Das Kampfsystem wurde fast 1:1 von Final Fantasy übernommen. Erneut wählt man in rundenbasierten Auseinandersetzungen verschiedene Kommandos wie ‚Attack‘ oder ‚Magic‘, was die Hitpoints der gegnerischen Party mehr oder weniger stark vermindert. Drei Helden bilden ständige Party-Mitglieder, während der vierte Recke im fortschreitenden Spiel mehrmals ausgetauscht wird. Neu ist eine optionale zweite Kampfreihe, die vor direkten physischen Attacken schützt und sich speziell für zierliche Magier anbietet.
Wer fleißig mit dem Streitkolben Schädelknochen malträtiert, wird mit dieser Waffe geübter und entwickelt überdurchschnittlich schnell Kraft und Präzision. Wer hingegen lieber auf Angriffszauber vertraut, richtet mit Feuer, Eisra & Co. bald Extraschaden an, gleichzeitig bildet sich die physische Stärke zurück. Wer regelmäßig seinen MP-Vorrat schröpft, bekommt zusätzliche Magiepunkte gutgeschrieben, wer dem Bildschirmtod nur knapp entkommt, darf sich künftig über höhere Max-HP freuen.
Was sich in der Theorie spaßig und innovativ liest, krankt am fehlenden Feintuning. Wer das System verinnerlicht hat, kann sich spielend leicht Superhelden kreieren. Beispielsweise indem auf die eigene Truppe eingedroschen wird, um Kämpfe regelmäßig mit 1 HP zu beenden. Dieser Umstand raubt dem RPG jeglichen Anspruch, weshalb diese Art der Charakterentwicklung in keinem späteren Final Fantasy mehr Verwendung fand. Die Zusatz-Dungeons und Quests des GBA-Remakes Dawn of Souls finden sich auch in der PSP-Version wieder. Zudem laden mit „Arcane Labyrinth“ und „Arcane Sanctuary“ zwei neue Kerker zum Besuch ein. Hier lässt sich charakterspezifisches Equipment finden - auch für die temporären Krieger.
Im Endeffekt könnte ich mein Final Fantasy I Fazit einfach kopieren und einfügen. Final Fantasy II richtet sich primär an Sammler, spielerisch kann es sich nicht mit aktuellen Rollenspielen messen. Will es aber auch gar nicht! Square-Enix präsentiert hier das Original-Gameplay (mit allen Stärken und Schwächen) in geringfügig aufgewerteter Verpackung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.