F.3.A.R. im Test

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Während im Kino ein Horror-Schlachtfest nach dem nächsten anläuft, tut sich das Grusel-Genre in Videospielform noch schwer. Das Aushängeschild ist diesbezüglich die F.E.A.R. Serie, die im Jahre 2005 für Schlaflosigkeit, Verfolgungswahn und panische Angstzustände sorgte. Kann der nunmehr dritte Teil des Horror-Shooters immernoch schocken?

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Der Spieler übernimmt abermals die Rolle über den genmanipulierten Pointman, der sich schon im ersten Teil mit Slow-Motion Funktion durch die gegnerischen Klon-Soldaten geballert hat. Doch dieses mal ist er nicht allein. Psychopath Paxton Fettel, mit mächtiger Telekinese ausgestattet, begleitet ihn auf der Suche nach ihrer Mutter Alma, deren paranormale Kräfte mittlerweile ganze Städte lahm gelegt hat. Die wenigen Überlebenden dort agieren nahezu verrückt, ähnlich einer Zombie-Apocalypse. Doch viel schlimmer: Alma scheint gegen Ende des zweiten Teils der Serie von Becket schwanger geworden zu sein. Und wer weiß, welche Kräfte dieses Kind einmal besitzen wird. Durch die beiden Hauptcharaktere Pointman und Vettel wird das Problem auf zwei verschiedene Weisen aus der Welt geschafft, je nachdem, für welchen Charakter sich der Spieler entscheidet. Die Story lässt sich außerdem gemeinsam mit einem Freund im brandneuen Online und lokalen Coop-Modus bestreiten, die Hauptattraktionen des neuen F.E.A.R..


24.jpgSpieler 1 übernimmt dabei die Kontrolle über den schießwütigen Pointman. Mit maximal zwei Waffen im Gepäck sammelt er alles auf, was die Widersacher nach ihrem Ableben liegen lassen. Diverse Pistolen, Maschinengewehre, aber auch Schrotflinten, Scharfschützengewehre, Raketenwerfer und Lasergeschosse. Natürlich ist auch wieder der berühmte Zeitlupen-Effekt mit von der Partie, der die Gegner zu leichten Zielen macht. Gelegentlich darf auch in einen stark bewaffneten Mech gestiegen werden, doch kommt das relativ selten vor. Der zweite Spieler übernimmt die etwas interessantere Rolle, nämlich die von Fettel. Mit seiner Telekinese kann er in die Körper der Widersacher steigen und sie somit kontrollieren. Ebenso kann er Gegner lähmen und mit Machtstößen bewerfen. Leider wurden keine cleveren Coop-Rätsel eingebaut, die man in Team-Arbeit lösen muss. Auch ist das Level- und Gegnerdesign so simpel gestrikt, dass man, trotz der spaßigen Fähigkeiten, nie eine besondere Strategie parat haben muss. So besetzt Spieler 2 am Besten den nächstgelegenden Soldaten und mäht, wie auch der Pointman, einfach alles nieder was sich bewegt. Schade, da hätte man deutlich mehr rausholen können.


8.jpgF.E.A.R. ist nicht gerade bekannt durch exzellentes Leveldesign. Auch in Teil 3 hat man es fast durchgehend mit sogenannten Schlauchlevels zu tun, denen man simpel vom Start bis zum Ende folgt. Das war in den Vorgängern noch kein großer Kritikpunkt, da die Action- und Gruselabschnitte atmosphärisch so gelungen waren, dass man sich wie in einer Geisterbahn gefühlt hat. In F.3.A.R. lautet die Devise „Weniger Horror, mehr Action!“. Nur sehr selten hat man es mit typischen F.E.A.R. Momenten zu tun, beispielweise wenn plötzlich die kleine Alma hinter dem Spieler auftaucht. Stattdessen rennt man von einer Actionszene in die Nächste, was auf Dauer keineswegs spannend und gruselig ist. Nur wenige Abschnitte des Spieles sind so atmosphärisch gelungen, dass man sich einen Moment umguckt und die ungemütliche Stimmung genießt. Durch das gemeinsame Durchspielen im Coop leidet der Gruselfaktor ohnehin schon ein wenig, doch auch Solisten haben es Horrormäßig eher mit Feinkost zu tun. Dennoch macht die simple und kurzweilige Ballerei sehr viel Laune, vorallem in Begleitung eines Kumpels. Für den Wiederspielwert sorgen sammelbare Items, sowie zwei verschiedene Enden.

23.jpgNicht nur im Coop, sondern auch in kompetiven Multiplayer-Modi möchte F.3.A.R. überzeugen. In vier verschiedenen Modi können sich bis zu vier Spieler austoben. Soul King und Soul Survivor geben den Spielern die Möglichkeit gegnerische Einheiten zu besetzen, um sie anschließend auf menschliche Kontrahenten zu hetzen. Allerdings stechen die beiden Modi Contractions und F**king Run deutlich mehr heraus. Ersteres lässt sich mit dem Zombie-Mode aus aktuellen Call of Duty Teilen vergleichen, in denen die Spieler gemeinsam eine große Welle an Gegnern solange wie möglich überleben müssen. In F**king Run gilt es einer Gaswolke zu entfliehen, natürlich mit Gegnern als Hindernis. Mittlerweile Genre-typisch ist ein Level-System. Für jeden Kill und jedes gewonnene Match werden Erfahrungspunkte gutgeschrieben, die nach einer gewissen Zeit zu einem Stufenanstieg führen und den Charakter mehr Munitionsclips oder Granaten tragen lässt. Sogar im Singleplayer werden die Erfahrungspunkte gesammelt, so dass durch das ganze Spiel durch genau dokumentiert wird, was der Spieler erreicht hat. Alle Multiplayer-Modi versprühen einen gewissen Charme und machen, völlig überraschend, jede Menge Spaß. Konnten die Vorgänger in Sachen Multiplayer sich nicht von Genre-Kollegen abheben, macht Teil 3 klar, dass man auch anders kann. Beide Daumen hoch!


10.jpgRein ästhetisch macht F.3.A.R. einen eher altbackenen Eindruck, doch reicht es, um für eine gewisse Gruselstimmung und ein flüßiges Spielerlebnis zu sorgen. Optische Abwechslung ist zwar vorhanden, doch geht es nicht über die typischen Horror-Locations hinaus. Da gibt es ein Gefängnis für psychisch kranke Menschen, eine Kanalisation, eine zerstörte Vorstadt, sowie natürlich mit Ritualen versehene Wohnungen. Alles typisch und nichts Neues in der Serie. Ebenso typisch, allerdings im positiven Sinne, ist die Sounduntermalung, die für entsprechende Stimmung in den Ortschaften sorgt. Die deutsche Sprachausgabe ist mit ihren übermächtig vielen Pfui-Wörtern etwas übertrieben und peinlich, was die Story teilweise unglaubwürdig und lächerlich erscheinen lässt, allerdings kommt die originale englische Sprachausgabe ebenso merkwürdig rüber.

Harry meint:

Harry

F.3.A.R. hat mehr als nur ein paar gute Ansätze, doch schafft es der Titel leider nicht alles perfekt umzusetzen. Das Serientypische Horror-Element bleibt ein wenig zu sehr auf der Strecke und wurde durch eine Dauerballerei ersetzt, auch hätte man mit den verschiedenen Fähigkeiten der beiden Hauptcharaktere deutlich mehr anstellen können. Die Story kann ebenfalls nicht richtig fesseln, so dass man es bei F.3.A.R. leider nur mit einem typisch kurzen Shooter mit Grusel-Ambiente zu tun hat. Glücklicherweise holt der Coop-Modus noch einiges an Spielspaß heraus und macht den neuen Ableger der Horror-Serie zu einem guten Leih aus der Videothek. Für den Vollpreis bietet das Spiel leider zu wenig Tiefe, da können auch die wirklich spaßigen Online-Modi nicht mehr helfen.

Harry meint:

Harry

Schade! Mit F.3.A.R ist aus der ehemals so ambitionierten Horror-Franchise ein ordinärer First Person Shooter geworden, der mit dem ursprünglichen F.E.A.R-Konzept nicht mehr viel gemeinsam hat. Schon F.E.A.R 2 war mehr Shooter als Grusel, der neueste Ableger setzt sogar noch einen drauf und verzichtet fast gänzlich auf subtile Schockeffekte und Horror-Atmosphäre. Stattdessen gibt es strikt lineares Endlosgeballer in durchschnittlicher Optik.

Der Vorteil… Es macht trotzdem Laune! ;-) Die Schusswechsel sind gut inszeniert und vor allem der Multiplayermodus glänzt mit einigen originellen Features. Auch die Möglichkeit die Kampagne mit Pointman und Fettel im Koop zu spielen ist, nicht zuletzt wegen Fettels übernatürlichen Fähigkeiten, recht amüsant. Während man als Action-Fan bei der leicht angestaubten Technik noch beide Augen zudrücken kann, sieht es im Hinblick auf die grauenvoll zerstückelte  - welch passendes Wortspiel - USK-Version ganz anders aus. Wer Lust auf F.3.A.R und die Wahl hat, sollte tunlichst einen Import-Händler aufsuchen um sich die ungeschnittene, internationale Fassung zu besorgen.

Positiv

  • Spaßiger Coop-Modus
  • Motivierende Online-Modi

Negativ

  • Keine fesselnde Story
  • Deutlich weniger Schocker
  • Gameplay sehr eintönig
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  • von Dr. Herzog:

    Abschnitt 6 abgefrühstückt. In diesem Abschnitt war es im übrigen leichter die Helis mit der MG fußläufig runterzuholen als mithilfe des Mechs. Warum auch immer. Ansonsten war der Beginn des Szenarios wieder sehr gut in Szene gesetzt.

  • von Azazel:

    Mit oder ohne Fahrkarte?

  • von Vit:

    So gesehen sind es dann 'Jay' und 'Silent Bob'. ...

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F.3.A.R. Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1-12
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 24. Juni 2011
Vermarkter WarnerBros_
Wertung 7
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