorgen wird. Für Super Street Fighter IV Turbo wünsche ich mir dann zusätzlich noch Stages für jeden Kämpfer und die Sache ist rund…